"Verbrechen
gegen die Menschlichkeit"
(42/2006)
Die Nürnberger Prozesse waren richtig und notwendig. Sie hatten
nur einen, allerdings ganz entscheidenden Fehler: Sie waren und
sind Siegerjustiz, heute mehr denn je. Warum hat man die feinen
Herren Churchill und Truman 1945 nicht vor ein Kriegsgericht
gestellt, die verantwortlich waren für das gnadenlose
Bombardieren deutscher Städte in den letzten Kriegswochen, als
dies nur noch ein reines Morden war? Warum wurde ebenjener
Truman, Präsident der USA, nicht wegen des Abwurfs zweier
Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki in
den letzten Kriegstagen wegen Massenmord angeklagt, geschweige
denn zum Tode verurteilt?
SCHWEBHEIM (BAYERN), HANS SCHWINGER
Wenn dieses Gericht objektiv hätte urteilen wollen, dann hätte
sich demnach auch die Sowjetunion der Planung und Durchführung
eines Angriffskrieges schuldig gemacht. Verletzung der
Kriegsgesetze und -gebräuche - also Kriegsverbrechen - wären
nicht allein Deutschland anzulasten gewesen. Verbrechen gegen
die Menschlichkeit sind auch kein Privileg der Wehrmacht
beziehungsweise Waffen-SS gewesen.
SACHSENHAGEN (NIEDERS.), KLAUS KOLBE
"Weltgericht?",
"Zeitalter des Völkerrechts"?, "Krieg als
Verbrechen" ahnden? Alles nur Trug. Vor Gericht stehen auch
heute allenfalls Besiegte und deren Verbrechen. Noch nie stand
ein Sieger vor Gericht. Sieger haben für ihre Kriege und jede
Tat dabei stets "gute Gründe". Seit den alten Römern hat sich
nichts geändert. Vae victis!
MÜNCHEN, MAX-ENGELHARDT VON KIENLIN |