Jüdische Studien 2004

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Wegen Israels "Vernichtungskrieg" gegen die Palästinenser hat die Welt
den Glauben und die Hingabe an die Holocaust-Erzählung verloren

Selbst die religiösen Juden wollen vom Holocaust nichts mehr wissen und schwenken Palästinenser-Flaggen gegen Israels Völkermord!

Tacheles, Das jüdisches Wochenmagazin, (Schweiz) 05. März 2004, 4. Jahrgang, Ausgabe 10
http://www.tachles.ch/artikel.php?id_art=1130

Im gleichen Boot
Editorial

Die Holocaust-Geschichte gilt in der mos-lemischen Welt als Erfindung der Holo-caust-Industrie. Eine Anschauung, die schon jetzt wie ein Lauffeuer die islami-schen Bevölkerungsschichten in Europa erfasst hat. Somit wird in absehbarer Zeit die Existenz Israels mit dem Moses-Mythos und der Holocaust-Erzählung vor der multikulturellen Bevölkerung Deutsch-lands und Europas nicht mehr zu begrün-den sein. Israel ist aus heutiger Sicht ein fehlgeschlagenes Experiment. In Israel sieht die Welt ein Judentum, das sich vom jüdischen Propaganda-Bild in den kontrollierten Welt-Medien vollkommen unterscheidet. Nicht "arme jüdische Op-fer", die gerade wieder einmal vor einem "bösen Tyrannen" flüchten,  geistern über die Bildschirme, sondern jüdische Kinder- und Massenmörder, Folterer und Besat-zer, Zyniker und Herrenmenschen, prägen das israelische Bild vom Judentum. Die Strippen könnten hinter den Kulissen leichter gezogen werden, wenn es keinen mordenden Judenstaat mehr gäbe. Da-rüber hinaus würden Juden wieder als Op-fer und nicht als Massenmörder im Ram-penlicht der Öffentlichkeit erscheinen, so die Überlegungen führender jüdischer Den-ker innerhalb des Machtjudentums. [NJ]

Noch mancher Monat dürfte ins Land ziehen, bis der Internationale Gerichtshof (ICJ) von Den Haag seinen Bericht in Sachen israelischer Trennzaun der Uno unterbreiten wird. Auf eine zumindest israelkritische Grundtendenz kann man sich schon jetzt einstellen, doch könnte es in den Details noch die eine oder andere Überraschung geben. Auch wenn Israel in der Meinung der Richter wahrscheinlich kaum allzu gut wegkommen wird, sollten wir nicht vergessen, dass es zunächst nur unverbindliche Empfehlungen sind, die die von der Uno besoldeten Juristen abgeben werden.
Eine empfindliche Niederlage allerdings, ein Eigentor sozusagen, hat das jüdische Volk sich im Zusammenhang mit der peinlichen Zaun-Diskussion schon selber zugefügt. Neben den Fotografien und Filmaufnahmen von Protestplakaten für oder gegen den Zaun, von pro- und antiisraelischen Demonstranten machten auch Bilder aus Den Haag die Runde um die ganze Welt, welche bei jedem aufrechten Juden den dringenden Wunsch auslösen, vor Scham und Verlegenheit metertief in den Boden zu versinken. Da marschierten doch Glaubensgenossen, deren äusseres Erscheinungsbild – schwarze Hüte, schwarze Mäntel, Bärte und Pejot (Schläfenlocken) – sie eindeutig ins Lager der Ultrareligiösen platzierte und als Gottesleute definierte, bei den Kundgebungen mit. Sie marschierten aber nicht auf der jüdischen, sondern auf der palästinensisch-arabischen Seite, von den Organisatoren geschickt in die ersten, gut sichtbaren Reihen eingegliedert. Und um das Scham- und Wutgefühl des jüdischen Volkes und Israels noch zu erhöhen, winkten einige der jüdischen Selbsthasser mit PLO-Flaggen in die gierigen TV-Kameras.
Erst knapp 60 Jahre sind verflossen seit dem Holocaust, doch ungeachtet aller seither abgehaltener Gedenktage und errichteter Denkmäler scheinen diese gottlosen Gottesleute schon vergessen zu haben, dass der Nazityrannei möglicherweise ihre Väter, Mütter, Geschwister oder Freunde zum Opfer gefallen sind, egal ob sie schwarz oder weiss gekleidet waren, einen langen, einen kurzen oder gar keinen Bart getragen hatten. Genauso wie Hitler keinen Unterschied machte zwischen «guten» und «schlechten» Juden, differenzieren heute die nahöstlichen Selbstmordattentäter nicht zwischen kompromissbereiten und sturen Juden, zwischen Israeli, die den Palästinensern ihren Staat geben wollen und jenen, die dagegen sind. Wer einem vors Visier kommt, wird unter Beschuss genommen, wer im Autobus sitzt, fliegt mit in die Luft. Nicht, dass die Organisatoren der antiisraelischen Demonstrationen von Den Haag ausnahmslos die Terroristen unterstützen und deren Verbrechen gutheissen, doch die Gewalttäter in den eigenen Reihen dürften ihnen emotional näher stehen als noch so überzeugt mit ihrer Sache sympathisierende Juden.
Dass solche Juden mit ihrer Teilnahme an antiisraelischen Kundgebungen ungehindert dem eigenen Volk – es bleibt auch dann das eigene Volk, wenn man es ablehnt – in den Rücken fallen können, ist schon schlimm genug. Noch viel schlimmer und unentschuldbar ist aber die Tatsache, dass kaum jemand aus dem Kreise der religiösen Elite des Judentums es für nötig erachtete, diesen krankhaften Akt der geistigen Selbstzerfleischung als solchen hinzustellen und zu verurteilen.
Wie viele ausgebombte Autobusse muss Israel noch in alle Welt verschicken, bis die Angehörigen der jüdischen Welt endlich merken, dass sie (wieder einmal) alle im gleichen Boot sitzen?
Jacques Ungar
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