Der Spiegel, 37/11.9.2006, Seite 10
Empörende Hilflosigkeit
Nr. 36/2006, Titel: u. September 2001 - Ein Tag erschüttert die
Welt
Wie wäre es, wenn der Westen die gepriesenen westlichen Werte
leben und konsequent der Macht des Rechts einen Weg bahnen
würde? Es kann nicht sein, dass Israel wieder und wieder
Uno-Sicherheitsratsbeschlüsse ignoriert und Völker- sowie
Menschenrechte mit Füßen tritt. Ein ganzes Volk wird nicht erst
seit dem Sechs-Tage-Krieg vertrieben, kontrolliert, gedemütigt,
ausgehungert und zerstört. Dieser Makel ist der Sündenfall
des Westens nach dem Zweiten Weltkrieg schlechthin und bestimmt
das Bild bis in den hintersten Winkel der muslimischen Welt.
Kein Wunder also, wenn sich angesichts eines arroganten und
selbstgerechten Umgangs mit solchen "Doppelstandards" Widerstand
formiert, letztendlich mit der fürchterlichen Waffe des
Selbstmordattentats.
ACHIM (NIEDERS.), INGO BUDDE
Wer sich den unbequemen Fragen nicht stellt, ob vielleicht
die aggressive, menschenverachtende US-Außenpolitik der letzten
Jahrzehnte und die bewusst unterlassene Schaffung eines intakten
Palästinenserstaates Ursache für den Terroranschlag gewesen
ist, der hat keinen weisen Schluss aus dem Inferno gezogen. Er
riskiert durch Symptombehandlung in Form von
Terrorismusbekämpfung eine Wiederholung des Gewesenen ohne
Chance auf Heilung der Ursachen im selbstkritischen Dialog mit
sich und Andersdenkenden.
MÜNCHEN, KENRIC GRABHERR
Sie schreiben: "Wie andere religiöse Schriften verbietet auch
der Koran Mord und Selbstmord mit deutlichen Worten." Das ist
leider Wunschdenken, wie Sure 9, Vers 111, deutlich macht:
"Gott hat von den Gläubigen ihr Leben und ihr Gut für das
Paradies erkauft: Sie kämpfen für Gottes Sache, sie töten und
werden getötet; eine Verheißung - bindend für ihn - in der Tora
und im Evangelium und im Koran ... So freut euch eures Handels,
den ihr mit ihm abgeschlossen habt; denn dies ist wahrlich die
große Glückseligkeit."
FREISING (BAYERN), ECKHARDT KIEWITT
Ich bin doch sehr enttäuscht, wie Sie sich in der DVD primär auf
die offiziellen Quelle des FBI und CIA stützen. Ich dachte
immer, der investigative Journalismus zeichnet sich durch den
Versuch aus, auch einmal die offiziellen Versionen der Tatsachen
zu hinterfragen. Ich könnte Dutzende Ungereimtheiten des 11.
September nennen, bin ich doch tatsächlich überzeugt davon, dass
er eine Inszenierung des FBI und der CIA war. Seit dem Ende
des Kalten Krieges droht der aufgeblasene militärische Apparat
der USA und ganz besonders die CIA ihre Existenzberechtigung zu
verlieren, weil es eine friedlichere Welt geworden ist. Der
11. September hat hier eine optimale Kehrtwende für die
amerikanische Außenpolitik legitimiert.
GREIFSWALD (MECKL.-VORP.), CHRISTIAN BÜLOW
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