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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 25/10/2015 - Quelle: NJ-Autoren

Claqueure auf dem Weg zur Schlachtbank

Dr. Frank Kretzschmar

Dr. Frank Kretzschmar
dottorefrank@hotmail.com

Ob ich, sehr geehrte Damen Katrin HALTENHAUER, Ulrike POPPE, Herren Werner SCHULZ und Christoph WONNEBERGER, ein so herrlicher BÜRGERRECHTLER war wie Sie, mag im Auge des Betrachters liegen, der einen Blick in meine Schrift "Vom Regen in die Traufe, 1983 - 2013 - Dreißig Jahre Widerstand" wirft.

Erstklassige Verdienstkreuze wurden mir, im Gegensatz zu Ihnen, jedenfalls nicht verliehen, und der „Bambi in der Kategorie stille Helden“ machte um mich einen großen Bogen. Warum auch nicht, wurde ich doch unter anderem nicht müde, meine Stimme wieder und wieder dagegen zu erheben, dass man in Ihrer freisten Demokratie auf deutschem Boden Andersdenker - Horst MAHLER - allein deshalb mit dem Urteil lebenslänglich ins Zuchthaus warf und lebendigen Leibes verfaulen ließ, weil er es wagte, einen anderen als den strafrechtlich befohlenen Blick auf die jüngere deutsche Geschichte zu werfen. Zutreffend oder nicht. Als ob es darauf ankäme.

Oder habe ich etwa überhört, wie Sie Ihre Stimme dagegen erhoben, dass man Greise im zehnten Lebensjahrzehnt - Oskar GRÖNING - vor Richtertischen aufbahrt, um sie ohne konkreten Tat- und Schuldnachweis dafür abzuurteilen, dass sie sich vor 75 Jahren - blutjung, halbe Kinder noch - zur falschen Zeit an schrecklichem Ort befanden? Nein habe ich nicht. Schließlich hätte man die Plaketten wegnehmen können, die an Ihren asthmatischen Hühnerbrüsten klimpern.

So vorgewarnt, meinte ich trotzdem meinen Sinnen nicht zu trauen, als mich die Kunde erreichte, dass Sie und drei Dutzend seicht-säuernde Systemlinge sich in einem Offenen Brief „demonstrativ hinter die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel“ stellten: "Das ist das Land, von dem wir geträumt haben."

Dann träumen Sie mal schön weiter, Damen und Herren Bürgerrechtler. Aber ein bisschen flott, denn bald wird es dieses Land nicht mehr geben.

Für jeden, der noch alle Minarette an der Moschee hat, liegt auf der Hand, dass dessen Asyl-Okkupanten-Flutung all das zum Opfer fallen muss, was uns das Dasein lebens- und liebenswert machte. Mit Ihrem Offenen Brief haben Sie nicht nur Besorgten, Aufrechten und Anständigen, es werden derer - trotz allgegenwärtiger Hetze - täglich mehr, verhöhnend ins Gesicht geschlagen, sondern einer wahnhaften Realitätsferne Ausdruck verliehen, die es sinnlos erscheinen lässt, Ihnen klarzumachen, was Ihr Land aus dem Albtraum reißen wird:

Die Schreie gruppen-vergewaltigter Frauen, das Stöhnen Zusammenge-schlagener und - getretener, das Knistern brennender Straßenzüge, der Trittschall marodierender Gotteskrieger, die sich auch bei Ihnen mit Gewalt holen, was ihnen vermeintlich zusteht. Vom anschwellenden Bocksgesang raumgreifenden Gebetsrufgeplärrs ganz zu schweigen.

Stille Nacht - Heilige Nacht? Vielleicht noch in diesem Jahr. Dann, auf dem Landstrich, der einst der Deutschen Vaterland war, nie wieder.

Dr. Frank Kretzschmar
dottorefrank@hotmail.com