Politik 2007
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«Die neue jüdische Frage» oder das Ende Guillaume Fayes

Von Jürgen Graf (Teil 3, Fußnoten in Teil 11)

G. Fayes Kompetenz zur Beurteilung des Revisionismus

Der Autor schreibt:

«Man stellt fest, dass die Revisionisten eine Frage offen lassen : Was bestreiten sie ? Nur die Menschentötungsgaskammern, oder die Deportationen ? Oder die Ausrottung ? Oder die antijüdische Politik des Nationalsozialismus ? Oder die Kriterien der Internierung in den Konzentrationslagern? Ich habe es nie so richtig begriffen. Leugnen sie den Willen zur Ausrottung der Juden oder die technischen Mittel zu ihrer Bewerkstelligung ? Oder die genaue Zahl der Toten?» (S. 191-192).

Im Kapitel «Schlussfolgerung und Zusammenfassung der Thesen» doppelt G. Faye nach:

«Was wird bestritten? Nur die Gaskammern als Mittel oder der Versuch zur Ausrottung als solcher ? Die Deportation der Juden in die KL? Was hat nicht existiert? Auf welcher semantischen Ebene bewegt sich die angebliche Lüge, und wo genau liegt die Grenze zwischen Realität und Betrug ? Kann man denn wirklich glauben, dass es niemals antijüdische Verfolgungen gegeben hat?» (S. 264).

Zu welchen Forschungsergebnissen die Revisionisten gekommen sind, ist jedoch sehr wohl bekannt: Sie bestreiten das Vorhandensein eines Plans zur physischen Ausrottung der Juden, die Realität von Menschentötungsgaskammern sowie die Zahl von sechs Millionen jüdischer Opfer. Kein einziger Revisionist hat je auch nur im Traum daran gedacht, die Deportationen, die antijüdische Politik des Nationalsozialismus oder die Judenverfolgungen zu bestreiten. Fiele es den Revisionisten ein, solch offenkundige Unwahrheiten zu verbreiten, so würde es keiner Maulkorbgesetze bedürfen, um sie zu bekämpfen. Es würde vollkommen ausreichen, sie in einer öffentlichen Debatte als Scharlatane zu entlarven, indem man Dokumente vorlegte, die ihre Behauptungen zum Gespött machen. Da es Zehntausende von Dokumenten gibt, welche die Realität der Deportationen und Verfolgungen erhärten, wäre dies ein Kinderspiel. Hingegen gibt es kein einziges Dokument, welches einen Plan zur physischen Vernichtung der Juden oder die historische Realität der angeblichen Menschentötungsgaskammern beweist.

Wenn G. Faye schreibt, er habe «niemals so richtig begriffen», was die Revisionisten sagen, gibt es meiner Auffassung nach hierfür nur drei mögliche Erklärungen:

1) Er hat den einen oder anderen revisionistischen Text gelesen, war jedoch zu dumm, um ihn zu verstehen. Diese Möglichkeit fällt außer Betracht, denn was immer man ansonsten von G. Faye denken mag : Dumm ist er ganz gewiss nicht.

2) Er hat nie einen revisionistischen Text gelesen. Er, der er genügend Interesse für die Judenfrage aufgebracht hat, um ihr ein ganzes Buch zu widmen, er, der sich der entscheidenden Bedeutung der «Shoa» sehr wohl bewusst ist und weiß, dass man jene verfolgt, die sie in Frage stellen, hat niemals die intellektuelle Neugierde besessen, sich mit den Argumenten der Revisionisten vertraut zu machen. Er hat kein einziges Buch von Paul Rassinier – einem ehemaligen Deportierten, der nach dem Krieg zum Begründer des Revisionismus wurde – gelesen. Er hat nichts von Robert Faurisson, Serge Thion, Pierre Guillaume, Pierre Marais, Henri Roques, Jean Plantin oder Vincent Reynouard gelesen. Er hat das Buch von Georges Theil nicht gelesen, für das sein Verfasser zu einer besonders harten Strafe verurteilt wurde (Un cas d’insoumission / Comment on devient révisionniste [«Ein Fall von Ungehorsam / Wie man Revisionist wird»], publiziert unter dem Pseudonym Gilbert Dubreuil, Samizdat Publications, 2002). Er hat den Auschwitz-Mythos von Wilhelm Stäglich nicht gelesen, der seit 1986 in französischer Übersetzung vorliegt. Trotz seiner vorzüglichen Kenntnis der englischen Sprache hat er weder die Schriften von Arthur Butz und den anderen amerikanischen Revisionisten gelesen noch die fundamentalen revisionistischen Werke, die Germar Rudolf auf englisch herausgegeben hat – beispielsweise Dissecting the Holocaust oder Lectures on the Holocaust – noch die Studien Carlo Mattognos, von denen die wichtigsten auf englisch vorliegen. Doch wenn diese Hypothese zutrifft und G. Faye wirklich keine Ahnung hat, was die Revisionisten sagen, wie kann er sich dann das Recht anmaßen, zu behaupten, ihre Schriften seien «mit schweren methodologischen Irrtümern behaftet», und er distanziere sich radikal «von jenen, welche die Shoa leugnen» ? (S. 171).

3) Dritte Möglichkeit: G. Faye hat gewisse revisionistische Texte gelesen und ausgezeichnet verstanden, tut jedoch so, als begreife er sie nicht, um nicht auf die darin dargelegten Argumente antworten zu müssen. Doch diese Hypothese, die mir sehr viel wahrscheinlicher als die vorhergehende vorkommt, verbessert G. Fayes Lage kaum, denn in diesem Fall ist er nichts weiter als ein Lügner.

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