Räuber als Retter
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Dr. Frank Kretzschmar
dottorefrank@hotmail.com
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Eigentlich nicht der Rede wert, was HÜETLIN und SALDEN in DER SPIEGEL 6/2014 zu George CLOONEY'S
"Monuments Men", soeben vorgestellt auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin,
BERLINALE, abschleimten. Deutschenhass und Geschichtsfälschung vom Widerlichsten:
"Ausgerechnet in der
ehemaligen Hauptstadt des Bösen wird nun ein Film seine Weltpremiere haben, in dem der gerechte Krieg der
Alliierten noch einmal gefeiert wird." NOCH EINMAL GEFEIERT?! Stets aufs Neue! Von Mal zu Mal verlogener!
Diesmal den Krieg gegen die Nazis als größte Kunsträuber aller Zeiten. Allen voran der Apokalyptische
himself.
Aber auch der zweite Mann im Staat kriegt sein Fett weg: "Der Abtransport" von Hermann GÖRINGS geklauten
Kunstwerken, "erfolgte in einem seiner Sonderzüge. Vorzugsweise nach Carinhall, einem Jagdgut in der
brandenburgischen Schorfheide. Göring hatte so viel Bilder zusammengerafft, dass an manchen Wänden zwei,
drei Bilder übereinanderhingen." 1375 an der Zahl. Für die Öffentlichkeit bestimmt. Nahezu aufs Bild genau
der Bestand, den Cornelius GURLITT von seinem Vater, dem jüdischen Kunsthändler Hildebrand GURLITT, erbte
und in seiner Münchner Wohnung aufbewahrte. Über eine Anlieferung per Sonderzug geht keine Kunde.
Nicht eins der Werke GÖRINGS, das ohne Rechnung war, keine, die nicht von Chefeinkäufer HOFER über das
"Sonderkonto Reichsmarschall" bezahlt worden wäre. "Göring", so BAKER in
"Menschenrauch - Wie der Zweite Weltkrieg begann und die Zivilisation
endete", "ermahnte seine Piloten, beim Bombardieren
französischer Städte Rücksicht auf Kathedralen zu nehmen." So wurden Amiens, Rouen, Chartres verschont.
"Zwar habe es hie und da ein paar Splitter gegeben, doch die kostbaren
Kirchenfenster seien gottlob vorher entfernt worden."
Im Übrigen hatte GÖRING anderes zu tun, als mit "einem seiner Sonderzügen" den 250 Skulpturen nachzujagen,
die ebenfalls zu seiner Sammlung gehörten. Schließlich wirkte der oberste Tierschützer maßgeblich am
epochalen Reichsnaturschutz-Gesetz vom 26. Juni 1935 mit. Auf dem Nürnberger Terror-Tribunal beeindruckte er,
mit seinem IQ von 138 seinem veitstanzenden Ankläger JACKSON weit überlegen,
"durch seine geistige Spannkraft
und Redegabe, durch Festigkeit, Sarkasmus, Vitalität," so Prozessbeobachter Freiherr von der LIPPE.
Von geistiger Spannkraft kann bei HÜETLIN und SALDEN keine Rede sein. Sonst käme nicht der texanische
Öl-Millionär Robert EDSEL zu Worte, dessen Stiftung sich um Kulturgüter kümmert, die nach dem Zweiten Weltkrieg
"VERSCHWANDEN": "In den nächsten fünf Jahren werden viele Veteranen des
Zweiten Weltkriegs sterben. Eine Menge Dinge werden auf Dachböden, in Kellern
und Schließfächern gefunden werden. Wenn ihr etwas vom Zweiten Weltkrieg dort
entdeckt, lasst uns versuchen, es dorthin zurückzugeben, wo es hingehört."
In den nächsten Jahren werden auch viele deutsche Veteranen, Helden der deutschen Wehrmacht, die verhinderten,
dass Stalins Genickschuss-Mordblock im Blutrausch bis zum Atlantik vorrückte, sterben. Auf deren Dachböden,
in ihren Kellern aber wird man keine "Menge Dinge", keine Ikonen finden, die sie auf dem Weg zur Hauptstadt
des Bösen, MOSKAU, hätten mitgehen lassen können. Wegen ihrer Soldatenehre nicht. Und weil
sie bestraft worden wären.
