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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 01/01/2009 - Quelle: NJ-Autoren

Israelis machten aus dem Gaza-Streifen das größte Gefängnis der Welt

31.12.2008

DIE WELT

Seite 7

Ewiger Nahost-Konflikt
Zu: "Israels Stärke, WELT vom 29.12.2008

Wie viele Tote sind unverhältnismäßig?

Eine sehr zynische Frage, denn jedes gewaltsam ausgelöschte Menschenleben ist unverhältnismäßig.

Bombardiert man das mit rund 1,4 Millionen Menschen größte Gefängnis der Welt, so nimmt man viele tote Zivilisten bewusst in Kauf.

Dieser Vorgang trotzt jeder Beschreibung.

Das rund um den Nahost-Konflikt oft benutzte Wort unverhältnismäßig ist gleichermaßen falsch wie untauglich. Der Konflikt ist eine humanitäre Katastrophe, und dies seit Jahren. Während die Hamas todbringende Raketen auf israelische Zivilisten feuern, antwortet Israel mit todbringenden Luftwaffenangriffen. Das Ergebnis ist die Zementierung der katastrophalen Verhältnisse und Krieg.

Die Menschen im Gazastreifen leben in einem Gefängnis ohne Perspektiven. Die Hamas ist die einzige Organisation, die diesen Menschen eine Hoffnung gibt.

Dass diese Hoffnung in Gewalt mündet, ist offenkundig, doch warum ist dies so? Weil die Hamas angeblich eine reine Terroristenorganisation ist. Diese Antwort greift zu kurz, ist falsch und illustriert das Hauptproblem des Nahost-Konflikts.

Gefährliche Vereinfachungen und Symptombekämpfungen. Die Wunden aber werden immer größer, und ein Ausweg aus dem Konflikt wird damit immer schwieriger. Eines aber ist sicher, mit militärischen Mitteln lässt sich der Nahost-Konflikt niemals lösen.

Pascal Merz, Susee (Schweiz)


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