Leipziger
Volkszeitung vom 09.07.2008 Seite 3
Martin Wachtelborn:
STANDUNKT: "Vorbildliche G8-Runde"
Mail vom 10.07.2008
Leipziger Volkszeitung
m.wachtelborn@lvz.de
Verblödung hat viele Namen: Wachtelborn, Klimaschutz-Gipfel,
Treibhausgas, Klimakampf
Schade, dass es Ihre engen ideologischen
Korrektschreiberlings-Erkenntnischranken, bester Martin, nicht erlauben,
gelegentlich über das Sumpfufer Ihres Wachtelborns hinaus zu schauen.
Anderenfalls hätten Sie zur gesicherten Kenntnis nehmen müssen, dass die
Bodentemperatur auf der nördlichen Hemisphäre seit 1860 um 0,6 Grad, der
Co2-Luftanteil aber seit Ende des 17. Jahrhunderts von 0,029 auf 0,036
Prozent anstieg. Der menschgemachte, anthropogene Anteil daran beträgt 1,2
also kaum messbare 0,0004 Prozent. So nimmt es nicht Wunder, dass die
atmosphärische Co2-Konzentration während der größten Eiszeit weltweit, im
Karbon/ Perm, vier- bis sechsmal höher war als zu Zeiten, als Grönland
Grünland noch alle Ehre machte.
Davon völlig unberührt sind Sie, devoter Erfüllungsgehilfe bei der
Errichtung einer globalen Eine-Welt-Ökodiktatur, sich nicht zu schade,
von "Klimaschutz-Gipfel" und "umweltschädlichem Treibhausgas" zu
schwadronieren sowie, jauchzet, frohlocket, den "Klimakampf" zu
lobpreisen, bei dem die "G8" wegen ihrer soeben in Japan "proklamierten
Führungstolle uneingeschränktes Lob" verdienen.
Uneingeschränktes Lob? Von Ihnen und Ihresgleichen Berufsapokalyptikern
vielleicht, nicht aber von dem Häuflein verbliebener, zunehmend mundtot
gemachter Aufrechter, die nicht müde werden, Vielgestaltigkeit und
weitgehende Unerforschtheit des Zusammenspiels der Klimafaktoren zu
betonen.
Bloß gut, dass das Gesinnungsstrafrecht der freiesten Demokratie auf
deutschem Boden den Tatbestand der Offenkundigkeitsleugnung kennt.
Sie, Herr Wachtelborn, haben jedenfalls das Zeug dazu, in einer Ihrer
nächsten Heils- und Glaubensverkündigungen das zügige Wegsperren der
Klimaleugner, dieser unverbesserlich Ewig-Gestrigen, zu fordern.
Dabei befinden Sie sich bester Gesellschaft. Zum Beispiel mit der
BILD-Redakteurspersönlichkeit Florian von Heinz, der bereits am 08.12.2007
weitsichtig erkannte: "Klimakatastrophe ist das Wort des Jahres. Und eine
Katastrophe ist es auch, dass es noch immer Menschen gibt," man fasst es
nicht, "die den Klimawandel komplett leugnen, oder bestreiten, dass
er vom Menschen maßgeblich beschleunigt wird."
Vorboten einer neuen Eiszeit.
Frank Kretzschmar |