Multikultur 2003

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Zwei Heldinnen unserer Tage:
Brigitte Bardot und Oriana Fallaci

"Seit zwanzig Jahren unterwerfen wir uns einer gefährlichen Infiltration."

BB und die giftigen Pilze

Die französische Schauspielerin Brigitte Bardot erregt mit ihrem neuen Buch, das rassistische Passagen enthält, Anstoß

Von Gerd Kröncke

Brigitte Bardot, die so schön anzusehen war, dass sie Generationen von Männern die Sprache verschlug, erweist sich mit den Jahren als zunehmend ignorant. Andererseits ist sie nie wegen ihres Intellekts geliebt worden. ... Erst als sie später im Leben Bücher veröffentlichte, hat man genauer hingesehen. Nun hat sie wieder eins geschrieben, und man ist ganz erschrocken über ihre Wahrnehmung der Welt ...

Heldin Brigitte Bardot. Sie kämpft gegen die Zerstörer der abendlän-dischen Kultur und gegen perverse Tierquälerei.

Brigitte Bardot hat immer eine Schwäche für den rechtsradikalen Haudegen Jean-Marie Le Pen gehabt, den sie gern als "bon vivant, lustig, gebildet und sensibel" charakterisierte. Auch in ihrem neuen Buch "un cri dans le silence" (Ein Schrei in der Stille) behandelt sie ihn überaus freundlich. Le Pen und Arlette Laguillier, die Trotzkistin vom linksradikalen Flügel des politischen Spektrums, seien die einzigen Politiker, "die ihren Ideen treu geblieben sind". ... Brigitte Bardot hilft seit vielen Jahren den Tieren dieser Welt. Keines ist ihr zu hässlich, keines zu unscheinbar. "Außerdem ist es den Tieren egal, ob ich weiße Haare habe."

Mit den Menschen hingegen hat sie ihre Schwierigkeiten. Sie beklagt den Verfall der französischen Gesellschaft. Nicht einmal die Huren seien noch das, was sie zu ihrer Zeit waren. "Unsere lieben netten Straßenarbeiterinnen wurden ersetzt durch Mädchen aus dem Osten, Nigerianerinnen, Tanssexuelle ..."

Sie fällt über all die Minderheiten her, die ohnehin stets Haßobjekt der Rechten waren. Homosexuelle, die sie gleich mit Pädophilen in einem Atemzug nennt: "Man entdeckt sie überall, sie schießen hervor wie giftige Pilze." Frau Bardot beklagt die "Islamisierung Frankreichs" durch immer mehr Zuwanderer: "Seit zwanzig Jahren unterwerfen wir uns einer gefährlichen Infiltration." Gegen Moslems in Frankreich ist sie gleich doppelt allergisch, weil sie angeblich das Land überfremden, zum anderen als Tierschützerin, weil sie ihre Opfertiere auf barbarische Weise schächten.

Sie redet sogar denen das Wort, die die Reinheit der Rassen propagieren. Bei manchen Leuten konstatiert sie, "dass sie aus politisch korrektem Stolz heraus ihre Gene vermischen".

Auch die Sans-Papiers, die illegal im Lande Lebenden, sind ihrem Zorn ausgesetzt, zumal wenn sie Proteste wagen, etwa mit Kirchenbesetzungen. "Sie entweihen unsere Kirchen und verwandeln sie in menschliche Sauställe", sagt sie. ...

Zwei Organisationen, eine Antirassismus-Gesellschaft und die Liga für Menschenrechte, haben Anzeige gegen Bardot und ihren Verlag erstattet. Resigniert stellt der Menschenrechtler Mouloud Aounid fest: "Sie war ein Ikone, bewundert und beliebt. Sie ist nicht irgendwer. Wenn sie so was sagt, dann kann das jeder beliebige andere auch sagen."

Süddeutsche Zeitung - Panorama - 17./18. Mai 2003, Seite 12


Oriana Fallaci wirft sich intellektuell dem Ansturm der fremden Massen ent-gegen, die sich "vermeh-ren wie die Ratten".

Die westliche Zivilisation ist der islamischen überlegen
Ein französisches Gericht wies gestern die Klage von Anti-Rassismus Gruppen aus formalrechtlichen Gründen ab, das Buch von Oriana Fallaci "Wut und Stolz" zu verbieten. In diesem Buch kritisiert die italienische Autorin den islamischen Fundamentalismus nach dem 11. September. Das Buch wurde zu Tausenden in Frankreich verkauft und enthält Aussagen, die von den den Anti-Rassismus Gruppen LICRA und HUMAN RIGHTS LEAGUE als schädlich betrachtet werden. Fallaci behauptet, daß die westliche Zivilisation der islamischen überlegen sei und daß sich moslemische Einwanderer im Westen "vermehren wie die Ratten". (1)

Oriana Fallacis Buch darf in Frankreich weiter verkauft werden
Das anti-islamische Buch der italienischen Schriftstellerin Orlana Fallaci "Die Wut und der Stolz" darf in Frankreich weiterhin ungehindert verkauft werden. Ein Gericht wies in Paris wegen Formfehler mehrere Klagen antirassistischer Vereinigungen ab. Die Vereinigungen hatten gegen die "Gewalt, die Wut und ungeheuerliche Äußerungen" der 72-jährigen Autorin protestiert, die in ihrem Buch Sätze wie "Die Söhne Allahs vermehren sich wie die Ratten" formuliert hat. Die Richter äußerten sich nicht zum Inhalt des Buches. dpa (2)

1- La Vangardia, Spanien, 21.11.2002, Seite 13
2- Die Welt - Feuilleton - 22.11.2002, Seite 27