Politik 2009

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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 16/08/2009 - Quelle: NJ-Autoren

Die gegenseitigen Drohungen mit der Wahrheit

Präsident Medwedjew machte Merkel ziemlich rasch klar, daß Rußland den Technologie-Einstieg in der BRD, zu Lasten der Lobby, verlangt. Sie mußte zustimmen ...

Seit sich Ministerpräsident Wladimir Putin entschlossen hat, die russische Nation mit der Kraft des Patriotismus wieder zu einer Weltmacht zu machen, geschieht Seltsames in Europa. Der Patriotismus verträgt nach Putins Sicht keine Verbrechen der eigenen Nation, auch wenn sie von despotischen Führern ausgingen.

In diesem Sinne greifen Putins neue Erziehungsmaßnahmen an den Schulen auf den historischen Menschheitsverbrecher Stalin zurück. Stalin wird in Russland geradezu in ein Faß voller Persillauge gesteckt. Außerdem ist Putin der Ansicht, er könne sich mit der alten Version "Hitler der Satan, seine Feinde die Kinder Gottes" Liebkind im Westen machen. Überdies hoffte er, mit der Beschwörung der alten Anti-Hitler-Allianz könne er seine anti-lobbyistischen Reinigungsprozesse dem Westen unbemerkt unterjubeln. Das ist naiv, um es nicht drastischer auszudrücken.

Der Westen sieht die Säuberung von Lobby-Elementen in Rußlands strategischer Wirtschaft und im Kreml sehr wohl als eine tödliche Bedrohung der Weltmachtloge an. Deshalb setzte der Lobby-Westen ein neu geschmiedetes Zauberschwert im Kampf um die Vorherrschaft in Rußland ein. Im Wissen darum, dass Putin den Schlächter Stalin der russischen Jugend als "heroischen Führer des Großen vaterländischen Krieges" andient, versucht der Westen, Stalin zum blutrünstigen Dämon zu machen. Am 3. Juli 2009 fasste die OSZE den Beschluß, den Stalinismus auf eine Stufe mit dem Nationalsozialismus zu stellen und sogar einen Gedenktag für die Stalin-Opfer einzurichten. Nach diesem OSZE-Beschluß werden sich nestbeschmutzende BRD-Politiker schwer tun, Stalin auch künftig als "Befreier" zu feiern, wie das besonders Gerhard Schröder so gerne tat.

Dieser Angriff der neuen psychologischen Kriegsführung des Westens gegen den Kreml gilt vor allem der russischen Kaukasus-Politik, die man damit indirekt als eine Art stalinistische Völkermordpolitik brandmarken möchte. Denn die Interessen des Westens liegen wegen der über Georgien führenden Rohstoffwege eben genau dort, dem "Israel des Kaukasus", wie es der georgische Präsident Saakaschwili nannte. Wenn Russland mit historischen Auslegungen mit Hilfe der Massenpsychose Fernsehen in die Knie gezwungen werden soll, dann man braucht man dazu einen nationalen Bösewicht auf der "Höllenebene" von Hitler.  Aber auch in dieser Hinsicht hat die Lobby-Drohung versagt. Bei Ihrem Besuch in Sotschi kam der Kanzlerin am 14. August 2009 kein Wort der Drohung wegen der russischen Kaukasus-Politik über die Lippen. Und das, obwohl Präsident Medwedjew zwei Tage zuvor mit Krieg drohte, wenn der Westen Waffen an Georgien liefere. Die Kanzlerin beschränkte sich auf das leere Ritual der Menschenrechte in Tschetschenien. Aber sonst stimmte sie in allem dem Präsidenten zu, ob Pipeline oder Wirtschaftskooperation. Wenn das mal mit der Lobby gut geht.

Es wird interessant sein zu beobachten, ob es der Lobby in Zukunft gelingt, die BRD-Politik vor den Werbungen Russlands abzuschirmen. Wenn gemäß OSZE Stalin jetzt ein Verbrecher ist wie Hitler, dann ist Putin als "Stalin-Bewunderer" sozusagen "schlimmer" als Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad. Wie kann dann Frau Merkel mit der russischen Führung, die Stalin als Vorbild preist, politisch-wirtschaftliche Allianzen zum Nachteil der Lobby eingehen? So die Strategie der Lobby.

