Wortmeldungen 2006

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"Ahmadinedschad hat seinen Finger in chronisch eiternde Wunden gelegt"

"Wer Israel Atomwaffen zugesteht, wird einen Verzicht anderer Staaten nicht einfordern und erklären können"

06.06.2006

Der Spiegel, Nr. 23

Seite 8

Wir sollten nicht so aufgeregt sein
Nr. 22/2006, Titel: SPIEGEL-Gespräch mit Irans Präsident Ahmadinedschad -"Der Mann, vor dem die Welt sich fürchtet"

Nach dem Lesen des in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerten Interviews mit Ahmadinedschad stellt sich die Frage, wer denn nun die Bösen und die Gefährlichen sind. Dieser Mann ist offenbar alles andere als ein ignoranter Dummkopf. Er hat es lediglich gewagt, seinen Finger in chronisch eiternde Wunden zu legen.
TWISTRINGEN (NIEDERS.) CARSTEN PÖTTER

 

Vielen Dank für dieses Gespräch, das das vorherrschende Bild eines zornigen, unberechenbaren Bombenbastlers deutlich revidiert. Es ist sein gutes Recht (und europäische Tradition), nicht alles zu glauben, was als Tatsache behauptet wird. Die historische Tatsache des Holocaust kann nicht per Gesetz zementiert werden. Die Konsequenz kann doch nur sein, dass die Bundesregierung iranische Historiker einlädt, damit diese sich ein Bild über die Quellenlage und Faktizität des Holocaust machen können. Nichts spricht dafür, dass Iran ein Interesse daran hat, einen atomaren Weltkrieg auszulösen. Da haben mich doch ein besoffener Boris Jelzin, der mit dem roten Knopf spielt, oder schlecht bewachte Sprengköpfe in Russland weit mehr beunruhigt und stellen auch heute eine ungleich größere Gefahr dar (das einzige Land, das je die Schwelle des Einsatzes dieser Waffen überschritten hat, sind die USA!). Wir sollten nicht so aufgeregt sein, wenn ein Land mehr Selbstbewusstsein zeigt, als wir es gern hätten.
BERLIN, HARTWIG SCHULTE-LOH

 

Warum sollte ich mich vor Ahmadinedschad fürchten? Hüten sollte man sich vor einer internationalen Heuchlerclique, angeführt von einem fundamental-christlichen Haufen von Waffen- und Öl-Lobbyisten, deren Ziel die Kontrolle der Straße von Hormus ist und die bereit sind, 500 Milliarden in sinnlosen Kriegen zu verpulvern, und die den Kampf gegen den Terror gewinnen wollen, den sie selbst fördern. Ich bin kein Freund von Ahmadinedschad und iranischen Atomwaffen, aber wer Indien, Nordkorea oder Pakistan mit Schmusekurs begegnet oder Israel Atomwaffen zugesteht, wird einen Verzicht anderer Staaten nicht einfordern und erklären können.
BERLIN, GUNTHER EGERMANN

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