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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 27/02/2010 - Quelle: NJ-Autoren |
Boni-Gier hat bei Merkel Vorrang vor Entschädigung der betrogenen deutschen Sparer |
Der japanische Konzern Nomura übernahm das pleite gegangene Betrugsinstitut
Lehman. Nomura bezahlte dafür zwei Dollar und lehnte die Entschädigung der
betrogenen Deutschen (die Kategorie DA, "Dumm und Alt"/Fuld) ab. Eine Milliarde Euro
hätten gereicht, um den betrogenen Sparern ihr Geld zurückzugeben. Aber das
wollten die Japaner offenbar nicht. Ob Japan von der US-Regierung unter Druck gesetzt
wurde, das Pleite-Institut zu übernehmen, um die jüdischen Manager zu
befriedigen, die für die Entwürfe ihres Weltbetrugs noch zwei Milliarden Dollar
einforderten, ist zwar nicht bekannt, aber man kann davon ausgehen. Wenn Japan
sich quergelegt hätte, Lehman zum Zweck der Boni-Auszahlungen zu übernehmen,
hätten die USA wohl den japanischen Export nach Amerika maßgeblich
behindert, vielleicht in weiten Bereichen gestoppt. |
Der Spiegel, 05/01.02.2010, S. 72 |
Gier mit Garantie Die Pleite von Lehman löste die weltweite Finanzkrise aus, doch die Mitarbeiter der Bank erhielten Boni in Milliardenhöhe. Am 15. September 2008 trat Christian Meissner, 40, als Europachef von Lehman Brothers vor seine Leute und sagte trocken: „It's over." Kurz darauf zeigten die Nachrichtensender weltweit die Bilder trauriger Investmentbanker, die in Pappkartons ihre Habseligkeiten aus den Banktürmen transportierten: Die Verursacher der Finanzkrise zählten zu deren ersten Opfern. So schien es zumindest. Doch schon vier Wochen später, am 13. Oktober 2008, waren Meissner und seine Investmentbanker wieder obenauf. Der japanische Finanzkonzern Nomura übernahm die europäischen und asiatischen Aktivitäten von Lehman. 8000 Banker konnten ihre Pappkartons wieder auspacken. Meissner, ein gebürtiger Österreicher, wurde Europachef von Nomura.
Dem Konkursverwalter zahlten die Japaner für die Europaaktivitäten einen
symbolischen Preis von zwei Dollar. Richtig teuer an dem Deal waren nur die
Garantieboni, die Meissner für sich und seine 2500 Leute aushandelte. Insgesamt
werden zwei Milliarden Dollar ausgeschüttet, berichtet ein Insider. … So kommt es, dass der Durchschnittsverdienst der Ex-Lehman-Banker in Europa auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 bei rund 400.000 Dollar lag. Sie müssen nicht einmal die Bonussteuer von 50 Prozent bezahlen, mit der die britische Regierung zurzeit versucht, die Gehaltsexzesse einzudämmen. Die Garantieboni würden steuerlich wie Fixgehälter behandelt, heißt es zur Begründung. … Zu ihnen zählt auch Europachef Meissner. Der smarte Österreicher gilt als Produktspezialist für das Aktiengeschäft. Er lernte bei Morgan Stanley, heuerte dann bei der Deutschen Bank und Goldman Sachs an. Unter anderen beriet er die Deutsche Telekom beim Börsengang. 2004 lockte dann Lehman mit einem so gewaltigen Bonuspool, dass Meissner nicht ablehnen wollte. Schnell stieg er auf, wurde Chef des deutschen Investmentbankings und schließlich, kurz vor der Pleite, Europachef. Verzweifelt hatte der damalige Lehman-Chef Richard Fuld nach Managern gesucht, die nichts mit den verheerenden Anleihegeschäften zu tun hatten. Auch die Japaner wollten nicht auf Meissner verzichten. Dank seiner Leute ist Nomura inzwischen zum größten Aktienhändler an der Londoner Börse aufgestiegen. … Meissners aktueller Bonus dürfte bei weit über einer Million Euro liegen. Doch er hofft auf mehr - und versucht, beim Konkursverwalter von Lehman 17,3 Millionen Dollar einzuklagen, die ihm in seinen vier Jahren bei der US-Bank zugesichert, aber noch nicht ausgezahlt wurden. |