Politik 2005

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"Es gibt zu viele Ausländer bei uns.
Die sollten weg, dann wäre wohl alles gleich besser"

Die deutsche Jugend gräbt die von den Feinden des deutschen Volkes verbotenen Ideale wieder aus und schreibt sie auf ihre Fahnen. Die Lügen der Politiker, besonders über "unsere jüngste Vergangenheit", verfangen schon längst nicht mehr. Gerade das Verbot der Wahrheit macht für die neue deutsche Jugend den Reiz aus, diese Wahrheit zu erforschen. Über Auschwitz werden mittlerweile ebenso Witze gerissen wie über Juden. Eine Art Selbstverteidigung gegen den Terror der Lügenwächter etabliert sich da. Die jungen Deutschen des anständigen Bevölkerungsteils verachten BRD-System-Politiker, die es hinnehmen, bis hin zur indirekten Förderung, daß die deutsche Jugend von Ausländern gepeinigt, zusammengeschlagen und gemordet wird. Sie verachten auch vielfach ihre verlogenen Eltern, die aus politischer Korrektheit im Rahmen des BRD-Speichellecker-Syndroms den ausländischen Staßenmord an der deutschen Jugend hinnehmen. Dies alles offenbart nur eines: Es wird unweigerlich zum großen Kampf kommen, und egal wie er ausgeht, die BRD-Eliten, die die deutsche Jugend ausländischen Mörderbanden auslieferten, werden wohl für ihre Verbrechen bezahlen müssen. Ob die Bestrafung durch siegreiche Ausländer oder siegreiche Deutsche erfolgt, bleibt am Ende egal. Beide Gruppen wissen, daß diese indolenten Gestalten des BRD-Systemskartells für niemanden etwas übrig haben. Sie dienen dem Mammon und dem dunklen Element des Hasses und des Häßlichen - gegen das Gute, gegen das Schöne, gegen die deutschen Opfer der bestialischen Multikulturpolitik.

Der Spiegel, Nr. 21/23.5.2005, Seite 44-46

RECHTSRADIKALISMUS

NPD statt LSD

Rechte Musik, rechte Sprüche und rechte Klamotten sind längst auf dem Weg zum Mainstream. Leise, aber stetig hat sich eine gefährliche Jugendkultur entwickelt, die Eltern und Lehrer ratlos macht. Der kollektive Nationalstolz nutzt der NPD ...

Wie es losging, ist nicht mehr wichtig für Christian, Stefan und Andy. Sie sehen sich als brave Jungs, leben in intakten Familien in einer kleinen Stadt westlich von München. Sie sind 17 und 18, machen bald ihr Fachabitur.

Und sie sagen, dass es zu viele Ausländer gebe "bei uns". Dass "die" weg sollten, dann wäre wohl alles gleich besser.

Dann gäbe es wieder mehr Jobs, dann würden die arbeitslosen Türken den Staat kein Geld mehr kosten, dann gäbe es keine albanischen Drogenhändler, dann würde kein islamischer Macho mehr ihre Mädels anmachen. Und dann würden sie freitagnachts nicht mehr vor ihrer Stammkneipe verprügelt - von "den Russen", die immer viele sind, mindestens ein Dutzend. Und angeblich immer einfach zuschlagen.

Die neue deutsche Jugend ist national und sozial. Sie wird das korrupte globalistische Heuschrecken-System aus Deutschland hinwegfegen. Sie wird sich bitter dafür rächen, daß die deutsch-feindlichen Eliten die ausländischen Mörder an der deutschen Jugend beschützten. Diese neue deutsche Jugend wird sich dafür rächen, daß man sie den ausländischen Mörderbanden ausgeliefert hat. Und dies alles unter dem antideutschen Schlachtruf: Toleranz!

Christian, Stefan und Andy schlagen nicht zu. ... Sie sagen, sie hätten Angst. Angst in ihrer eigenen Heimatstadt vor gewalttätigen Fremden. So große Angst, dass sie nicht einmal ihre richtigen Vornamen nennen.

Für Freitagabend haben sie sich einen Schleichweg durch die Gärten gesucht, um ohne blutige Nase heimzukommen. Denn seit das Viertel beim Bahnhof zum Aussiedler-Ghetto geworden ist, ziehen junge Russlanddeutsche nachts angetrunken durch die Gassen der Innenstadt und suchen Streit. Das beginne, erzählt Andy, mit Einkesseln, Herumschubsen, und im Nu flögen die Fäuste. ...

Die Abwehr heißt Deutschtümelei: wir gegen die Russen, Türken, Albaner. ...

