NATIONAL JOURNAL

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Ausgabe 279: 06. Oktober 2017

 

  Krieg um Katalonien
Die unkontrollierte Sprengung der EU beginnt gerade in Spanien

Die Katalanen veranstalteten am 1. Oktober ein illegales Referendum, das noch dazu gefälscht sein dürfte. Seit mehr als 10 Jahren führt die katalanische Regierung immer wieder Umfragen durch, stets ohne Mehrheit für die gewünschte Abspaltung von Spanien. 35 Prozent war das letzte und "beste" Ergebnis. Und ausgerechnet am vergangenen Sonn-tag sollen 90 Prozent für Abspaltung von Spanien gestimmt haben. Nein, die Bande um Präsident Carles Puigdemont hat da nachgeholfen. Noch dazu hätte es nie zu diesem Votum kommen dürfen, denn die Katalanen stimmten 1978 mit überwältigender Mehrheit der neuen spanischen Verfassung zu, wonach Katalonien ein untrennbarer Teil Spaniens für im-mer bleiben sollte. Selbst der zerstörerische SPIEGEL schreibt gestern: "Das Referendum in Katalonien war illegal, das Ergebnis ist unglaubwürdig. Trotzdem inszeniert sich Regierungschef Puigdemont als verfolgter Demokrat. Damit darf er nicht durchkommen."
Als Emmanuel Macron, Rothschilds neuer Frankreich-Gouverneur, Merkel Mitte Mai in Berlin besuchte, riefen beide den "Akt der Neugründung Europas" aus. Merkel gab die Stoßrichtung vor: "Die Vertiefung der Eurozone und diese zusam-menhängend (kohärent) machen". Also den Weg in den Bundesstaat Europa in die Wege leiten. Keine Nationalstaaten mehr, das ist das Ziel von Merkel und Macron, der beiden Handlungsagenten von Rothschild. Und Merkel wird nicht müde, uns zu versichern, dass es der sehnlichste Wunsch aller Europäer sei, ihre Eigenstaatlichkeit für einen künstlichen, tyrannischen europäischen Verfolgerstaat aufzugeben. Wie kommt es dann, wenn es doch allen europäischen Nationen das höchste Herzensanliegen sei, sich in einem EU-Kunststaat einbringen und sich als Nation auflösen zu wollen, während gleichzeitig immer mehr Regionen einen eigenen Nationalstaat anstreben, und das sogar mit dem Risiko von Kriegen? Merkels Lüge von der angeblichen Sehnsucht der Europäer, sich in einem Völkerbrei auflösen zu wollen, und zwar in einem Terrorstaat wie die ehemalige Sowjetunion, zerbröselt gerade, wie das aktuelle Beispiel Katalonien zeigt, das für die Gründung eines eigenen Nationalstaats nicht nur einen Krieg mit dem Mutterland Spanien riskiert, sondern vielleicht sogar die Lunte zu einem europaweiten Krieg legt. Der EU wurde 2012 der Friedensnobelpreis verliehen. Begründung: "Mit der stabilisierenden Rolle hat die EU Europa von einem Kontinent der Kriege zu einem Kontinent des Friedens umgewandelt." Und dieses "größte anti-nationalstaatliche Friedensprojekt aller Zeiten" ist nicht in der Lage, sogar illegale, nationale Staatsgrün-dungen zu verhindern! Was also ist so toll an dieser globalistischen EU, die die meisten Menschen nur ärmer gemacht hat und die Sehnsucht nach dem Nationalstaat nicht mehr verhindern kann? Dann doch lieber gleich zurück zum Nationalstaat.
Noch am 12. August twitterte Merkel im Auftrag der CDU: "Die größte Sicherheit und das größte Friedensprojekt für uns ist die Europäische Union." Und heute, knapp zwei Monate später, sieht das größte Friedensprojekt EU so aus: "Spanien verlegt Armee-Einheiten nach Katalonien und bringt die Region an die Kippe …" Der ehemalige spanische Vize-premierminister Alfonso Guerra sagte bei Radio Onda Cero: "Wir müssen die Situation wieder unter Kontrolle bekommen, die durch eine profaschistische Unabhängigkeitsbewegung geschaffen worden ist, die einen Staats-streich durchführen will." Guerra spricht den Spaniern aus dem Herzen und wird von höchsten Militärkreisen bestätigt. Noch weiter zugespitzt hat sich die Lage, nachdem König Felipe VI. vorgestern eine Ansprache an die Nation richtete: Er sagte: "Ka-taloniens Führung gefährdet die Stabilität Spaniens. Die Lage in Katalonien ist sehr ernst. Spanien muss seine verfassungsmäßige Ordnung gegen die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen verteidigen. Angesichts dieser Situation von extremer Tragweite ist es die Pflicht der legitimen Staatsführung, das normale Funktionieren der Institutionen sicherzustellen". Das war der königliche Freibrief für ein militärisches Eingreifen inmitten Merkels "größtem Friedensprojekt der Welt".
Der Europaabgeordnete Elmar Brok (CDU) sagte am 5. Oktober im Deutschlandfunk: "Das Referendum ist nicht entspre-chend der spanischen Verfassung geschehen. Insofern ist die spanische Regierung rechtlich gesehen völlig auf dem richtigen Weg. Wenn die Katalonen die Unabhängigkeit ausrufen, dann wird die spanische Regierung Artikel 155 anrufen. Dann wird Katalonien zentral von Madrid regiert. Dann haben wir eine wirklich historische Konfron-tation dort. Deswegen schauen wir da mit großer Sorge hin. Dieses wird neue Konflikte geben, die natürlich fast bürgerkriegsähnlichen Charakter haben müssen."
Während Merkel also davon faselt, einen EU-Superstaat schaffen zu wollen, weil die Völker Europas das angeblich so wollten, streben folgende Regionen als die heißesten Nationalstaats-Aspiranten nach Sezession: Baskenland, Flandern, Galicien, Korsika, Nordirland, Padanien (Norditalien), Sardinien, Schottland, Sizilien, Südtirol, Venetien, Wales.
Aber eine weitere Verlogenheit kommt mit dem Katalonien-Konflikt ebenfalls ans Tageslicht, denn es war die EU, die zusammen mit den USA 1999 Serbien und seine Hauptstadt Belgrad bombardierten, weil Serbien eine Sezession des Kosovo, das völkerrechtlich ein Teil Serbiens ist, vehement ablehnte, so wie es jetzt Spanien im Konflikt mit Katalonien vorhat. Dazu sagte der ehemalige britische Diplomat William Mallinson: "Warum bombardiert die NATO Madrid nicht einfach 78 Tage lang. Die Situation ist in vielerlei Hinsicht vergleichbar mit dem Kosovo."
Fazit: Die unkontrollierte Sprengung der EU hat gerade begonnen!