Politik 2004

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Verbrecher wie Marc Dutroux führen Politikern und Diplomaten sogar Kleinstkinder zur Schändung und Tötung zu!

Die demokratischen Politiker verhindern die Aufdeckung der Schändungen und Tötungen. Während diese Teufels-Demokraten des "kranken" Systems sich an Kindern vergehen und sie regelrecht Abschlachten, treten sie mit Leichenbitter-Minen im Fernsehen auf und kotzen Lüge über Lüge über Adolf Hitler aus, um von ihren abscheulichen Verbrechen abzulenken.

Die Welt - Magazin - 02.06.2004, Seite 10

"Es war der große Tag des Xavier Magnée. Der Staranwalt und Haupt-verteidiger des Kinderschänders Marc Dutroux warf dem Gericht die Vertuschung des Netzwerks hinter seinem Mandanten vor!"

Der Anwalt als Ankläger

Er stehe kurz vor der Pensionierung, sagt er [Magnée] lakonisch vor Beginn des großen Prozesses, der auch sein großer Prozess ist - da habe er nichts mehr zu verlieren. ...

Mit der Verteidigung Dutroux', für die Magnée kein Geld nimmt - nicht vom Angeklagten und nicht vom Staat -, wird er sich einen spektakulären Abgang verschaffen. ...

Er klagt die belgische Gesellschaft an, jenen Staat, der "krank" sei "tief im Innern seines Systems". Das "Gesetz des Schweigens" habe sich wie ein zäher, unsichtbarer Film über die Affäre Dutroux gelegt. Der habe Mittäter und Mitwisser gehabt. "Der Teufel, er ist nicht allein." ...

Magnée widerspricht mit seinen Ausführungen der These der Anklage und des Vorsitzenden Richters, die die so genannte Netzwerktheorie verworfen haben. ...

Magnée betont nun, Dutroux sei fest "im kriminellen Milieu von Charleroi" verankert gewesen, einer Mafia, die von Autoschieberei, Prostitution, Drogenschmuggel gelebt habe. Magnée wendet sich direkt an die zwölf Geschworenen: "Ich bitte Sie, öffnen Sie Ihre Augen und blicken Sie auf das, was Sie beunruhigt, was Sie stört!" ...

Der Anwalt listet all die Ermittlungspannen auf, zu denen es bis zur Festnahme Dutroux' im August 1996 kam. Etwa den Fall jenes Polizisten, der auf der Suche nach Julie und Mélissa auch im Haus von Dutroux waren, der doch als Kinderschänder vorbestraft war - und frühzeitig wieder entlassen. Der Beamte hörte die Rufe der Mädchen aus dem Kellerloch wohl, hielt sie aber für den üblichen Lärm spielender Kinder. Oder die Vernachlässigung von Spuren wie von rund 6000 menschlichen Haaren, die die Polizei im Kellerverlies fand. Man untersuchte nur wenige auf ihre DNA und fand Haare, die weder den Opfern noch den Angeklagten zuzuordnen sind - Beweise also, dass außer Dutroux noch andere im Verlies waren - "Personen, die ganz sicher nicht unschuldig sind". Gesucht habe man nicht nach ihnen.

Auch sei jene Kartei mit 73 Fotos von Mädchen, die in Charleroi sichergestellt wurde und in der Alter, Größe und Haarfarbe verzeichnet waren, nie als Beweisstück in die Anklage aufgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft habe in den Akten immer nur so lange gesucht, bis sie auf den Namen Dutroux gestoßen sei, sagt Magnée - "dann hieß es: Stopp". Gewisse Zeugenaussagen seien nie verfolgt worden. Und auch für die Verstrickung von Kriminellen und Polizisten, die in Charleroi zum Alltag gehörte, hätten sich die Ermittler offenbar nicht interessiert. Die meisten dieser Spuren finden sich in einem "Geheimdossier", das in Arlon nicht verhandelt wird. Da gebe es etwa die nicht verfolgte Spur eines weiteren Täters im Falle der toten Julie. " Dieser Mann schaut uns zu. Vielleicht ist er in diesem Saal." ...

Am Ende eines Reigens rhetorischer Fragen greift der Anwalt des meistgehassten Mannes in Belgien die Politik direkt an. Warum, fragt er, habe man sich acht Jahre Zeit gelassen und dann ganz eilig den Prozess angesetzt. "Warum war es plötzlich so dringend?" Magnée gibt die Antwort selbst: "Der Wald brannte, und der Wald war das Land." Seine Stimme hebt sich, und die Wut, die in ihr schwingt, klingt aufrichtig. Es sei der Druck der Öffentlichkeit gewesen, der die Justiz unter Zugzwang gesetzt habe. Und deshalb sei dieser Prozess in hohem Maße "politisch". ...

Wo sind all die anderen Kinder geblieben?

Im Dutroux-Prozess geht es um das Schicksal von sechs Kindern. Verschwunden sind aber viel mehr. Drei Fragen und eine bedrückende Vermutung

Das Mädchen schaut in die Kamera. Es will nicht, aber es muss. Die Augen sind aufgerissen, angsterfüllt und traurig zugleich. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt. Denn auf dem nackten Bauch des kleinen Mädchens steht ein glühendes Bügeleisen. Hals, Arme und Beine sind mit Ketten an ein Bett fixiert.