Ob man nicht besser zur Polizei gehen sollte oder mit den Eltern sprechen? "Die", sagt Stefan, "haben doch keine Ahnung, was abgeht. Und die Polizei kommt nicht mehr, das ist denen egal."

Über seine Mutter, die "eher links" sei, erzählt der Schüler, wie die sich aufgeregt habe, als seine Clique im Sommer beim Camping die deutsche Fahne aufs Zelt gebunden hat. "Hey Jungs, ihr spinnt wohl, wo sind wir denn hier", habe die sich aufgeregt. Und nicht bemerkt, dass ringsum Niederländer, Engländer und Ungarn ihre Fahnen hissten, völlig zwanglos. "Wir dürfen keine Patrioten sein. Wir dürfen nicht stolz auf unser Land sein, die anderen schon. Warum? Das ist doch ätzend", sagen sie.

Jetzt tragen sie diese heimlichen Insignien der rechten Szene, New-Balance-Schuhe etwa mit dem "N" für "national", davon haben Mütter eben keine Ahnung. Holen sich die Songs von Störkraft aus dem Web und lassen sich die Haare kurz rasieren. Und sind damit in ihrer Schulklasse keine Randgruppe, sondern voll im Trend. ...

Während die Bundesregierung sich müht, Neonazi-Aufmärsche vor den Gedenkstätten für NS-Opfer zu verbieten, gewinnt der braune Spuk in Schulen, Konzertsälen und Jugendtreffs an Boden. Die "völkische Stimmung" sei "chronisch und normal" geworden, stellt der Extremismusforscher Bernd Wagner für die neuen Bundesländer fest. Dort treffen die Jugendlichen allerdings kaum auf Ausländer. Ihr Rechtsextremismus, deutet etwa eine aktuelle Studie der bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, ist der Protest gegen das bürgerliche Lager aus dem Westen - die Auflehnung an sich.

Die Jung-Rechten aus West und Ost sind in der Regel nicht gewaltbereit ... In ihrem Jahresbericht verzeichneten die Verfassungsschützer vergangene Woche bei Neonazis einen Zuwachs von über 25 Prozent. ...

Viele Eltern stehen - ebenso wie viele Lehrer - den fremdenfeindlichen Tendenzen ihrer Kids völlig ratlos gegenüber. Es sind Väter und Mütter mit 68er Sozialisation, die ihren Sprösslingen eine liberale Erziehung angedeihen ließen und nur eine Angst kannten: Hoffentlich nimmt der Junge keine Drogen. Von der rechten Gesinnung der Jugendlichen werden sie kalt erwischt.

Wie eine Mutter aus Bremen, die vor einigen Jahren mit Mann und drei Kindern aufs Land zog. "Hier ist alles wunderbar", dachte sie damals. Als sie ihren Sohn zweieinhalb Jahre später aus dem Haus warf, verabschiedete der sich mit, dem Hitlergruß. ...

Später war es nicht mehr zu übersehen, dass ihr Sohn nach rechts abgedriftet war. Er hörte CDs wie "Rache für Rudolf Heß" ...

"Die Rechten", sagt der Nürnberger Jugendberater Detlef Menske, "haben offenbar den Schlüssel gefunden", die Nazi-Kultur habe den Jugendalltag erfasst: mit der Stimme Adolf Hitlers als Handy-Klingelton oder mit NS-Symbolen auf dem Display. ...

Bürgermeister und Polizei wollen noch immer nicht den Konflikt sehen, den auch gewaltbereite ausländische Banden in die Kleinstädte hineintragen.

Im bayerischen Aichach berichtete die Presse von einem vermutlich ausländischen Schlägertrupp, der deutsche Jugendliche völlig wahllos niederprügelt. Eine "einzelne Gruppe", wiegelt die Polizei ab. Mag sein, allerdings erzählen Jugendliche von mehreren Übergriffen, ein Umstand, den dort offenbar niemand ernst nimmt - außer den Rechten.

Ähnlich in der Kleinstadt Cloppenburg im Oldenburger Münsterland. Dort ist inzwischen jeder vierte Einwohner Spätaussiedler, auch hier verbreiten in Russland geborene junge Deutsche Angst. Der Stadtpark ist mittlerweile bei Dunkelheit nicht nur für schreckhafte Cloppenburger ein Sperrbezirk; Passanten berichten von Überfällen mit Messern. Erst als der örtliche CDU-Politiker Hans-Jürgen Grimme ausgeraubt wurde, begann eine offene Diskussion über die Integrationsprobleme. ...

