Multikultur 2005 |
|
Sobald sie stark genug sind, schlagen sie richtig los ...
Von wegen Integration in unsere Lebensweise, weil 99 Prozent aller Moslems friedliebend seien! Welch ein saudummes, verantwortungsloses, kriminelles und tödliches Geschwafel unsere Volkszertreter tagtäglich absondern: "Der Islam herrscht und wird nicht beherrscht. Darin manifestiert sich das Kämpferische dieser Religion." Der mit Kreide vollgefressene Vorsitzende des Islamrats, Nadeem Elyas, erklärte, daß man nur so lange mit den "Demokratiedeppen" ohne Kampf leben werde, so lange der Islam in Deutschland noch nicht stark für einen totalen Krieg zur Machtübernahme ist. Alle Islamführer propagieren offen und mit Stolz den "Kampf um die Erhaltung des 'wahren' Islam im Sinne des kriegerischen Propheten." Sie rufen also unverblümt zum Krieg gegen die Deutschen auf, denn der Kampf "im Sinne des kriegerischen Propheten" gehört zum "Pflichtkatalog eines jeden frommen Moslim". Anstatt sich zu integrieren, werden alle Moslems von Allah und ihren Führern aufgerufen, "die Einheit von Religion, Gesellschaft, Kultur, Recht und Politik" nach islamischen Vorgaben zu bewahren. Der Bayerische Innenminister Günther Beckstein lieferte sozusagen am 21. November 2004 in Köln die wehrlos gemachten Deutschen den todesbeseelten islamischen Kriegern zur Gottesbestrafung aus, als er Hunderttausenden Moslems auf der islamistischen Großkundgebung jauchzend zurief: "Wir nehmen euch mit offenen Armen auf, wenn ihr nur deutsch sprecht". Das ist beruhigend, Herr Beckstein. Wenn also die Deutschen in diesem kommenden Krieg niedergemetzelt werden, sterben sie im wohligen Bewußtsein, durch die Hand eines deutsch sprechenden Islamisten abzukratzen. Ebenso begrüßenswert ist es in diesem Zusammenhang, daß die unzähligen zu erwartenden Gottesurteile zur Hinrichtung der Ungläubigen auch in deutsch verlesen werden können. Claudia Roth (Grüne) wird es vielleicht einmal ganz besonders tröstlich finden, wenn ihr die Begründung des Heiligen Korans für das möglicherweie über sie verhängte Steinigungsurteil vorgelesen wird. Viele Moslems sehen das Privatleben von Frau Roth nämlich als liederlichen Sündenpfuhl an. Gleichzeitig markieren die Gotteswächter Frau Roths politische Aktivitäten als Todsünden im Buch der Verfehlungen. In vielen islamischen Ländern würde die grüne Claudia gesteinigt, in Saudi Arabien wahrscheinlich geköpft werden. |
Die Welt, 18.7.2005, Seite 4 |
|||
Junge Muslime drängen in die Moscheen Überraschender Zulauf geht aber an den etablierten Verbänden vorbei Von Gernot Facius Bonn -"Wie oft denn noch?" stöhnt der Islamrat-Vorsitzende Ali Kizilkaya und zeigt sich empört über die wiederholten Forderungen nach Distanzierung von muslimischen Gewalttätern. Nadeem Elyas, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), beteuert: "Es wurde keine Gelegenheit ausgelassen, Gewalt und Haß zu verurteilen." In der Tat, die Spitzen der muslimischen Verbände haben verbal Abscheu über die "unislamischen" Terrorakte bekundet; sie wollen dunkle Elemente den Sicherheitsbehörden melden. Doch ihr Einfluß auf die muslimische Gemeinschaft und deren extremistisches Potential scheint begrenzt. Der Publizist Peter Scholl-Latour bescheinigt den Funktionären, sie könnten sich zwar in Talkshows vorteilhaft darstellen, hätten aber kaum organischen Kontakt zur "Basis". Höchstens 20 Prozent der rund 3,5 Millionen Muslime in Deutschland (950.000 haben einen deutschen Paß) sind in irgendeiner Weise organisiert. Die islamische "Community" ist zerklüftet und vielgestaltig wie jede Weltreligion. Für alle ihre etwa 2500 Vereine und Gemeinden hierzulande gilt jedoch das Prinzip Mohammeds: "Der Islam herrscht und wird nicht beherrscht." Darin manifestiert sich das Kämpferische dieser Religion. Plastisch ausgedrückt: Am islamischen Wesen soll die Welt genesen. Muslimisches Leben spielt sich in erster Linie in den Moscheegemeinden ab. Hier versammeln sich Menschen der gleichen ethnischen Herkunft, hier wird in der Muttersprache gepredigt. Die Verbindung zu den Dachverbänden ist unterschiedlicher Natur: direkt, indirekt, "und einige sind ganz frei" (Kizilkaya). Die 31 Mitgliedsorganisationen des türkisch dominierten Islamrats (Sitz Köln); darunter die vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppierung Milli Görüs, aus der auch der Vorsitzende Kizilkaya kommt, repräsentieren 600 Moscheen. Elyas Zentralrat (Eschweiler bei Aachen); dem überwiegend Zuwanderer aus der arabischen