Zeitgeschichte 2003

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Die unaussprechlichen Verbrechen an deutschen Kindern
und Frauen durch die Sieger in ihren Todeslagern!

Wer das unaussprechliche Leid der verschleppten deutschen Kinder und Frauen in die östlichen Todes-Lager als Zwangsarbeiterinnen mit dem Dasein ausländischer Zwangsarbeiter vergleicht, hat nach Auffassung von Kanzler Schröder "eine falsche Geschichtsauffassung". Für diesen Zynismus gegenüber dem grauenhaften Schicksal der deutschen Überlebenden der kommunistischen Todeslager sollte Schröder für alle Zeiten verachtet werden!

Auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 ver-einbarten die siegreichen Alliierten, am deutschen Volk die grauenhaftesten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verüben. Für diese von den Demokraten, den Führern der "zivilisierten" Welt, beschlossenen Verbrechen gegen die Demokratie und die Menschlichkeit, hätten sie gemäß ihren eigenen juristischen Siegermaßstäben des Sieger-tribunals von Nürnberg selbst am Galgen enden müssen. Die Täter aber ließen die unterlegenen Deutschen hängen und sorgten dafür, daß während des Schauprozesses gegen die Verlierer des 2. Weltkriegs deutsche Kinder und Frauen in Todes-lagern ermordet wurden. Die BRD-Politiker ver-höhnen die Opfer und feiern die Mordtaten als "Befreiung". Vorn v.l.n.r.: Briten-Premier Churchill, US-Präsident Roosevelt und Kreml-Diktator Stalin.

15.9.2001

FOCUS, NR. 38/2001

Seite 84-88:

ZWANGSARBEITERINNEN

Gefangen, gepeinigt, vergessen

Am Ende des Zweiten Weltkriegs verschleppte die Rote Armee fast eine Million deutsche Frauen und Kinder zur Fronarbeit in die Sowjetunion

Mit Kolbenhieben trieben Soldaten die jungen Frauen und Mädchen in Viehwaggons zusammen. 40 und mehr pferchten sie auf engstem Raum. Vergewaltigungen durch Rotarmisten vor dem Abtransport gerieten zum lebenslangen Trauma. "Ich war doch so erzogen worden, dass ein Mädchen unberührt in eine Ehe gehen soll", sagt Charlotte Kaufmann, 73. Die Eroberer kannten keine Gnade.

Eroberer auf Beutezug in Berlin: Der Soldat der Roten Armee war nicht nur auf Fahrräder aus - Rotarmisten verschleppten auch deutsche Frauen.

Es waren deutsche Frauen, Mädchen, Kinder, die die Häscher unter dem Sowjetstern zur Zwangsarbeit verschleppten. Junge Frauen aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien; Volksdeutsche aus dem Sudetenland und aus Polen; Donauschwaben aus dem ungarischen Banat und aus Rumänien.

Zwischen Januar und Mai 1945 erging an die vorrückende Rote Armee der Befehl, deutsche Zivilisten zusammenzutreiben. Sowjetsoldaten verschleppten mehr als eine Million Zivi-listen in die Sowjetunion. Unter ihnen 864 000 Frauen, Mädchen und Kinder sowie einige Tausend weibliche Bedienstete der Wehrmacht und des Roten Kreuzes.

Ihre Zwangsarbeit galt den Siegern als Reparationsleistung zum Wiederaufbau der durch die Wehrmacht verwüsteten Sowjetrepubliken. Weitere Hunderttausende dieser "Reparationsgefangenen litten unter dem Joch in Polen, in der Tschecho-slowakei und in Jugoslawien.

In der öffentlichen Diskussion über ausländische Zwangsarbeiter kommen sie nicht vor.

So wenig wie ihre Fron in den Wäldern Sibiriens, in Tundra und Taiga, in Bergwerken, Fabriken und Kolchosen Russlands. "Man hat die Opfer von uns Frauen einfach vergessen", klagt Charlotte Kaufmann an.

Gegen die Kälte Sibiriens boten Bretter-buden und Baracken kaum Schutz.

Auf dem Höllenmarsch In die Lager des sowjetischen Gulag hungerten die Verschleppten, Durst peinigte sie. "Wenn die Posten gute Laune hatten", erinnert sich Irmgard Reimann, 77, "gab's mal einen Eimer mit Wasser. Viele starben auf dem Transport." Die damals 21-Jährige war den Soldaten, die sie zur Zwangsarbeit deportierten, am 14. Februar 1945 in die Hände gefallen.

