Zeitgeschichte 2007

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3.996.000 Vergaste in Mauthausen verschwunden

Selbstverständlich darf niemand an der politischen Geschichtsschreibung über das KL-Mauthausen Zweifel anmelden. Die "Vergasungen" müssen ebenso akzeptiert werden wie die "Herzinjektionen". Wer es nicht glauben kann oder andere Dokumente kennt, bleibt besser ruhig, sonst geht's ab in den Knast. In Österreich bis zu 20 Jahre. Wer wollte bei derart überwältigenden Argumenten noch ernsthaft zweifeln? Es gibt auch nichts zu zweifeln. Immerhin erklärte der verstorbene jüdische Holocaust-Münchhausen, Simon Wiesenthal, er habe dem auf dem Sterbebett liegenden Kommandanten von Mauthausen, Franz Ziereis, das Geständnis entlockt, es seien dort vier Millionen Menschen ermordet worden: "Zusammen mit den wirklich Geisteskranken wurden durch die anderthalb Jahre nach meiner Schätzung (in Hartheim/Mauthausen), da ich die Aktenstapel im Keller gesehen habe, ungefähr vier Millionen durch Kohlenoxyd vergast." (Die Passage entstammt Wiesenthals Buch KZ Mauthausen, Ibis Verlag, Linz 1946) Das Terror-Tribunal von Nürnberg ermittelte immerhin schon stolze 1,5 Millionen "vergaste" Menschen für Mauthausen. (Dokument 3870-PS). Heute sollen es "nur" noch 4.000 sein, die dort "ermordet" wurden. Also 0,1 Prozent der ursprünglichen Todeszahl. Wir glauben, wir glauben, ja, wir glauben alles. In Ewigkeit, amen.

Oberösterreichische Nachrichten, 04.02. 2006 – Ressort: Wochenende – Hauptausgabe – Seite 3

Mauthausen, Lagerstufe III

Erst arbeiten, dann verrecken

Unmittelbar nach dem "Anschluß" Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März 1938 begannen die Vorbereitungen für die Errichtung des Konzentrationslagers Mauthausen. Es war das erste KZ, das außerhalb der Grenzen des "Altreichs" gebaut wurde. Grund für die Wahl des Standorts waren die nahen Granitsteinbrüche. Am 29. April 1938 wurde die SS-eigene "Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH" (DESt) gegründet, die mit der Produktion von Baumaterial für die Neugestaltung Berlins beauftragt wurde.

Die Insassen des KZ Mauthausen arbeiteten zunächst beim Lageraufbau sowie in den Mauthausener und Gusener Granitsteinbrüchen. Sie waren aber nicht nur zum Arbeiten hier. Ihre Ermordung stand eindeutig im Vordergrund. In einem Erlass vom 1. Januar 1941 von Reinhard Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamts, wurde Mauthausen als einziges Konzentrationslager "für schwer belastete, unverbesserliche und auch gleichzeitig kriminell vorbestrafte und asoziale, das heißt kaum noch erziehbare Schutzhäftlinge" in die Lagerstufe III eingeordnet.

Mehr als 5000 kranke Insassen des KZ wurden ab August 1941 im Zuge der "Aktion 14 f 13" in der "Euthanasie"-Anstalt Hartheim umgebracht. Ab März 1942 existierten auch in Mauthausen und im Nebenlager Gusen Gaskammern sowie ein Gaswagen. Bis Ende April 1945 wurden darin mehr als 4000 Menschen ermordet. Außerdem tötete die SS zahlreiche Häftlinge bei Massenerschießungen und durch Herzinjektionen.