Der perverse Peiniger ist auf dem Bild nicht zu sehen. Man kann nur erahnen, wie sich seine Lust mit den Schmerzen des Kindes steigert. Genau wie die Gier des pädophilen Voyeurs am anonymen Computer. Das widerliche Foto fanden private belgische Ermittler 1998 in einer Wohnung im niederländischen Nordseebad Zandvoort. Es stammt aus dem Besitz des Belgiers Robby van der P., der nach Recherchen der WELT ein Bekannter von Dutroux ist.

Auf den sichergestellten und den Ermittlungsbehörden zugänglich gemachten Disketten befinden sich unzählige solcher Aufnahmen. Doch niemand fragt mehr, wer diese Kinder sind. Und viele Täter kann man sogar erkennen. Trotzdem sucht offenbar keine Behörde nach ihnen.

Warum?

Obwohl Michel Bourlet, der Staatsanwalt im Dutroux-Prozess, das gesamte Material hat, dreht sich in Arlon alles nur um sechs Opfer: Julie, Mélissa, An, Eefje, Sabine und Laetitia. Während die beiden letztgenannten Mädchen aus dem Folterkeller des Kinderschänders lebend befreit werden konnten und als Zeugen ausgesagt haben, kann man den anderen vier Kindern nur noch Blumen an die Gräber bringen. Sie werden für immer schweigen. Das ist vor allem im Sinne derjenigen in den belgischen Sicherheitsbehörden, die die Verbindungen von Dutroux zu einem Pädophilen-Netzwerk und in höchste politische Kreise vertuschen wollen. Im laufenden Prozess wird die Illusion geschaffen, Dutroux sei nur ein perverser Einzeltäter. Die Verhandlungen laufen so ab, als ob die Ermittlungen am Anfang stünden. Als ob nicht fast acht Jahre seit der Festnahme Dutroux' vergangen - und als ob nicht 27 Zeugen und zwei Untersuchungsbeamte ums Leben gekommen wären. Dabei sind nicht nur die sechs Mädchen, deren Schicksale nun die Gemüter bewegen, Opfer der Kinderporno-Mafia geworden. Allein in Belgien werden weitaus mehr Kinder vermisst oder sind ermordet gefunden worden.

Sie heißen Elizabeth Brichet (12), Simon Lembi (16), Kodra Merita (15), Jonathan Vicart (6 Monate alt), Sylvie Carlin (19), Nabil Akachar (10), Carola Titze (14), Vinciane Closset (17), Nathalie Geisbregts (10), Ken (8) und Kim (12) Heyrman, Tanja Groen (18), Ilse Stockman (19), Conrad Bosman (20), Christine van Hees (16), Hanim Ayse Mazibas (8), Katrien De Cuyper (15), Carine Dellaert (16), Lieveke Desmet (13), Wendy Willems (8), Laurence Mathues (16), Puia Marinescu (9), Marc Vanherf (14), Gevrye Cavas (6), Liam Van den Branden (2).

In fast allen Fällen gibt es konkrete Hinweise auf Verbindungen zu dem internationalen Pädophilen-Netz, für das Dutroux gearbeitet haben soll.

Auf den in Zandvoort gefundenen Aufnahmen befinden sich nach Aussagen belgischer Privatermittlern Bilder von den vermissten oder ermordeten Kindern. Obwohl sowohl Dutroux selbst erklärt hat, Teil des Netzwerks zu sein, als auch Staatsanwalt Michel Bourlet immer wieder beteuert hat, der Kinderschänder habe nicht auf eigene Rechnung gearbeitet, bleibt diese Spur kalt.

Warum?

Verdunkelt und desinformiert wird aber nicht nur in Belgien. Wo Verbindungen des Pädophilen-Netzes in höchste Kreise deutlich werden, tauchen die Ermittlungsbehörden vieler europäischer Länder ab. Pannen und Peinlichkeiten häufen sich, auch in Deutschland. Im Fall des seit 1993 vermissten Berliner Jungen Manuel Schadwald schalten Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft auf stur - obwohl die Hinweise auf die Verschleppung des damals Zwölfjährigen in das niederländische Kinderporno-Milieu erdrückend sind. Zeugen wurden entweder nicht gefunden oder für unseriös erklärt. Die Antwort auf die Frage nach dem Schicksal des Jungen bleiben die Berliner Ermittler bis heute schuldig. Stattdessen wurden engagierte private Ermittler denunziert.

Warum?

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Wie es anders gehen kann, zeigen die Portugiesen. Zwar wurde ein Kinderschänderring, der in höchste Kreise reichte, ebenfalls jahrelang von Behörden und Justiz gedeckt, doch inzwischen hat sich die Wahrheit durchgesetzt. Die Ermittlungsbehörden scheuten sich nicht, den bekannten Fernsehmoderator Carlos Cruz festzunehmen. Bekannt wurde auch, dass der Hausmeister eines Waisenhauses Politikern, Künstlern, Diplomaten und Journalisten immer wieder Kinder besorgt haben soll. Die Portugiesen verloren zwar einige ihrer Vorbilder, aber nicht ihren Stolz.

Viele Belgier hatten bis zum Prozessbeginn gehofft, auch in ihrem Land werde die Gerechtigkeit siegen. Doch der bisherige Verlauf lässt ahnen, dass Belgiens Behörden sich offenbar darauf beschränken, nur bislang bekannte Taten juristisch zu werten. Jean Lambrecks, der Vater der ermordeten Eefje, befürchtet: "Es werden sicherlich einige Fragen offen bleiben. Und das ist schwer genug zu ertragen."

Die Welt - Magazin - 02.06.2004, Seite 10