Welt angehören, kommt mit 19 Mitgliedern auf etwa 200 Moscheen. Als unbestritten größte muslimische Organisation ist die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), eine von der Regierung in Ankara abhängige Institution, auf Expansionskurs: Sie kontrolliert etwa 870 Mitgliedsvereine: Daß ihr jedoch 72 Prozent aller hier lebenden Muslime angehören sollen, wird von Experten ins Reich der Märchen verwiesen. Seit einiger Zeit agiert die Ditib sehr politisch: als Propagandainstrument für den türkischen Wunsch nach Aufnahme in die EU. Und sie beansprucht für sich die Deutungshoheit über den Islam. Die große Friedensdemonstration am 21. November 2004 in Köln wurde von der Ditib inszeniert. Im Alleingang. "Der seither vorgetragene Alleinvertretungsanspruch ist weder religionsverfassungsrechtlich noch faktisch zu begründen", bemerkt der katholische Islamwissenschaftler Thomas Lemmen. Durch Partner in Nachbarländern haben die muslimischen Gruppen eine "gesamteuropäische Organisation" erreicht. Sie sind auch international gut vernetzt. Pikant genug: Aus dem Wahhabitischen Saudi-Arabien fließt ideelle und materielle Unterstützung für den ZMD, an dessen Spitze der gebürtige Saudi Elyas steht. Der ZMD hat vor drei. Jahren eine "islamische Charta" verkündet. Sie ruft die Muslime dazu auf, im täglichen Leben aktiv dem Gemeinwohl zu dienen und "mit Glaubensbrüdern und -schwestern in aller Welt solidarisch zu sein". Und dann folgt die kryptische Aussage, daß "Deutschland für die hiesige muslimische Bevölkerung nicht nur Lebensmittelpunkt, sondern auch Mittelpunkt ihres Interesses und ihrer Aktivität sein soll ..., ohne die Verbindungen mit der islamischen Welt zu vernachlässigen". Unbeantwortet blieb die Frage nach den Grenzen dieser "Solidarität" und danach, wie die "Verbindungen mit der islamischen Welt" konkret aussehen sollen. Das nährt das Mißtrauen gegenüber den Bekundungen der Verfassungstreue. Hatte nicht der Vorsitzende Elyas 1994 in der Aachener Bilal-Moschee, im Umfeld der radikal-islamischen Muslimbrüder, gesagt, "wir können die Errichtung des islamischen Staates nur erreichen, wenn wir das islamische Leben errichten." Hatte er nicht im September 2001 in Kopenhagen erklärt, die Muslime könnten so lange mit der (demokratischen) Verfassung leben, wie sie in der Minderheit seien, und das islamische Rechtssystem mit seinen drakonischen Strafen verteidigt? Unbestritten ist, daß der Kampf um die Erhaltung des "wahren" Islam (im Sinne des kriegerischen Propheten) zum Pflichtenkatalog eines jeden frommen Muslim zählt - mithin die Bewahrung der Einheit von Religion, Gesellschaft, Kultur, Recht und Politik. In Elyas’ "Charta" wird diese gewollte Abgrenzung von der westlichen Gewaltenteilung und der Trennung von Staat und Kirche vernebelnd als "würdige Lebensweise" umschrieben. Es ist kein Zufall, daß die durch "Haßpredigten" in Verruf geratene Bonner König-Fahd-Akademie personell und ideologisch mit dem Zentralrat verflochten war.
Ein neues Phänomen ist der Zulauf vor allem junger Menschen zu den Moscheen. Innerhalb eines Jahres, so berichtet das Soester Zentralinstitut Islam-Archiv, sei die Zahl der Muslime, die am religiösen Leben teilnehmen, um zehn Prozent gestiegen. Im Gespräch mit der WELT führt Ali Kizilkaya diesen Willen zur Stärkung der islamischen Identität auf das "Erlebnis der Ausgrenzung" durch die deutsche Umwelt zurück. Neuerwachtes Islambewußtsein geht oftmals an den etablierten Verbänden vorbei. Viele neue Vereine operieren in einem lokalen Radius, die Gefahr, daß sich ein radikaler, nicht kontrollierbarer, Islam von unten herausbildet, ist real. Das relativiert die wohlklingenden Bekenntnisse von Funktionären à la Nadeem Elyas, man werde schon für klare Verhältnisse sorgen, erheblich. Die Vertreter der Dachverbände rangeln derweil um die Konturen einer bundesweiten islamischen Institution, die dem Staat als Ansprechpartner für alle Belange der Integration empfohlen werden soll. Im September will man sich in Hannover zu einem weiteren Satzungsgespräch treffen. Warum machen wir es nicht wie die Franzosen, bei denen unter der Regie des Innenministers ein Nationaler Islamrat als eine Art Parlament der Muslime etabliert worden ist? So fragt der Erlanger Islamwissenschaftler Hartmut Bobzin. "Nicht wünschenswert", antwortet Kizilkaya. "Eine solche massive Einflußnahme des Staates ist gegen das Grundgesetz.", Zumindest in diesem Punkt wird das Prinzip der Trennung von Staat und Religion respektiert. |