Politische Verfolgungen 2009

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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 12/04/2009 - Quelle: NJ-Autoren und Heine-Bericht

Holocaust-Forscher in Griechenland freigesprochen

Juden schreien auf

http://ejpress.org/article/35616 - Updated: 27/Mar/2009 16:09

Judenheit in Griechenland schockiert über Freispruch von Holocaust-Leugner durch Berufungsgericht

Von Maureen Shamee

Kämpfer für die Wahrheit und die Freiheit, Konstantinos Plevris, obsiegt im noch nicht korrupten Griechenland.

ATHEN (EJP) --- Die Judenheit in Griechenland ließ am Freitag erklären, daß sie schockiert sei, nachdem der Neo-Nazi-Aktivist Konstantinos Plevris freigesprochen wurde. Plevris veröffentlichte ein Buch, indem er den Holocaust leugnet und indem er beleidigende Passagen gegenüber den Juden pupliziert. Plevris wurde vom Berufungsgericht freigesprochen.

Plevris wurde von dem Vorwurf des "Rassenhasses" und der Anklage, "zur Gewalt gegen Juden aufgerufen zu haben", freigesprochen. Das entschieden die fünf Richter des hohen Berufungsgerichts in Athen.

Der Zentralrat der Juden in Griechenland (KIS) äußerte sich in einer ersten Reaktion "enttäuscht und verwundert zugleich" über die Entscheidung des Athener Gerichts.

"Diese Entscheidung macht uns traurig und ruft Sorge unter Bürgern einer modernen demokratischen Gesellschaft hervor. Daß ein selbsterklärter Befürworter des Nationalsozialismus und des Rassismus ungestraft bleibt, ist uns unerklärlich. Nicht nur, dass er die historischen Beweise verfälscht, nutzt er auch noch seine Publikationen, um Rassenhaß zu verbreiten. Darüber hinaus provoziert er Diskriminierung und Gewalt gegen Bürger Griechenlands und Europas," erklärte der jüdische Zentralrat Griechenlands.

"Die Judenheit in Griechenland ist davon überzeugt, daß die fundamentalen verfassungsgemäßen Rechte auf freie Meinungsäußerung nichts damit zu tun haben, direkte Drohungen und Beleidigungen sowie Aufrufe zum Rassenhaß gegen die Juden zu verbreiten, wie es in seinem Buch 'Juden – Die ganze Wahrheit' geschieht"

Plevris wurde in der ersten Instanz im Dezember 2007 zu einer 14-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Das Urteil lautete auf "rassische Beleidung" sowie auf "Rassenhaß und Gewaltaufrufe gegen andere Rassen". Das Urteil stützte sich auf das Anti-Rassismus-Gesetz von 1979.

Nach der erstinstanzlichen Verurteilung sah das Judentum Griechenlands das Verfahren als ein Schlüsselprozeß zum Test der griechischen Behörden, ob man willens sei, mit Antisemitismus und Holocaust-Leugnung aufzuräumen. Der Prozeß war für die Juden deshalb so wichtig, weil Griechenland ein Staat ist, in dem antisemitische Literatur wie die berüchtigten "Protokolle der Weisen von Zion" in Buchhandlungen offen zu kaufen sind.

Die Anklage gegen Plevris wurde mitgetragen vom "Helsinki-Monitor", der "Anti-Nazi-Initiiative" sowie von zwei Menschenrechts-Organisationen in Griechenland (NGOs)

Plevris legte unmittelbar nach dem Ersturteil Berufung ein

Gemäß Moses Constantinis charakterisierte der Staatsanwalt des Berufungsgerichts das diffamierende Buch – das den Holocaust leugnet, die Juden als "Untermenschen" bezeichnet und ihnen mit der "Wiedereröffnung der Krematorien von Auschwitz in Form von wissenschaftlichen Publikationen droht" als "ein wissenschaftliches Werk".

Die Judenheit in Griechenland war von dem Freispruch derart abgestoßen, dass sich die jüdische Dachorganisation entschied, nicht mehr am europäischen Symposium "Die Zukunft Europas bauen" teilzunehmen, das nächsten Monat in Brüssel tagt. Dieses Urteil, so der jüdische Dachverband, macht die theoretischen Analysen und Aussagen von griechischen Abgeordneten im Europa-Parlament in Verbindung mit der Verurteilung von Antisemitismus sinnlos.

Etwa 6000 Juden leben in Griechenland.


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