Jüdische Studien 2013

NJ Logo
site search by freefind Detailsuche

Erstveröffentlichung dieses Artikels: 01/01/2013 - Quelle: NJ-Autoren

In Berlin bleibt es bei Treitschke:
"Die Juden sind unser Unglück"

Heinreich von Treitsche: Die Juden sind unser Unglück

Heinrich von Treitschke:
"Die Juden sind unser Unglück"

Das lobbyhörige BRD-System wurde bereits vor 15 Jahren beauftragt, die Treitschke-Straße in Berlin umzubenennen. Doch die Mehrheit der Anwohner hatte Ende 2012 gegen eine Umbenennung der Straße gestimmt. Ein Wunder für die Wahrheit war geschehen, die Untertanen der finsteren Mächte zeigten sich zerknirscht.

428 Anwohner waren aufgefordert, sich an der Briefwahl zu beteiligen. 305 schickten die Unterlagen zurück, 15 Stimmen waren wegen formaler Fehler ungültig. Von den 290 Anwohnern stimmten 226 gegen eine Umbenennung, 64 waren dafür. "Wir haben die Debatte 15 Jahre lang an den Anwohnern vorbeigeführt. Es ist ein eindeutiges   Ergebnis," [1] sagte Kulturstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) nach der Auszählung. Die große Beteiligung zeige zudem, dass sich die Menschen angesprochen fühlen."

Vor mehr als 100 Jahren wurde die Seidenstraße der Schloßstraße nach Heinrich von Treitschke (1834-1896) benannt. Heinrich von Treitschke wurde nach dem Tode Leopold von Rankes Historiograph des preußischen Staates. Sein Hauptwerk "Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert" ist die Schilderung deutschen Lebens vor 1848, fundiert und auf großer Forschungsarbeit beruhend. Das in vielen Auflagen erschienene Werk hat das Gedankengut des damaligen deutschen Bürgertums und sein Geschichtsbild entscheidend beeinflusst. Der Historiker hat den Berliner Antisemitismus-Streit ausgelöst, unter anderen mit Äußerungen wie "Die Juden sind unser Unglück".

Da die SPD-Fraktion kürzlich einen erneuten Antrag auf Namensänderung der Treitschkestraße gestellt hat, wird das Thema voraussichtlich im Februar 2013 in der Sitzung der Bezirksverordneten diskutiert. "Wir haben jetzt ein eindeutiges Meinungsbild, dem man sich meiner Meinung nach nicht entziehen kann", [2] sagt Cerstin Richter-Kotowski. Doch selbst die Grünen-Landesvorsitzende Bettina Jarasch betont die Eindeutigkeit des Bürgervotums. "Wir werden uns auch in Zukunft für einen kritischen Umgang mit historischen Persönlichkeiten wie von Treitschke einsetzen – nehmen aber dieses Votum ernst", [3] sagt Frau Jarasch.

Die Treitschkestraße kam wieder nach den Landtagswahlen 2006 auf die Agenda. Die CDU und die Grünen einigten sich, eine Zählgemeinschaft zu bilden. Die Fraktion der Grünen stellte für die Zusammenarbeit allerdings die Bedingung, das Thema Treitschkestraße anzugehen. Beide Fraktionen einigten sich damals darauf, die Anwohner zu befragen und kündigten an, sich nach dem Ergebnis zu richten. Ein möglicher neuer Straßenname war in den Schreiben an die Anwohner nicht genannt worden. Die Grünen hatten sich einerseits wiederholt für eine Umbenennung ausgesprochen, aber mit Rücksicht auf die Zählgemeinschaft mit der CDU seit Jahren nicht mehr dafür gestimmt. Die CDU hielt eine Umbenennung schon immer für überflüssig.

In anderen Städten war es den Hassern der Aufklärung gelungen, Treitschkestraßen umzubenennen wie zum Beispiel in Nürnberg und Heidelberg. Auch in Berlin wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, den Namen des großen Aufklärers auf Straßenschildern in Berlin zu tilgen. Eine linke Initiative bot den Anwohnern sogar an, Namensschilder, Visitenkarten und Briefbögen kostenlos herzustellen, wenn sie nur für die Namensänderung stimmten.

Im Zuge der harten Auseinandersetzung zwischen Lüge und Wahrheit siegte diesmal nicht nur die Wahrheit, sondern es hagelte auch sachkundige Stellungnahmen in den Medien wie der folgende Leserbeitrag:

"Der Ausspruch »Die Juden sind unser Unglück«, der Heinrich Treitschke zugeschrieben wird, stellt lediglich eine verkürzte Fassung eines Luthersatzes dar: »Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist's um diese Juden, so diese 1400 Jahre unser Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Das ist nichts anderes. Da ist kein menschliches Herz gegen uns Heiden. Solches lernen sie von ihren Rabbinern in den Teufelsnestern ihrer Schulen«." (Von den Juden und ihren Lügen, Wittenberg 1543, S. 95)
(Tagesspiegel, 19.12.2012)

Wer unwissend ist, muss glauben. Helft uns aufklären, die Zeit drängt
Ein Wissender wird 100 Unzufriedene führen in der Umbruchszeit. Wir nennen die Hintergründe beim Namen. Helft uns aufklären.

Mit Ihrer finanziellen Unterstützung halten wir den Aufklärungskampf durch

Der Herausgeber des damaligen "Stürmer", Julius Streicher, berief sich deshalb mit Recht vor dem Terror-Tribunal in Nürnberg auf Professor Heinrich von Treitschke und Kirchengründer Dr. Martin Luther. Julius Streicher: "Dr. Martin Luther säße heute sicher an meiner Stelle auf der Anklagebank, wenn dieses Buch von der Anklagevertretung in Betracht gezogen würde. In dem Buch »Die Juden und ihre Lügen« schreibt Dr. Martin Luther, die Juden seien ein Schlangengezücht, man solle ihre Synagogen niederbrennen, man soll ihre Lehranstalten vernichten..."


1) morgenpost.de, 19.12.2012
2) ibid.
3) ibid.