Im SPIEGEL 25/2001, von Chefredakteur BÜCHNERS bolschewistischer Komplett-Durchsiffung weit entfernt, konnte
man noch lesen: "Klauen war 1945 in der U. S. Army, wie der Bankier und Historiker Kenneth Alford aus
Richmond (Virginia) recherchiert hat, so was wie ein soldatischer Sport. Die Grenze der Plünderei hing nur
davon ab, wie groß der Sack war, den man mitbrachte." Besonders groß war der des US-Offiziers Joe T. MEADOR,
in den er zwölf der wertvollsten Teile des mittelalterlichen Quedlinburger Domschatzes steckte. Als der
Strauchdieb endlich zur Hölle führ, hatten seine Erben beim Verscherbeln der Hehlerware Schwierigkeiten
und boten sie deshalb der Bundesregierung an, die sie für einen "Finderlohn" von 2,7 Millionen Dollar auch
prompt ankaufte.
Nachdem Kriegserklärer Frankreich im Handstreich erledigt war, hielten sich die größten Kunst-Räuber
aller Zeiten konsequent ans Haager Kulturgut-Abkommen, beließen den Besiegten ritterlich die
Museumshoheit und sorgten dafür, dass MONA LISA nicht in Hitlers Schlafgemach sondern alsbald auf ihrem
Platz im Louvre landete. "Das silberne Tafelgeschirr des letzten Kaisers" aber, das
"allein sieben Tonnen
wiegt," landete, so der Chicagoer Reverend Ludwig A. FRITSCH, bei den Amerikanern
"und der Oberst, der dieses herrliche Kunstwerk stahl, ist im Privatleben
Rechtsanwalt."
Fakten, die HÜETLIN und SALDEN nicht daran hindert, dumm-dreist daher zu schwätzen:
"Ausdrücklich ging es
auch darum, die Kulturgüter des Feindes zu schützen. Die Funde ausgelagerter Museumsstücke gaben die Amerikaner,
Engländer und Franzosen den Deutschen zurück und schleppten sie nicht als Beute wie die Sowjetsoldaten Richtung
Osten." Nö, Richtung Osten nicht. Aber Richtung Westen. Und das reichlich. In meiner Heimatstadt Leipzig stahl
das US-Kulturoffizierspack Schriften des ARISTOTELES, die sich seit 1431 in Uni-Besitz befanden, eine
Gutenberg-Bibel sowie 250 Original-Briefe des Erasmus von ROTTERDAM.
Wenn alsbald der Jahrestag des Marshallplan-Beschlusses naht und HÜETLIN und SALDEN aufgefordert sind,
den - Halleluja! - zu lobpreisen, sollten sie ihre Schließmuskeln unter Kontrolle halten. Nicht, dass sie,
vor Dankbarkeit winselnd, einnässen. Vor dieser Gefahr schützt sie auch die Tatsache nicht, dass die
Deutschen nicht nur Opfer des größten Kunst- sondern auch des monströsesten Wissens-Klaus aller Zeiten
wurden. In der Nachkriegs-Operation "Paperclip" stahlen die Amerikaner gegen jedes
Völkerrecht den "Giganten der Wissenschaft", wie Reverend FRITSCH die Deutschen bezeichnete, 346.000
Patente, 20.870 Warenzeichen, ungezählte Skizzen, Entwürfe und Blaupausen, 50.000 chemische und
Farbformeln und ließen 765 deutsche Wissenschaftler, unter ihnen die 350 weltweit führende
Raketenspezialisten, mitgehen. Der Kenntnisvorsprung lag bei bis zu 30 Jahren. Von A wie Agfa-Color
bis Z wie Zuse-Z3-Computer alles nur geklaut.
Wie recht Bertold Brecht hat:
Immer schreibt der Sieger die Geschichte der Besiegten.
Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge.
Aus der Welt geht der Schwächere und zurück bleibt die Lüge.
Neu aber ist, dass Besiegte der dritten Generation wie HÜETLIN und SALDEN, sich selbst aufs
Lügenmaul hauen, bis der letzte Gesichtszug entgleiste und ihr Antlitz zur Fratze verkam.
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