Politik 2004

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"Wenn der Irak unter Saddam eine 'potentielle' Bedrohung war,
so ist er unter den Amerikanern zu einer
'ständigen und akuten Bedrohung' geworden"

Das geschieht unter
US-Besatzung!

"305 Tonnen Sprengstoff im Irak verschwunden. ... Waffenlager von Saddam Hussein geplündert - Atomenergiebehörde in Wien nennt Vorfall 'beängstigend'."

Die Welt, 26.10.2004, S. 6

George W. Bush jun. hat auf Wunsch Israels und aus Geldgier den Irak überfallen. Er hat gelogen und betrogen, um einen Vorwand für seine Kriegsverbrechen am irakischen Volk zu rechtfertigen. Er gehört in Den Haag als Kriegsverbrecher vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt. Nicht Slobodan Milosevic, nicht Saddam Hussein sind die internationalen Verbrecher, sondern jene, die der Geldgier wegen und auf Israels Verlangen ganze Länder mit ihren Massenvernichtungswaffen in die Steinzeit zurückbomben und dabei Tausende von unschuldigen Kindern umbringen. Bush zischt seit seinem Überfall auf den Irak, mit dem Sturz des legalen irakischen Präsidenten Saddam Hussein sei "die Welt sicherer geworden". Tatsache ist: Unter Saddam Hussein verschwanden nicht Hunderte von Tonnen Sprengstoff an den internationalen Terrorismus. Unter Bushs Terror-Regime im Irak wird er internationale Terrorismus zum ersten Mal massiv aufgerüstet. Es ist bedrückend, wie Bushs Herausforderer, John Kerry, von "falscher Politik" spricht, wenn er von den Kriegsverbrechen Bushs am Irak spricht. Dank USrael ist der Irak nunmehr zu dem geworden, was er unter Saddam Hussein nicht war - ein brodelnder Terrorismuskessel.

Der Spiegel, 43/2004, Seite 133

MEDIEN

Geist aus der Flasche

Für heftige Diskussionen in US-Redaktionen sorgt ein Bericht der Irak-Korrespondentin des "Wall Street Journal", Farnaz Fassihi, 32. In einer E-Mail an Freunde beschreibt die Reporterin iranischer Herkunft die alltägliche Bedrohung in Bagdad und das Versagen Washingtons. Offiziell stellt sich das konservative "Wall Street Journal" hinter seiner Reporterin; allerdings trat Fassihi nun erst einmal ihren Urlaub an, der bis nach den US-Präsidentschaftswahlen am 2. November währen soll. Auszüge aus Fassihis Internet-Brief:

»In diesen Tagen Auslandskorrespondentin in Bagdad zu sein kommt praktisch einem Hausarrest gleich. Ich bin ans Haus gekettet. Ich verlasse es nur, wenn ich einen wirklich triftigen Grund habe und einen fest verabredeten Interviewtermin. Ich vermeide es, Leute zu Hause zu besuchen, und gehe niemals auf die Straße. Ich kann nicht mehr einkaufen gehen, nicht länger in Restaurants essen, kann nicht mit Fremden sprechen, nicht mehr nach Geschichten Ausschau halten, kann in nichts anderem mehr fahren als einem völlig gepanzerten Wagen, kann nicht mehr zu irgendwelchen Schauplätzen gehen, auf denen sich wichtige Ereignisse abgespielt haben, kann keine Fahrt übers Land machen, kann nicht mal mehr neugierig sein auf das, was Leute sagen, tun oder fühlen. Wenn der Irak unter Saddam eine "potentielle" Bedrohung war, so ist er unter den Amerikanern zu einer "ständigen und akuten Bedrohung" geworden, ein Fehlschlag der Außenpolitik, der die USA noch Jahrzehnte verfolgen wird. Der Geist von Terrorismus, Chaos und Untergang ist freigesetzt worden als Folge amerikanischer Fehler, und er kann nicht in die Flasche zurückgestopft werden.«