Aber diese Strategie scheint, wie schon erwähnt, nicht mehr aufzugehen. Während Merkels Besuch bei Präsident Medwedjew in Sotschi machte ihr dieser ziemlich schnell klar, daß Rußland den Einstieg in die BRD-Technologie schlichtweg verlange: "Medwedjew unterstrich Russlands Interesse an strategischen Investitionen in Deutschland. Dabei gehe es vor allem um Investitionen im Technologiebereich, in dem Russland Nachholbedarf habe. Als Beispiele nannte der Kremlchef die Chiphersteller Infineon und Qimonda sowie das russische Interesse an Opel." Und dann erklärte der Präsident, was den Unterschied zwischen russischen Investitionen in der BRD und den Ausschlachtungen der Lobby ausmache: "Die Zusammenarbeit mit Deutschland müsse sich auf Qualität und nicht auf Spekulationen konzentrieren." (tagesschau.de, 14.08.2009) Merkel stimmte zu, voller Angst vor der Lobby: "Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Dmitri Medwedjew haben am Freitag bei einem Treffen in Sotschi ihre Absicht bekräftigt, die strategischen Beziehungen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland weiter auszubauen." (Welt, 15.8.2009, S. 6)

Nationalsozialismus und Stalinismus also auf einer gemeinsamen "völkermörderischen" Stufe, da sollte es künftig doch nicht möglich sein, die Anti-Lobby-Politik Putins als eine Art Neuauflage von Hitlers Judenpolitik zu tolerieren. Kein Lobby-Politiker darf mit "Hitlergleichen" Geschäfte machen bzw. Allianzen eingehen. Das wissen wir seit Ahmadinedschads Holocaust-Aufklärung. Mit dieser Strategie soll Russland von den westeuropäischen Weideflächen der Lobby ferngehalten werden.

Russland ist sich dessen bewußt und hat bereits zurückgeschlagen. Zunächst drohte Putin mit Geschichts-Aufklärung, wenn diese "Verunglimpfungen" nicht gestoppt und Rußland der Zugang zur BRD-Wirtschaft verwehrt würde. Polen bekam die erste Salve der russischen Geschichts-Revision am schmerzlichsten zu spüren. Polen jammerte: "Russische Medien schlagen jetzt zurück und berichten, dass es polnische Politiker waren, die den Krieg mit Hitler wollten und damit den Weltkrieg auslösten." (polskaweb.eu, 18.7.2009)

Selbst das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte auf seiner Webseite einen solchen explosiven revisionistischen Beitrag: "Anfang Juni erschien auf der Internetseite des russischen Verteidigungsministeriums ein Aufsatz. Der Autor, ein russischer Militärhistoriker, sieht die Ursache für den Kriegsausbruch 1939 'in der Weigerung Polens, die deutschen Forderungen zu erfüllen'. Hitlers Verlangen, die Freie Stadt Danzig an das Reich anzuschließen und eine exterritoriale Autobahn nach Ostpreußen zu bauen, seien 'recht moderat' gewesen." (Welt, 01.07.2009, S. 23)

Die englische Ausgabe der Internet-Prawda stellte die wirklichen Umstände um den Kriegsbeginn zum ersten Mal eindeutig klar und entlastete Hitler-Deutschland mit der Urkriegsschuld voll und ganz: "Im Jahre 1939 erklärten der polnische Regierungschef Rydz Smigly und Ex Präsident Ignacy Mościcki: 'Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird nicht in der Lage sein dies zu verhindern, selbst wenn man das will.' Dann drohten Sie damit Deutschland in drei Tagen niederzuwerfen." (english.pravda.ru, 16.07.2009) Merkel und Steinmeier befanden sich nach Erscheinen dieses Beitrags im Schockzustand.

