Der Türkei gegenüber ist Schröder zu nachgiebig
Zu: "Erdogan kommt Schröder keinen Millimeter
entgegen", WELT vom 6. Mai
Man fragt sich immer wieder, was unseren.
Bundeskanzler antreibt, die Interessen seines Landes so deutlich
zu mißachten. Alle Vorwände für den EU-Beitritt der Türkei
hinken: Verteidigung? Europa weiß heute schon nicht mehr, welche
neuen Betätigungsfelder es seinem Militär erschließen kann,
nachdem eine Feindbedrohung verschwunden ist.
Wirtschaftsaufschwung? Deutsche Firmen sind schon dort, mit der
Türkei besteht eine Freihandelszone (die die Türkei zu unserer
großen Freude durch, ein eigenes Freihandelsabkommen auf Syrien
ausgedehnt hat). Mäßigung es Islamismus? Man. sieht, wie sich die
Auslandskolonie der Türkei in Deutschland verhält. Allen
Beitrittskandidaten wird schon vorab massiv Finanzhilfe geleistet,
um sie an die EU-Standards heranzuführen. Was darf man an
Vorableistungen an die Türkei erwarten? Und wer soll das bezahlen?
Man fragt sich, weshalb man tatsächlich gegenüber der Türkei als
Speichellecker auftreten muß. Kaum jemand - außer manchen
Politikern - sieht es als Vorteil für die EU an, wenn noch ein
Beitrittskandidat bestellt wird, der zudem wirtschaftlich enorm
rückständig ist, dabei unverhältnismäßig groß und kulturell
vollkommen unverträglich mit dem Abendland.
Gottfried Knoll, 65760 Eschborn |