Wie bei allen Kriegen, die Männer beginnen, trugen auch nach dem Zweiten Weltkrieg Frauen die bitterste Last. "Wir waren wohl die Unschuldigsten an diesem furchtbaren Krieg, mussten aber die Kriegsschulden für das ganze deutsche Vaterland bezahlen", meint Kaufmann, als Kind nach Karelien verschleppt.

So zahlten eine Million Frauen und Mädchen für den verlorenen Krieg: "Als mir im Sommer 1948 eine Verdienstbescheinigung vorgelesen wurde, stand da, dass uns allen 20 Prozent unseres Lohnes als Kriegsschulden abgezogen wurden berichtet die alte Dame. Resümee Kaufmanns: "Als Hitler an die Macht kam, war ich fünf Jahre alt, als der Krieg ausbrach, noch keine zehn. Mit 16 Jahren ging ich in Gefangenschaft. Wo war meine persönliche Schuld?"

Charlotte Kaufmann, 73. Die Seniorin be-klagt, dass Opfer, die Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg erbrachten, in Verges-senheit geraten sind.

Mit vielen Ortsnamen der Straf- und Arbeitslager verbindet sich aller Schrecken, der nachwirkt bis heute: Kopeske und Tscheljabinsk östlich des Ural, Kemerowo in Sibirien, Petrosawodsk/Karelien und Tausende andere. Dort lebten sie, hungerten, malochten, und dort starben sie. Junge Frauen, Kinder - die jüngste unter 1000 Frauen und minderjährigen Mädchen im Straflager 517/Padosero war zwölf.

"Im Juli 1948 durfte ich nach Hause, aber die Heimat gab es nicht mehr" (Berta Sczepan)

Zwangsarbeit bedeutete Schinderei.

Die Frauen quälten sich mit Rodungsarbeiten, beim Straßenbau, in Sägewerken. Am Onegasee verlegten sie Gleise, erfroren beim Kanalbau am Eismeer und bei minus 40 Grad Celsius. Beim Betongießen rissen sie sich die Hände blutig, ätzten ihre Lungen in Kalkbrennereien. Im Donezbecken und jenseits des Ural zwang man sie unter Tage in die Kohlengruben.

Andere Arbeitslager erreichten die Gefangenen auf offenen Waggons. Die 73-jährige Berta Sczepan erzählt: "Die Bewacher tauschten unsere Essensrationen für Wodka ein."

Irmgard Reimann, 77. Viele ihrer Ka-meradinnen starben auf dem Weg hinter den Ural. Die Toten warfen die Sowjets neben die Gleise.

"Ich war all die Jahre im sibirischen Kohlenbergwerk unter Tage, acht bis zehn Stunden am Tag, und hatte kaum etwas zu essen" erinnert sich Margot Gerhard, 72, an ihr fünfjähriges Martyrium. Rotarmisten hatten die 16-Jährige Ende Januar 1945 im ostpreußischen Elbing gefangen.

Die Sowjets zwangen Frauen zu härtester Holzfällerarbeit: "Schon der Fußmarsch zum Rodungsplatz bedeutete für uns eine unsagbare Strapaze; die absolute Mangelernährung und die Ruhr haben uns sehr geschwächt", blickt Ursula Seiring, 76, zurück.

"Jede Zweite von uns starb an Typhus und Erschöpfung" (Anna Schlemminger)

Durchfall und Seuchen waren die Folgen. Anna Schlemminger, 80, als 24-Jährige an Ostern 1945 von Rotarmisten aus Ostpreußen verschleppt: "Erst im Winter bekamen wir richtige Kleidung, wenn wir Schnee schippen und Holz sägen mussten."

Meist zahlten die Peiniger den Lohn willkürlich, regellos, vielfach gar nicht - und meist erst ab dem dritten Jahr der Gefangenschaft. Irmgard Reimann berichtet von "mitunter für vier Wochen nur 200 Rubel", für die Arbeit im Bergwerk. Davon wurde allerdings "ein Betrag für die Unterkunft einbehalten". Obendrein mussten die Frauen ihre Verpflegung davon bezahlen, bei Preisen von zehn Rubel für einen Eimer Kartoffeln, für ein Marmeladeglas voller Milch vier Rubel, 1200 Gramm Brot für drei Rubel - und auch das noch gegen karg zugeteilte Brotmarken.

Berta Sczepan, 73. Die Ostpreu-ßin stand bei ihrer Verschlep-pung mit 65 Frauen und Mädchen tagelang in einem Kohlewagen.

