Steht die
Religion wirklich über dem Gesetz?
Zu:
"Richter genehmigen Schächten von unbetäubten Tieren"; WELT vom
24. November 2006
"Schächten" - das schreibt man so schön, wie das Gericht es
begründet. Warum schreibt man nicht, dass die Tiere bei
Bewusstsein an den Hinterbeinen hochgezogen werden und ihnen
dann frei in der Luft hängend die Kehle durchgeschnitten wird?
Richtig ist, dass dabei auch die Halsschlagader durchtrennt wird
und das Tier im Todeskampf jämmerlich und stimmlos, da ja auch
die Stimmbänder durchtrennt wurden, minutenlang vor sich hin
stirbt. Wie tief müssen wir uns vor anderen Kulturkreisen
verbeugen; beziehungsweise warum sind wir nicht in der Lage, in
unserem eigenen Kulturkreis unsere Werte zu verteidigen? Wenn
jemand aus religiösen Gründen aufs Schächten besteht - soll, er
doch das Fleisch von dort beziehen, wo das erlaubt ist. Mir ist
kein Land bekannt, in dem ich aus religiösen Gründen eine
Straftat gegen bestehendes Gesetz begehen kann, ohne bestraft zu
werden.
Günther Burk, 51674 Wiehl |