Holocaust-Industrie 2007

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"There's no business like Shoa business"

Die "Holocaust-Ideologie" werde missbraucht, um von den Menschenrechtsverletzungen in Israel und von den Opfern amerikanischer Kriege abzulenken. Europa wird erpresst!

BERLINER ZEITUNG - 26.08.2000

Staatsfrommes Gedenken

Norman G. Finkelsteins linke Abrechnung mit der "Holocaust-Industrie"

Es wäre schlimm gewesen, wenn der Holocaust vergessen worden wäre. Schlimmer noch, so glaubt Norman Finkelstein - zumindest "manchmal" - war es, dass die jüdischen Organisationen in Amerika den Holocaust entdeckten. Sie haben ihn, so Finkelstein, missbraucht, um die "kriminelle Politik" Israels zu rechtfertigen, sie haben mit den Entschädigungsforderungen gegen die Schweiz und Deutschland die moralische Größe des Martyriums der Holocaust-Opfer auf die eines "Monte Carlo Casinos" zusammenschrumpfen lassen, sie benutzen "den Holocaust", um sich gegen Kritik zu immunisieren. Der Tag sei gekommen, diese "Holocaust-Industrie" stillzulegen.

Die "Holocaust-Religion", Fundament der Allmacht der Holocaust-Industrie, wurde im jüdisch kontrollierten Holly-wood erschaffen. Ausgerechnet dort, wo die Lüge zur Kunst erhoben wurde.

In Hollywood wird Lügen zur Kunst erhoben. ... Man muss sich daran gewöhnen, dass man es hier mit einem Geschäft zu tun hat, in dem das Lügen zur Kunst erhoben worden ist und als keineswegs unmoralisch gilt. ... Es gehe dabei nicht nur um sehr viel Geld, sondern auch um Macht, um Wettbewerb und Ehrgeiz ...

Die Welt, 30.12.2006, Seite 27

Auf den 150 Seiten seines Buches "The Holocaust Industry" analysiert Finkelstein die Entstehung, die Ideologie und die Geschäfte der "Holocaust-Industrie". Dass es sie gibt, setzt er voraus. Er ist nicht der erste, der davon spricht. "There s no business like Shoa business", hat schon vor Jahren der israelische Außenminister Abba Eban gesagt. Für Finkelstein bestätigen die Fülle der Publikationen zum Thema, die amerikanischen Holocaust-Museen, die Bedeutung der jüdischen Organisationen im öffentlichen Leben Amerikas ausschließlich eines: Die Erinnerung an den nationalsozialistischen Völkermord wird als ideologische Waffe missbraucht. ...

Finkelstein unterscheidet zwischen dem historischen Ereignis, dem Mord an den europäischen Juden, und "The Holocaust", einer daraus entwickelten staatsfrommen Ideologie. Sie sei aufgebaut auf zwei Dogmen: Der Holocaust ist erstens ein einmaliges, unvergleichbares Geschehen und er ist zweitens die Folge eines irrationalen, ewigen Hasses auf die Juden.

Mit diesen Vorgaben wird der Mord an den Juden in der Tat dem historischen Kontext entrückt. Als unbegreifliches Ereignis dient er der moralischen Erbauung und kann für politische Interessen genutzt werden.

Diese Ideologie ist, nach Finkelstein, erst Ende der sechziger Jahre aufgekommen. Sie steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der amerikanischen Nahost-Politik. In dem Augenblick, in dem Israel sich mit dem Sieg im Sechs-Tage-Krieg 1967 als Verbündeter der USA empfohlen habe, hätten die jüdischen Organisationen den Holocaust entdeckt. Die geschäftsmäßige Erinnerung an die "Endlösung" habe es ermöglicht, der Militärmacht Israel die Aura des "Opfers" zu verleihen. ...

Die "Holocaust-Ideologie" bot ihnen [den jüdischen Eliten Amerikas] die Chance, Kritik an ihren Zielen als antisemitisch zu brandmarken. ...

Mit seiner Schmähschrift will er zugleich die Politik des Weißen Hauses treffen. Die "Holocaust-Ideologie" werde missbraucht, um von den Menschenrechtsverletzungen in Israel, von der Diskriminierung der farbigen Amerikaner, von den Opfern amerikanischer Kriege abzulenken.

Es gebe eben kein Museum der Sklaverei in Washington, Vietnam habe keine Entschädigung erhalten, der Völkermord in Osttimor sei verschwiegen worden. Aber wenn es um die Rechtfertigung etwa des Golf-Krieges oder der Bombardierung Serbiens ging, wurde der Vergleich mit dem Holocaust bemüht. ...

Finkelsteins Polemik beruht vor allem auf den Ergebnissen von Peter Novicks Studie "The Holocaust in American Life". Er wirft diesem aber Blindheit für die politischen Zusammenhänge vor. Mit aus dem Kontext gerissenen Zitaten suggeriert Finkelstein eine enge Verbindung von amerikanischer Politik, jüdischer Erinnerung und Geschäftssinn, die er "Holocaust-Industrie" nennt. ...

Im dritten Kapitel holt Finkelstein zum Schlag gegen die Entschädigungsforderungen der Jewish Claims Conference aus. Er wirft ihr vor, dass sie Entschädigungsgelder nicht ausgezahlt habe, mit falschen Zahlen operiere und ihre moralische Macht missbrauche, um Europa zu erpressen. Zwischen Forderungen nach der Rückgabe gestohlenen Eigentums und - wie er glaubt - überzogenen Entschädigungsforderungen unterscheidet er nicht. ...

Der Autor lehrt Politische Wissenschaften an der City University of New York. Er wurde als Kritiker von Daniel J. Goldhagens "Hitlers willige Vollstrecker" bekannt. Finkelsteins Vorwürfe an Jüdische Organisationen in den USA erschienen in der "Berliner Zeitung" vom 29. Januar 2000.