So brisant die Lage auch ist - die Politik, überfordert mit der Lage und verständlicherweise bemüht, keine Ausländerfeindlichkeit zu schüren, verschweigt oder verwässert das heikle Problem nur zu oft. So weisen die Kriminalstatistiken Taten von Spätaussiedlern erst gar nicht gesondert aus - denn die haben einen deutschen Pass. ...

Das kollektive Schweigen sowohl über die gewalttätigen Aussiedlerbanden nützt vor allem den Rechten. Längst sprechen Neonazis die Jugendlichen nicht mehr nur mit dumpfen Parolen an. Sie organisieren Zeltlager, Fußballturniere, laden zu Wanderungen und Konzerten ein und betreiben Jugendclubs.

Vor Schulen bauen Gruppen wie der "Heimatbund Pommern" Infostände auf. In Rheinland-Pfalz warben die NPD und deren Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) im vergangenen Jahr mit CDs und Flugblättern. Und in Stralsund verteilte die nach der Stadt benannte Kameradschaft lange ihre Jugendzeitung "Avanti", in der sie sich beispielsweise über das Sexualleben der Anne Frank lustig machte ("Unter die Decke gesehen"). ...

Die Einstiegsdroge für die meisten Jugendlichen auf dem Weg in die Szene aber bleibt die Musik. Rechtsextreme Konzerte, die im Ruch der Illegalität stehen, werden attraktiv, der Rechtsrock boomt. In Scharen ziehen die Jugendlichen zu den Konzerten von Bands wie Oidoxie; Songs brennen sie zu Hause am PC, meist für den symbolträchtigen Preis von 88 Cent. Denn die "88" steht für zweimal den achten Buchstaben im Alphabet: HH - Heil Hitler.

Was illegal ist, reizt die Kids am meisten, weiß der Düsseldorfer Torsten Lemmer, der mal den Verlag Rock Nord leitete: Was früher Drogen gewesen seien, "ist heute eine indizierte CD". NPD statt LSD. ...

Möglich, dass gerade deswegen das rechte Outfit für viele wichtiger ist als die innere Überzeugung. Klamotten von Masterrace, Pit Bull Germany oder Thor Steinar sind szenetypisch. Auch Springerstiefel von Doc Martens, Hemden von Fred Perry, Jacken von Lonsdale gehören zum Dresscode.

Geschockt vom martialischen Look, setzen Schulen wie die Realschule im schwäbischen Weinstadt bestimmte Marken auf den Index. Doch die Braunen sind kreativ. Was verboten ist, wird ersetzt. Der Aufdruck "88" etwa durch den Schriftzug: "Nicht schuldig im Sinne der Anklage" - die Parole der NS-Verbrecher bei den Nürnberger Prozessen. Aber welcher Lehrer weiß das so genau?

Der sächsische Justizminister Geert Mackenroth (CDU) will den Kampf um die jungen Köpfe aufnehmen. Mit Schülern der 10. Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Pirna diskutiert er darüber, wie ihre Stadt von Jugendlichen "national befreit" wurde. 15-mal griffen halbe Kinder den "Antalya Grill" der türkischen Familie Sendilmen an. Dann gaben die Türken auf und zogen nach Berlin. ...

Hier [im Friedrich-Schiller-Gymnasiums von Pirna] musste die Leitung Springerstiefel wegen Verletzungsgefahr verbieten. Hier wird bei Aufsätzen als Adresse auch schon mal "Auschwitzweg" eingetragen.

Die Bundesregierung, deren Kanzler den "Aufstand der Anständigen" ausgerufen hat, will bis 2006 180 Millionen Euro für Programme gegen rechts ausgeben, vor allem für die Aufklärung in Schulen. Denn die Unwissenheit vieler Schüler über den Nationalsozialismus hat fatale Folgen; an Berliner Schulen, so die Jugendexpertin Brigitte Kather, verbreiten selbst gutsituierte Schüler antisemitische Klischees immer unbefangener.

Da hört sie schon mal solche Sätze über einen Unternehmer: "Ist ja klar, dass der reich ist, der ist ja auch Jude." Und ein Kreuzberger Gymnasiast definierte: "Juden sind Menschen, die dafür Geld bekommen, dass ihre Eltern ermordet wurden." ...

Die Clique von Stefan, Andy und Christian aus dem Raum München ... hat beschlossen, den Kampf gegen den gewaltbereiten Ausländernachwuchs auf der Straße zu führen. Als die örtliche Streetworkerin vorschlug, die verfeindeten Gangs sollten sich doch im Jugendzentrum treffen und sich aussprechen, zuckten die drei mit den Schultern: "Lächerlich, die kapiert gar nix."