Margot Gerhard, 72. Als 16-Jäh-rige zwangen sie die Sowjets in den Kohlebergbau. Fünf Jahre arbeiteten sie unter Tage.

"Einmal haben wir nachts Kohlen aus einem Waggon geladen" entsinnt sich Martha Grüner, 73, "dafür gab's 20 Rubel." Auch in Naturalien wurde entlohnt. "Bei erfüllter Norm für Bäumefällen am Eismeer erhielten Anna Schlemminger und ihre Mitgefangenen 700 Gramm Brot. Blieben sie unter der vorgegebenen Leistung, mussten sie sich mit einem Pfund Brot und Wassersuppe begnügen.

Die überlebten, vergaßen nie. Ursula Seiring. "Morgens 125 Gramm Brot und Tee, abends Wassersuppe. Danach suchen wir uns gegenseitig die Köpfe nach Läusen ab. Die Wanzen quälten uns alle sehr. Nachts ist täglich Antreten und Abzählen. Bei der hohen Todesziffer -30 bis 40 Tote pro Tag bei etwa 3000 Gefangenen pro Lager - stimmen die Zahlen fast niemals überein." Manche vollends Verzweifelte nahmen sich selbst das Leben; vereinzelt ertränkten sich Frauen in Latrinen. Sie hausten in Erdlöchern unter unsäglichen hygienischen Bedingungen, in Baracken hinter elektrischen Zäunen mit schussbereiten Posten.

Ende 1950 kehrten gerade mal 300 000 Zwangsarbeiterinnen über Frankfurt an der Oder im Osten und das niedersächsische Friedland im Westen heim. Hunderttausende waren gestorben, verschollen. Genaue Zahlen kennt niemand.

Entschädigung vom Vaterland? "Geltungskriegsgefangene" nannte das Kriegsgefangenen-Entschädigungsgesetz die verschleppten Zivilisten. Im Dezember 1992 kappte der Bundestag das Gesetz, ersetzte es durch ein "Heimkehrerstiftungsgesetz". Der Drei-Millionen-Mark-Etat dieser Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn finanziert sich aus Steuergeldern.

Olga Hahn, heute 74, als 18-Jährige verschleppt, erhielt nach dem alten Kriegsgefangenen-Entschädigungsgesetz 570 Mark für ihr Martyrium von März 1945 bis Juli 1948. Zuständige Ämter legten das Gesetz aber nicht selten nach Gutdünken aus. So zahlten sie an Elfriede Klimmeck für vier Jahre Lager rund 1000 Mark. Andere Frauen erhielten 1320 Mark. Martha Grüner erhielt nach ihrer Heimkehr im November 1949 vom Ausgleichsamt Wiesbaden mit 131 Mark "Über-brückungsgeld". Und Eva Martensson schob man nach über vier Jahren Zwangsarbeit im Einwohnermeldeamt Hamburg-Bergedorf 300 Mark zu - und eine Dose Kondensmilch.

Parallelen zu sehen zwischen Zwangsarbeit, die Ausländer in Deutschland leisteten, und Zwangsarbeit von Deutschen in Lagern des späteren Ostblocks beweist - aus Sicht des Bundeskanzlers Gerhard Schröder - eine falsche Geschichtsauffassung.

Die Frauen, die heute berichten, tun dies nicht, um Hass zu säen. Sie reden, um weiße Flecken der Geschichte mit Leben und mit Wirklichkeit auszufüllen.

Ursula Seiring, 76. Die ehemalige Zwan-gsarbeiterin erinnert sich schmerzlich an ihre alte ostpreußische Heimat, aus der sie verschleppt wurde.

Olga Hahn, 74. In einer Zementfabrik in Sibirien erlitt sie eine Blutvergiftung und wurde ohne Narkose operiert. 1948 kehrte sie heim.

Anna Schlemminger, 80. Sie fällte Bäume am nördlichen Eismeer, litt unter Malaria und Mundfäule. Nach viereinhalb Jahren Fron durfte sie heimkehren.

Martha Grüner, 73. Das Bild ihres Ge-burtshauses erinnert sie an ihre verlorene Heimat. Für vier Jahre Zwangsarbeit er-hielt sie 131 Mark.

Zahlen des Grauens:

Nach dem Zweiten Weltkrieg leisteten eine Million deutsche Frauen Zwangsarbeit inter dem Eisernen Vorhang.

Die Sowjets allein verschleppten 864.000 Frauen und Kinder.