Wortmeldungen 2003 |
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"Unsere Geschicke werden gelenkt von machtgeilen
Funktionärsbonzen und
Politikclowns.
Schröder sabotiert von völkischem Unverständnis der Transatlantiker"
10.2.2003, Nr. 7 |
Der Spiegel |
Seite 8 |
Kanzler Schröder ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine
der letzten großen politischen Galionsfiguren der europäischen Demokratie,
ein menschliches Bollwerk gegen den räuberischen Liberalismus. Und das
trotz und, zweifelsohne, gerade wegen massiver transatlantischer Sabotage
und "völkischem" Unverständnis. Übersetzt lautet ein italienisches
Sprichwort: "Lieber allein als in schlechter Begleitung", was, Ironie des
Schicksals, gerade in Italien keine praktische Anwendung mehr findet.
Dieser Kanzler-Artikel demotiviert und macht einem Bange vor der
Zukunft, wenn man erfahren muss, dass die Geschicke dieser Gesellschaft
von machtgeilen Funktionärsbonzen, so genannten "Berufs" -Politikern
beziehungsweise auch ,"Politikclowns" gelenkt werden.
Der Kanzler einsam? Mit der Ablehnung eines nicht zu verantwortenden
Irak-Krieges ist er doch eher einsame Klasse. Indessen outen sich
Politiker weit und breit als Anti-Demokraten: Unter Missachtung
imposanter Bevölkerungsmehrheiten für den Frieden wollen sie mit den
angloamerikanischen Angriffskriegern marschieren. |