Zeitgeschichte 2004

NJ Logo  
site search by freefind Detailsuche

Die politisch verordnete "Erinnerung" der BRD dient Lüge und Hass

Der polnische Historiker und Bürgerrechtler Bronislaw Geremek war von 1997 bis 2000 Polens Außenminister. Er wurde im Jahre 2000 von Polen für das Amt des UN-Hochkommissars für Menschenrechte nominiert. In einem Artikel in DIE WELT sagt er ganz offen (im Umkehrschluß), daß die Offzialgeschichtsschreibung nach 1945 nicht der Wahrheit dient. Folglich forderte Geremek eine "Erinnerung, die der Wahrheit dient":

"Europa braucht eine vernünftige Politik der Erinnerung, die der Wahrheit dient und zugleich Mahnungen und Hoffnungen bietet. Dann könnte die Geschichte nicht mehr politisch instrumentalisiert, könnte vergangener Hass nicht wieder aufgefrischt werden, und dann wäre die Wahrheit über die Geschichte der Eckstein der Versöhnung und der Gemeinschaft der Völkern Europas." (1)

Wir haben also keine wahrhafte Geschichtsschreibung, keine "Erinnerung der Wahrheit", sonst müsste wahrhafte "Erinnerung" nicht von Geremek eingefordert werden. Nur wenn wir eine wahrhafte Geschichtsschreibung hätten, könnte gemäß Geremek der Hass besiegt und die Versöhnung unter den Völkern hergestellt werden. Mit dieser harschen Schelte wendet sich Bronislaw Geremek offenbar in erster Linie an die BRD, da in diesem Land die "geschichtliche Wahrheit" durch das Strafgesetz diktiert wird.

Als ein Beispiel offizieller Lügen nennt Geremek das sowjetische Massaker von Katyn, das bis Ende der 1980-iger Jahre ganz offiziell Hitler-Deutschland angelastet wurde:

"Die Westalliierten vertraten, besorgt um die Kriegskoalition mit Moskau, die These von der deutschen Schuld am Massaker von Katyn."

Das Grosse Lexikon des Dritten Reiches, Südwest Verlag, München 1985, Seite 305

"Die Bilanz sowjetischer Verbrechen aus der Zeit des Stalinismus ist gewaltig. ... Das größte faktische und symbolische Gewicht hatte dabei das Massaker von Katyn. ... Die sowjetische Entscheidung über die Ermordung von mehr als 20 000 kriegsgefangenen polnischen Offizieren wurde offiziell lange totgeschwiegen, doch war sie in Polen ein Thema in der innerfamiliären Erziehung und Auslöser tiefer Abneigung gegenüber Russland. ... Die Lage änderte sich erst nach 1989, als die Wahrheit über Katyn in Schulbücher und in die Publizistik Eingang fand, und vor allem, weil Gorbatschow und Jelzin entschieden, Polen die Akten über das Verbrechen zur Verfügung zu stellen. Katyn wurde zu einem Bestandteil des polnischen kollektiven Gedächtnisses; doch die Offenlegung der Wahrheit förderte auch das Verheilen der Wunde ..." (2)

Obgleich alle wußten, daß Stalins jüdischer Massenmörder Berija für das Massaker von Katyn verantwortlich war, urteilte das Terror-Tribunal von Nürnberg, Hitlers Wehrmacht hätte die polnischen Offiziere liquidieren lassen. Diese Version mußte in Deutschland noch sehr lange nach dem Krieg geglaubt werden, um nicht wegen "Volksverhetzung" im Gefängnis zu landen. Es gehört in der BRD zum Verhaltenskodex, jedes Verbrechen aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 als von Deutschen verübt zu betrachten: "Der neue Verhaltenskodex war ebenso sehr vom Ausland gefordert wie selbst auferlegt und wurde tief verinnerlicht. ... 57 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs könnte sich das demokratische Deutschland ein wenig entkrampfen." (3)

Spiegel: "Als auf der Politbüro-Sitzung am 5. März 1940 die Hinrich-tung von 25.700 polnischen Kriegsgefangenen beschlossen und dann in Katyn und an anderen Orten vollzogen wurde ... hatte er [Berija] den Text des Beschlusses verfaßt. " (Der Spiegel, 8/1996, S. 147)

Lawrentij Berija war Jude. Er erdachte und organisierte den Massenmord an über 25.000 polnischen Soldaten, Offizieren und Zivilisten durch Genick-schuß im Wald von Katyn. Dieses einzigartig grauenhafte Verbrechen wurde ebenfalls Adolf Hitler, der Wehrmacht und der SS durch das Nürnberger Militär-Tribunal angelastet. Wie die Tribunal-Akten ergeben, durften sich die beschuldigten Deutschen in Nürnberg gegenüber der Katyn-Anklage eben-sowenig verteidigen wie sie sich gegenüber anderen Anklagen verteidigen durften  (z.B. gegen die vier Millionen-Auschwitz-Anklage).

1- Die Welt - Die Diplomatische Welt / Nr. 7/2202 - 6.7.2002, Seite DW1
2- Die Welt - Die Diplomatische Welt / Nr. 7/2202 - 6.7.2002, Seite DW1
3- Die Welt - Die Diplomatische Welt / Nr. 7/2202 - 6.7.2002, Seite DW2

Ähnlichkeiten zwischen der Prozeßführung des Nürnberger Terror-Tribunals und heutigen BRD-Verfahren bei politischen Prozessen sind unübersehbar. Ebenso wie in Nürnberg ist es auch Angeklagten heutzutage bei politischen Prozessen in der BRD verwehrt, Beweisanträge für ihre Unschuld einzubringen!