Jüdische Studien 2008 |
|
Erstveröffentlichung dieses Artikels: 04/06/2008 - Quelle: NJ-Autoren |
"Es geht um die Notwendigkeit, den Unterschied zwischen der jüdischen Rasse und anderen Rassen zu erhalten" |
|||||
Adolf Hitler wird verteufelt und
verurteilt, weil er den Unterschied zwischen der weißen Rasse und
anderen Rassen erhalten wollte. So wie es der Schöpfungsplan vorsieht. Um
die Vermischung zu begrenzen, galt dieser Imperativ für das Dritten Reich
als Leitlinie seiner Politik. Vor diese Wahl gestellt, z.B. die Zerstörung
der weißen Rasse durch Vermischung, wollte Hitler keinesfalls die arische
Rasse der politischen Korrektheit und anderen ideologischen Repressionen
als Beute überlassen. |
|||||
http://www.forward.com/article/13388/ - Thu. May 15, 2008 |
|||||
Meinung Wenn es um das Überleben des jüdischen Volkes geht, dann hat Moral keinen Platz mehr Von Yehezkel Dror Es herrscht Übereinstimmung darin, daß jeder jüdische Führer, jede jüdische Organisation, jede Gemeinde sowie jeder einzelne Jude die Pflicht haben mitzuhelfen, den Fortbestand des jüdischen Volkes zu sichern. Aber in einer Welt, wo die Existenz des Judenstaates alles andere als sicher ist, wirft die Pflicht zur Existenzsicherung unvermeidliche Fragen auf. Vor allem ergibt sich daraus die folgende Frage: Wenn eine Politik zum Überleben des jüdischen Volkes mit der Moral kollidiert, dann soll die Existenzsicherung Vorrang vor der Moral haben. Die Frage ist nämlich, ob der Fortbestand des jüdischen Volkes überhaupt möglich ist?
Die physische Existenz, so behaupte ich, muß an erster Stelle stehen. Sie darf nicht von dem moralischen Wert, den sich eine Gesellschaft gegeben hat, abhängig gemacht werden. Die physische Existenz muß immer der Präzedenzfall sein. Die Gefahren innerhalb und außerhalb des Judentums bedrohen die Urexistenz Israels als jüdischen Staat. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Kollaps Israels, oder der Verlust der jüdischen Wesensart die Existenz des jüdischen Volkes als Ganzes nach sich ziehen wird. Selbst wenn die Existenz des jüdischen Staates gesichert wäre, sind die wohl weniger sichtbaren, doch nicht weniger schicksalshaften Bedrohungen für die langfristige Aufrechterhaltung der Existenz des Diaspora-Judentums da. Wenn die Anforderungen für die Existenzerhaltung mit anderen Werten kollidieren, muß der Realpolitik Vorrang eingeräumt werden. Von der Gefahr eines katastrophalen Konflikts mit islamischen Akteuren wie z.B. dem Iran bis zur Notwendigkeit, die Unterschiede zwischen "uns" und "den anderen" zu erhalten, um die Vermischung zu begrenzen, sollte dieser Imperativ die Richtschnur unserer Politik und unseres Handelns sein. Leider widerlegt die Geschichte die idealistische Behauptung, eine Gesellschaft oder ein Volk müßten moralisch sein, um als Staat langfristig zu überleben. Setzt man die vorhersehbaren Realitäten des 21. Jahrhunderts und danach voraus, dann erkennt man, daß die Notwendigkeiten zur Existenzerhaltung harte Entscheidungen verlangen, die sehr oft mit anderen Werten kollidieren werden. ... In jedem Fall gibt das Kalkül der Realpolitik dem Existenzverlangen den Vorrang. Es bleibt kaum Raum für ethische Überlegungen. Die harsche Wirklichkeit ist die, daß das jüdische Volk mit tragischen Entscheidungen konfrontiert werden könnte, wo wichtige Werte noch wichtigeren geopfert werden müssen. ... Nichtsdestoweniger, wenn wir vor diese Entscheidungen gestellt werden, sollte das jüdische Volk nicht zum Gefangenen der politischen Korrektheit und anderer modischer Denk-Repressionen werden. Wenn wir z.B. mit China konfrontiert werden, müssen alle Anstrengungen unternommen werden, die Bande zwischen der aufstrebenden Macht und dem jüdischen Volk zu stärken. Diese Politik sollte alle moralischen Argumente im Zusammenhang mit Pekings innerer Politik bezüglich Tibet übertrumpfen. Dasselbe gilt für die Türkei. Die Diskussion, ob das osmanische Reich Völkermord an den Armeniern verübte, sollte Historikern überlassen werden. Möglichst nichtjüdischen Historikern. ... Was wir brauchen, ist eine Festlegung auf Werte, die gleichzeitig Richtlinien für Beurteilungen sind in Zeiten von Krisen und speziellen Konfrontationen. Die alles überragende Frage ist, ob das Gebot der jüdischen Existenz kategorisch nahezu alle anderen Werte übertrifft. Vor dem Hintergrund der Geschichte und der jetzigen Situation des jüdischen Volkes behaupte ich, daß das Gebot zur Existenzsicherung alle moralischen Werte übertrifft. ... Das jüdische Volk sollte dem Gebot zur Sicherung der Existenz viel mehr Gewicht einräumen als allen anderen Werten. ... Wenn also die Sicherheit Israels durch gute Beziehungen zur Türkei und zu China bedeutend gestärkt werden kann, aber nach Ansicht einiger, die Türkei des Völkermordes an den Armeniern schuldig ist und China sowohl Tibeter wie auch nationale Opposition unterdrückt, sollten die jüdischen Führer und die jüdischen Organisationen trotzdem die Türkei und China unterstützen. ... Auf keinen Fall sollten jüdische Führer in den Chor der liberalistischen und humanitären Akteure einstimmen und die beiden Länder verurteilen. ... Am Ende bleibt nur die Entscheidung, die harten und schmerzhaften Auswirkungen der Existenzsicherung den Vorrang vor moralischen Normen einzuräumen. Wenn es wichtig für die Existenz ist, dann sollte akzeptiert werden, daß die Rechte anderer verletzt werden dürfen. Natürlich mit Bedauern, aber mit Entschlossenheit. ... Auf einen Nenner gebracht: Das Gebot der Existenz sollte Priorität vor allen anderen Werten haben, wie wichtig diese Werte auch sein mögen. Selbst wenn es sich um liberale und humanistische Werte handelt bzw. wenn es um Menschenrechte und Demokratisierung geht. Diese tragische aber zwingende Schlußfolgerung ist nicht leicht zu verdauen, aber sie ist unumgänglich, wenn es um die Zukunft des jüdischen Volkes geht. Sobald unsere Existenz gesichert ist, eingeschlossen die Grundsicherung für Israel, kann und sollte vieles für "tikkum olam" geopfert werden. Aber vor dem Hintergrund der derzeitigen und vorhersehbaren Wirklichkeit, muß die Sicherung der jüdischen Existenz oberstes Gebot sein. Yehezkel Dror ist Gründervater und Präsident des Jewish People Policy Planning Institute. Er ist Professor emeritus für politische Wissenschaften an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Er wurde mit dem Israel-Preis ausgezeichnet und war Mitglied der Winograd-Kommission zur Untersuchung des israelischen Kriegs gegen die Hisboallah 2006. |