Juden 2006 |
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"Israels Gewaltpolitik vervielfacht den Zorn, die Wut und die Gewalt der Nachbarstaaten" Die BRD übt nie den Schulterschluß mit den anständigen Juden, die Israels Gewalt-Politik ablehnen, sondern sucht ihre jüdischen "Freunde" immer nur bei den Tätern. Diese werden finanziert und hochgerüstet, damit sie andere Länder in Schutt und Asche leben können. |
Brief eines Mitglieds des Zentralrats der Juden an seine Direktoriumskollegen |
Prof. Dr. Rolf
Verleger
An das Präsidium des
Sehr verehrte Frau
Präsidentin Knobloch, Sie haben in den letzten Tagen öffentlich Partei für die militärischen Maßnahmen der israelischen Regierung gegen den Libanon ergriffen. Dazu kann und will ich nicht schweigen. Es ist mir selbstverständlich klar, dass Sie damit die Mehrheitsmeinung der Juden in Deutschland ausdrücken. Jedoch ich hätte mir von Ihnen noch etwas mehr erwartet, denn Sie lieben Israel, Sie sind politisch erfahren, und Sie sind traditionsbewusste Juden. 1) Sie lieben Israel. Wie kann jemand, dem das Schicksal des Landes Israel am Herzen liegt, diese Militäraktion gutheißen? Unsere dortigen Freunde und Verwandte werden in den nächsten Jahren mit mehr statt mit weniger Gefährdung leben müssen. Bei mir betrifft dies unter anderen meine beiden Geschwister, die als Jugendliche aus Deutschland ausgewandert sind, und ihre Kinder und Enkel. Diese Militäraktion macht Israel nicht sicherer, sondern unsicherer. Der Zorn und die Wut und die Gewalt der Nachbarstaaten werden vervielfacht, der Konflikt wird ausgeweitet anstatt eingedämmt. 2) Sie sind politisch erfahren.
Daher wissen Sie so gut
wie jeder andere, dass der Anlass für den Hisbollah-Terror gegen Israel der
ungelöste Palästina-Konflikt ist und dass auch jetzt die Hisbollah die zwei
israelischen Soldaten offensichtlich darum entführt hat, damit sie sich als
Verteidigerin der von Israel bedrängten Bewohner von Gaza in Szene setzen
konnte. 3) Sie sind traditionsbewusste Juden.
Daher wissen Sie so gut wie ich, dass es immer einen Konflikt
gegeben hat zwischen jüdischer Religion und Nationalismus. Im Altertum war dies
der scharfe Konflikt zwischen unseren Propheten und den Königen von Juda und
Israel, und mit dem Aufkommen des Zionismus war es die Auseinandersetzung
zwischen Zionisten und Aguda - eine Auseinandersetzung, in der beide Seiten gute
Argumente hatten. Selbstverständlich weiß ich, dass ich hier gegen jahrzehntelang fest gefügte Meinungen argumentiere. Aber ich bin nicht der erste, ich werde nicht der letzte sein, und zusammen mit besonnenen Menschen in Israel und außerhalb Israels können wir die Dinge zum Guten wenden. Die israelische Regierung braucht unsere Solidarität. Im Moment ist sie auf einem falschen Weg, daher braucht sie von solidarischen Freunden jetzt nicht mehr Waffen oder mehr Geld oder mehr public relations, sondern mehr Kritik.
Mit freundlichen und
besorgten Grüßen
Quelle: |
Anmerkung: Professor Verleger aus aus dem Direktorium des Zentrals der Juden in Deutschland ausgestoßen. |