Erstveröffentlichung dieses Artikels: 01/09/2012 - Quelle: NJ-Autoren

Hanswurste, Clowns und Possenreißer, die Elite der Lobby-Demokratie

Seehofer bei PELZIG: "Gewählte Politiker haben nichts zu entscheiden."

Die Dompteure des wie in einer Manege auftretenden Politikerreigens lassen bei ihren Männchen machenden Untertanen so gut wie keine Intelligenz zu. Eigenes Denken steht der erfolgreichen politischen Dressur entgegen. Durch das fast vollständig in ihrer Hand befindliche Mediensystem werden die denkfähigen Politisch-Interessierten verdammt und die Hanswurste gefördert. In die Auftritte der politischen Manege gelangen somit nur die best Dressiertesten.

Die Dressur funktioniert. "ARD-Panorama" berichtete, dass 95 Prozent der im Bundestag (in den Landtagen dürfte es nicht besser sein) Männchen machenden "Abgeordnete" zum Beispiel nicht wissen, wie viele Nullen eine Billion hat. Auch wussten 95 Prozent aller Bundestagsabgeordneten nicht, welche Summen sie bei den sogenannten Hilfspakete-Abstimmungen abnickten.

Wenn beispielsweise der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle am 31. Juli 2012 im Fernsehen erklärt, die grenzenlose Schuldenaufnahme auf deutschem Rücken durch den ESM sei "weder rechtlich möglich noch ökonomisch vernünftig", sondern es handele sich vielmehr um eine Form von "Inflationsmaschine und eine Vermögensvernichtungswaffe", dann kann man nur sagen, der Mann ist entweder strohdumm oder nicht mehr ganz zurechnungsfähig. Dieser Brüderle stimmte am 29. Juni 2012 im Bundestag für den ESM, obwohl im Vertragstext dieses ESM-Konstrukts klipp und klar steht, dass der ESM in unbegrenzter Höhe den Deutschen Schulden aufladen darf und die Handelnden von jeder Strafverfolgung befreit sind. [1]

Dieses Beispiel beweist eindeutig, dass die dressierten Lobby-Demokraten weder etwas von Finanzen und Politik verstehen, noch die Grundrechenarten beherrschen. Sie sind offenbar wirklich nur dazu da zu nicken, wenn es die Lobby fordert. Selbstverständlich ist die wunderbare BRD-Kanzlerin Angela Merkel um keinen Deut intelligenter. Sie agiert als primus inter pares in der politischen Manege der dressierten Männchen machenden Lobby-Diener. Gertrud Höhler, die ehemalige Beraterin des damaligen Schandkanzlers Helmut Kohl erklärte die Intelligenz von Frau Merkel so: "Angela Merkel hat in ihrer Jugendzeit natürlich erlebt, dass der Umgang mit Macht Regeln folgt, die mit Qualifikation nur am Rande zu tun haben." [2] So scheute sich die schon im Kommunismus erfolgreich dressierte Merkel (ihr Vater war Hartkern-Kommunist, der freiwillig von Hamburg in die DDR übersiedelte) auch nicht, vor laufenden Kameras zu quaken: "Leszen Sie doch den Vertrag", womit sie sagen wollte, der ESM-Vertrag sei nach oben begrenzt und "demokratisch offen", obgleich alleine die Artikel 8, 10, 21, 25 und 32 genau das Gegenteil schriftlich fixiert haben – ohne die vielen anderen Paragraphen und Artikel sonderlich aufzuführen. Die Verantwortlichen sind obendrei von jeglicher Strafverfolgung freigestellt (immunisiert) worden.

Laut Artikel 21 kann der ESM unbeschränkt Kredite aufnehmen sowie Anleihen an den Kapitalmärkten begeben. Nicht ausgeschlossen ist durch Artikel 21 zudem, dass der ESM sich von der EZB unbeschränkt weitere Mittel beschafft, die die EZB einfach drucken wird. Und die BRD haftet für alle anderen. Gemäß Artikel 25 Absatz 2 haften solvente Mitgliedsstaaten für Fehlbeträge, die sich dann ergeben, wenn ein anderes ESM-Mitglied seiner Einzahlungspflicht nicht nachkommt.

Diese Leute werden einfach von ihren Lobby-Führungs-Offizieren instruiert, "alles sei in Ordnung, ihr könnt abnicken lassen". Der Lobby-Hanswurst aus Bayern, der als Ministerpräsident agieren darf, prahlte sogar mit seiner Rolle als "Bajass". Ausgerechnet in "seinem" Bayerischen Fernsehen erklärte er grinsend, dass der "gewählte" parlamentarische Manegen-Reigen nichts zu entscheiden hat. Seehofer wörtlich: "Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt. Und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden." [3]

Die Dressierten richten ihre öffentliche Aussagen danach, mit welchen Primitivlügen das verdummte Stimmvieh zu einer JA-Stimme für den Auftritt in der Lobby-Manege zu bewegen sei. In regelmäßigen Abständen fordert beispielsweise Philipp Rösler (oftmals scherzhaft Vietkong genannt) als Vizekanzler den Austritt Griechenlands aus dem Euro, nur um einen Tag später sich die EU nicht ohne Griechenland als Euro-Mitglied vorstellen zu können.

Auf dieser Ebene operiert auch der bayerische "Bajass" Seehofer. Regelmäßig schickt er seinen Agitationsgeneral Alexander Dobrindt, der als CSU-Generalsekretär fungieren darf, vor, um zu brüllen, Griechenland müsse aus dem Euro gejagt werden und EZB-Chef Mario Draghi sei ein "Falschmünzer". Immer im Hinblick auf die dabei erhofften Wählerstimmen aus dem Reservoir der Dummen.

Natürlich meinen weder Dobrindt noch Seehofer solche Aussagen ernst, es wird einfach nur primitiv gelogen, um Dumme einzufangen. Es handelt sich um ein antrainiertes Verhaltensmuster und um Strategie. Für jeden Verdummten soll etwas dabei sein, die CSU soll gleichzeitig als Regierungs- und Oppositionspartei wahrgenommen werden. Jeder Politisch-Korrekte suche sich das für ihn geeignete heraus. Seehofer läßt zur weiteren Verdummung einmal für und einmal gegen den Euro streiten. Er vertritt die moderne Lobby-Vorgabe, dass die heutigen Parteien keinen Standort mehr haben dürften, sondern nur auf die Stimmungslage der Verdummten reagieren müssten – die Politik wird ja ohnehin von anderen nach deren Interessen gemacht.

Bezeichnend ist schon, dass Seehofer am 27. August 2012 seinem Generalsekretär Dobrindt zustimmte, Griechenland müsse aus dem Euro ausscheiden und der EZB-Chef sei ein "Falschmünzer": "Seehofer gibt 'Stammtisch-Kasper' Dobrindt recht." [4] Und nur zwei Tage später folgte das: "CSU-Chef Seehofer distanziert sich von Dobrindt. … 'Wir unterstützen die Kanzlerin in ihrer erfolgreichen Politik der Euro-Stabilisierung seit drei Jahren'." [5]

Von der Kanzlerin bis zum kleinsten parlamentarischen Mitläufer gilt die Vorgabe der Lobby: "Alles zu sagen, was die Deutschen denken, die nicht denken." [6]

Quellen: