Politik 2006
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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 2006 - Quelle: NJ-Autoren

"Die offizielle Politik Tadschikistans
lässt die arische Kultur neu erblühen.

Das Hakenkreuz ist willkommen und weit verbreitet!"

http://www.payvand.com/news/05/dec/1190.html

Tadschikistan, wo das Hakenkreuz willkommen ist

Von Gulnoza Saidazimova

Das tadschikische Hakenkreuz
Die Tadschiken - ein iranisches Volk

RFE/RL, Prag, 16.12.2005 - So wie andere ehemalige Sowjet-Republiken, hat auch Tadschikistan nach seiner Unabhängigkeit 1991 seine Geschichte in einem neuen Licht betrachtet. Das Ergebnis dieser neuen Geschichtsbewertung besteht aus einer staatlichen Kampagne, Tadschikistan als arische Nation hervorzuheben. Das Hakenkreuz (Swastika) wird jetzt überall als nationales Symbol der tadschikischen Kultur propagiert.

Das Hakenkreuz mag wohl überall in der Welt als das Symbol Nazi-Deutschlands bekannt und in einigen Staaten deswegen auch verboten sein, doch in Tadschikistan weht das Hakenkreuz den Menschen auf Fahnen und Flaggen voran, leuchtet auf Plakaten und prangt von großen Reklametafeln - immer mit dem Segen des Staates.

Für die Regierung in Duschanbe ist das Hakenkreuz vor allem ein Symbol nationaler Identität. Die meisten tadschikischen Historiker sind heute der Überzeugung, daß das Volk der Tadschiken arischer Herkunft ist. Deshalb fordern sie, daß die arischen bzw. indo-europäischen Zivilisationen näher erforscht und ins öffentliche Gedächtnis gerufen werden. Dieses Argument hat sich auch der Staat zu eigen gemacht. Tatsächlich wurde die Wiederbelebung der arischen Kultur zur offizielle Politik in Duschanbe erklärt. Mehr noch. Das Jahr 2006 wird in Tadschikistan als das "Jahr der Arischen-Zivilisation" gefeiert werden.

Die Behörden betonen, daß die Übernahme sowie die weite Verbreitung des Hakenkreuzes als nationales und kulturelles Symbol nichts mit Nazismus und Faschismus zu tun habe. "Im Laufe der Geschichte, haben sich die Interpretationen dieses Symbols geändert," bemerkte Abduhakim Scharipow, Chef einer sigider Regionalbehörde. Scharipow unterstreicht, wie andere Offizielle auch, daß das Hakenkreuz als Symbol der arischen Kultur in diesem Teil der Welt schon seit vielen Jahrhunderten existiert. "Wir wissen, daß der Faschismus dieses Symbol für seine Zwecke benutzte, weshalb viele mit diesem Symbol etwas Negatives verbinden. Wir dürfen uns jedoch nicht nur auf eine Interpretation beschränken."

Als das Hakenkreuz (Swastika) zum ersten Mal in Indien auftauchte, symbolisierte das Zeichen die Ewigkeit und das Ewigliche. Das neue, das positive Hakenkreuz, wie es die tadschikische Regierung sieht, wurde vor zwei Jahren von Präsident Imomali Rachmanow ins Leben gerufen, als er das Jahr 2006 zum "Jahr der Arischen Kultur" benannte. Rachmanow sagte, daß mit der Ausrufung des "Jahres der Arischen Kultur", "der arische Beitrag zur Weltzivilisation erforscht und bekanntgemacht werden muß. Wir müssen ein neues tadschikisches Volk werden im Geist der nationalen Selbstbestimmung. Wir müssen engere Verbindungen mit anderen Völkern und Kulturen herstellen."

Von der Sprache her sind die Tadschiken nahe mit den Persern verwandt. Die Perser haben seit Urzeiten das Wort Arier dazu benutzt, um sich selbst und ihre Sprache zu definieren.

Der tadschikische Historiker und Völkerkundler Usto Jahonow unterstützt nicht nur das staatliche Programm, Tadschikistans arisches Erbe ins Bewußtsein der Menschen zurückzubringen, sondern auch die offizielle Politik, das Hakenkreuz zum tadschikischen National-Symbol zu machen. Jahonow besteht darauf, wie die tadschikischen Regierungsoffiziellen auch, das Hakenkreuz sei nicht nur untrennbarer Teil der arischen Kultur, sondern auch der Schlüssel zur Bildung nationaler Identität. Eine starke nationale Identität sei "heute notwendig, weil wir unter nichtarischen Turknationen leben. Und diese Völker schreiben ihre Geschichte neu indem sie behaupten, sie wären aus Zentralasien, aus unseren Landen also, hervorgegangen. Deshalb müssen wir zurück zur arischen Geschichte gehen, um anderen demonstrieren und beweisen zu können, wo unsere Heimat liegt. Jede Nation sollte wissen, wo sie hingehört," sagte Jahonow.

Ein uraltes Symbol im Schatten eines modernen Tabus

... Nachkriegsdeutschland hat das Hakenkreuz sowie andere Nazisymbole verboten, außer für wissenschaftliche Studien.

Fortwährende Sensibilitäten hinsichtlich des uralten arischen Zivilisations-Symbols wurden deutlich, als zu Beginn des Jahres 2005 Groß Britanniens Prinz Harry dafür kritisiert wurde, daß er ein Hakenkreuz-Armband auf einer Nazi-Uniform auf einer Kostümparty trug. Dieser Vorfall veranlaßte deutsche Politiker zu der Forderung, sämtliche Nazi-Symbole überall in der EU verbieten zu lassen. Der Verbotsvorschlag wurde später auch im EU-Parlament in Brüssel debattiert.

Aus ähnlichen Gründen berührte auch die alles überlagernde Prominenz des neuen Hakenkreuz-Symbols von Tadschikistan die Gefühle einiger Tadschiken. Eine Gruppe von Weltkrieg-II-Veteranen schrieb einen Brief an Präsident Rachmonow mit der Bitte, das Hakenkreuz nicht mehr als politisches und kulturelles Symbol zu benutzen.

Der tadschkische Präsident hat auf diesen Brief bislang nicht geantwortet ....

Hakenkreuz (Swastika)
steht für "Güte und das Gute". Verbunden mit der Sonnensymbolik. Das nach rechts zeigende Hakenkreuz hat die Bedeutung von vielverheißend, es symbolisiert den nördlichen Kurs der Sonne und das Erwachen der Natur im Frühling und Sommer. Das Hakenkreuz erscheint im Buddhismus, Jainismus und Hinduismus. Im Hinduismus ist es verbunden mit Vischnu, einer Sonnengottheit. Hakenkreuze werden üblicherweise an Häuser, auf Wagen und an Stallungseingängen angemalt, um das Böse abzuwenden. Das unheilverheißende nach links zeigende Hakenkreuz symbolisiert den südlichen Kurs der Sonne im Herbst und Winter und das zurücksterbende Leben.
(Dictionary of Hindu, Thames & Hudson, London 2002, ISBN 0-500-28402-04, Seite 185)

Das uralte, Jahrtausende alte Symbol Marduks, des arischen Übergottes, Widersacher Jahwes