Briefe 2008

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"Sie machen sich zum Spießgesellen der allgegenwärtigen Geschichtsfälscher, Schuldneurotiker und Wiedergutmachungsirren"

From:  Frank Kretzschmar <dottorefrank@hotmail.com>
To:  <nj-aktuell@globalfire.tv>
Subject:  Gern auch als Leserbrief
Date:  Sat, 12 Jan 2008 01:12:59 0100

SPIEGEL Nr. 02/2008

"Eine doppelte Täuschung!"

Interview mit dem ehemaligen polnischen  Botschafter und   Publizisten Janusz Reiter

Sehr geehrte Redakteure, sehr geehrter Herr Puhl, sehr geehrter Herr Stoldt,

in der Tat  saßen Sie mit Ihrem frömmelnden, politisch bis ins verlogene Mark korrekten Interview einer doppelten Täuschung auf:

Zum Einen was die Opferrolle Polens anbelangt.

So hätten Sie in Vorbereitung des Interviews in der Vorkriegsausgabe der "Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik" (ADAP) nachlesen können, dass die erste offizielle Drohung, wegen Danzig Krieg zu führen, nicht von Hitler sondern, bereits im März 1939, vom polnischen Botschafter in Berlin ausgesprochen wurde.  Im Zuge orwellscher Geschichtsumschreibung ist dies der ADAP-Veröffentlichung durch die Alliierten aus den 50er Jahren allerdings nicht mehr zu entnehmen. Selbst Ihnen aber konnte sich erschließen, mit welcher Grausamkeit Polen zwischen 1919 und 1939 die deutsche Minderheit, die ihm im Zuge des Versailler Diktatfriedens zufiel,  unterdrückte, beraubte, vertrieb und dass bewaffnete polnische Reitermilizen ins grenznahe Reichsgebiet einfielen, um zu morden und zu brandschatzen.

Zum Anderen was die Täterrolle Deutschlands betrifft.

Ich erspare mir an dieser Stelle die ungezählten deutschen Kriegsverhinderungsbemühungen aufzuführen. Sie können Sie vielerorts, so in Schultze-Rhonhofs "Der Krieg der vielen Väter" mit seinen exakten Quellenangaben, nachlesen, und, soweit es Ihre engen ideologischen Erkenntnisschranken erlauben, auch verstehen. Noch

18 Stunden vor Kriegesbeginn unternahmen Diplomaten verschiedener Nationen den Versuch, dem polnischen Botschafter in Berlin, Lipinski, ein weiteres Verhandlungsangebot Hitlers zu überbringen. Lipinski lehnte die Kenntnisnahme ab und spreizte sich gegenüber den britischen Verbündeten und Kriegstreibern: "dass er in keiner Weise Anlass habe, sich für Noten oder Angebote deutscher Seit zu interessieren. Er sei davon überzeugt, dass im Fall eines Krieges … die polnischen Truppen erfolgreich gegen Berlin marschieren werden." (IMT, Bd.IX,S.521).  Bereits am 15.Mai 1939 antwortete der polnische Kriegsminister, General Kasprzycki, auf die Frage, ob die polnischen Grenzbefestigungen einem Angriff standhielten ebenso aggressiv wie größenwahnsinnig: "Wir haben keine Befestigungen, denn wir gedenken einen Bewegungskrieg zu führen und gleich zu Beginn der Operation in Deutschland einzufallen." (Bonnet, S.224)

Davon völlig unberührt, nehmen Sie unwidersprochen hin, dass Ihr Interviewpartner für sein Land gar einen "moralischen Geschichtsbonus" einfordert und darauf besteht, dass sich Deutschland weiterhin einer "Kultur der Beschränkung", mithin der Alleintäter-Unkultur unterwirft.

Unter diesen Umständen versteht es sich von selbst, dass Sie nicht nach dem Verbleib  des "kulturellen Gedächtnis der Deutschen", der nach Breslau ausgelagerten, von den Polen gegen jedes Völkerrecht unterschlagenen Bibliothek mit dem Manuskript des Deutschlandliedes, Handschriften Luthers und Partituren Mozarts fragten oder gar dessen Herausgabe problematisierten. Vom, selbstredend in gebotener Bescheidenheit und Sachlichkeit vorzutragenden Hinweis auf die immensen deutschen Wiedergutmachungs- und EU-Zahlungen, denen Polen als Kriegsmitverursacher und unmenschlicher Vertreibungstäter und Mörder nicht unwesentlich seinen Wohlstand verdankt, ganz zu schweigen.

Mit Ihrer Art der Gesprächsführung, sehr geehrter Herr Puhl, sehr geehrter Herr Stoldt, machen Sie sich zwar zum Spießgesellen der allgegenwärtigen Geschichtsfälscher, Schuldneurotiker und Wiedergutmachungsirren,  liegen aber karrierezuträglich voll im politisch korrekten Bessermensch-Mainstream.

So wie Ihre Kollegen vom Innenressort , die, trotz seit Jahren allgegenwärtiger, messerstechender, Rentner-zusammentretender, ehrenmordender Ausländergewalt nicht müde werden, die wunderbaren Segnungen von Multikultur und ungezügelter Einwanderung in höchsten Tönen zu lobpreisen. Allerdings nur so lange sie nicht selbst mit den Bereicherern wohnen, in der U-Bahn fahren  und ihre Kinder nicht in eine der überfremdeten Gesamtschulen schicken müssen.

Ihr Leser
Dr. Frank Kretzschmar

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