15.9.2003

Der Spiegel, Nr. 38

Seite 10

Spiegel Nr. 37/2003, Titel: Verschwörung 11. September

Sicher ist: Nach dem 11. September ergab sich für die Bush-Administration die willkommene Gelegenheit, längst vorhandene Kriegspläne und weit reichende Beschneidungen der Bürgerrechte durchzusetzen. Und das Muster eines geplanten oder geduldeten Terroraktes zur Rechtfertigung eines Krieges entspricht exakt dem Szenario der "Operation Northwoods". Wie blauäugig muss man als Journalist eigentlich sein, wenn man glaubt, diese Fakten, zusammen mit der ganzen Palette von Ungereimtheiten der offiziellen 9/11-Version, einfach mit einem rhetorischen Rundumschlag gegen so genannte Verschwörungstheoretiker aus der Welt schaffen zu können?
LAER (NORDRH.-WESTF.) , TORSTEN ZIMMER

Wir leben in einer Zeit, in der die USA sich in unzähligen Hollywood-Produktionen seit Jahrzehnten als quasi allgegenwärtiger, fast schon allwissender und Intrigen nicht nur aufdeckender, sondern auch schmiedender Staat produzieren und diesen Eindruck in der wirklichen Politik mit unfeinen und selbstherrlichen Manövern à la Irak-Dossier präsentieren. Was das Gemisch aller Motive und was den (potenziellen) Einfluss der radikalen amerikanischen Regierung dieser Tage betrifft, so ist es doch nur normal, dass man es einfach nicht glauben mag, dass die Regierung so viele Fehler auf einmal gemacht haben soll.
KÖLN, THORSTEN BÖGE

Solange die Beweislage derart dürftig ist, erscheint die Theorie von den arabischen Terroristen nur als eine von vielen Verschwörungstheorien und als eine der unglaubwürdigsten. Warum sind denn keine Abfangjäger aufgestiegen? Sie gehen darauf mit keinem Wort ein. Die Liste solcher Absurditäten lässt sich fortsetzen.
WOLFRATSHAUSEN (BAYERN), DR. WOLFGANG BAUR

Nicht die "Verschwörungstheoretiker" - die Sie mit dem Titelbild als "Fanatiker" abstempeln -, sondern niemand anders als die US-Regierung setzte die erste Verschwörungstheorie in die Welt, ohne jedoch einen Funken Beweise vorzulegen.
GIESSEN, RENÉ FOUQUET