Die Zwangsversteigerung von
Yuganskneftegas ist erfolgreich beendet. Chodorkowskij, der noch
vor kurzem reichste Oligarch in Rußland, der innerhalb weniger Jahre 15
Milliarden Dollar zusammengerafft hatte, muß das Filetstück seiner
Beute zurückgeben.Wer die Umstände der Zwangsversteigerung und
den Preis von "nur" sieben Milliarden Euro bejammert, muß daran erinnert
werden, auf welche Weise Chodorkowskij 1995 für lächerliche 359
Millionen Dollar 78 Prozent von Yukos, der Muttergesellschaft von
Yuganskneftegas "ersteigert" hat.
Nach unseren Rechtsmaßstäben war der Erwerb von Yukos durch
Chodorkowskij null und nichtig. Wer sich über die
Raubprivatisierungen der neunziger Jahre im allgemeinen und über die
Machenschaften von Chodorkowskij im besonderen unterrichten will, dem
sei das faktenreiche und spannende Buch des inzwischen ermordeten Pavel
Chlebnikov "Krestnyj otez Kremlja" (Der Pate des Kreml) empfohlen.
Präsident Putin ist nicht nur berechtigt, er ist verpflichtet, die
Rußland geraubte Beute wieder einzusammeln und sie zum Wohle des
russischen Volkes zu verwenden.
Skandalös war nicht die Zwangsversteigerung, skandalös war der Erwerb
durch Chodorkowskij, skandalös sind auch die Einmischungsversuche
amerikanischer Gerichte.
Dr. Dieter Knab, Bergisch Gladbach