Diese Aufklärung ist aus russischer Sicht ohnehin notwendig, denn immerhin waren Stalins Sowjetunion und das Deutsche Reich anfangs Verbündete. Am 23. August 1939 wurde in Moskau der "Hitler-Stalin-Nichtangriffspakt" von den Außenministern Ribbentrop und Molotow unterzeichnet. Polen wurde dann in Folge seiner unerträglichen Provokationen gegenüber Deutschland und den Verbrechen an der auf seinem Territorium festgehaltenen deutschen Zivilbevölkerung am 1. September 1939 in Notwehr von der Wehrmacht angegriffen. Der Kriegsverlauf nahm ein anderes Ende als Polen es geplant hatte. Anstatt daß Polen Berlin besetzte, unterlagen seine Armeen in kürzester Zeit der minderausgestatteten Wehrmacht. Anschließend marschierte die Sowjetarmee in die andere Hälfte Polens ein. Polen wurde damals zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich für die Zeit bis zu einer Friedensregelung aufgeteilt.

Die Russen haben also recht, wenn sie sagen, daß Polen im Auftrag der Westmächte den Krieg mit dem Reich provozierte. Aber im Gegensatz zu Stalins Mordmaschinerie hat sich Hitler kein Katyn auf polnischem Gebiet zuschulde kommen lassen. Der Gipfel des Zivilisationsbruchs erklomm der Westen, als er Rudolf Hess für den angeblichen "Angriffskrieg" auf Polen vor dem Nürnberger Sieger-Tribunal zu lebenslänglicher Isolationshaft verurteilen ließ. Hess durfte noch nicht einmal seine Enkelkinder in all den Jahrzehnten der Einkerkerung bei Besuchen berühren. Über Rudolf Hess sprach auch ein von Stalin eingesetzter Richter, im Bunde mit westlichen Siegerrichtern, das Urteil. Die "demokratischen" West-Richter nahmen daran keinen Anstoß.

Russlands Drohung, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, wenn nötig, aufzuklären, dürfte in der BRD dazu geführt haben, Russland den Zuschlag (über die Strohfirma Magna) für die Opel-Übernahme gegeben und den Lobby-Mitbewerber ausgeschaltet zu haben. Im Rahmen des Besuchs der BRD-Kanzlerin bei Rußlands Präsident Medwedjew in Sotschi am 14. August 2009 wurde sichtbar, daß sich die BRD für Rußland, gegen die Lobby entscheiden könnte, um zu überleben. "Die Kanzlerin sprach sich dafür aus, die gegenwärtige Krise auch als Chance für die Entwicklung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen zu nutzen. Sie bekräftigte ihre Unterstützung für den Verkauf des Autobauers Opel an den Magna-Konzern unter Beteiligung der russischen Sberbank." (Welt, 15.8.2009, S. 6) Das ist ein Schlag ins Gesicht der Lobby, denn die verlangte die Übergabe Opels an den Lobby-Finanzinvestor (Ausschlachter) RHJI.

Merkel hat kaum noch einen Entscheidungsfreiraum. Wenn Russland nicht maßgeblich in deutsche Technologie einsteigen darf, wird Gas und Öl weniger und die historische Aufklärung mehr werden. Da lässt man womöglich, wenn es also um das Eingemachte der BRD geht, selbst die Lobby über die Klinge springen. Auf dieser Linie läuft auch die Übernahme der von Ausschlachtern der Lobby in die Pleite getriebenen Wadan-Werften in Wismar und Rostock ab, die jetzt in russische Hände gelangen. Und wer verbirgt sich hinter der russischen Käufergruppe? Gemäß russischen Meldungen handelt es sich um die Schiffsbaufabrik Wyborg (WSZ). "Diese wird von Leuten kontrolliert, die der Petersburger Großbank 'Rossija' nahe stehen, einer Gründung von Getreuen von Premier Wladimir Putin." (Welt, 14.8.2009, S. 10)

Als Mindestgegenleistung dürfte Merkel von Putin verlangt haben, das von der BRD so bitter benötigte Hitler-Geschichtsbild nicht anzutasten. Das jedenfalls kann man aus den Verlautbarungen aus Russland schließen. "Die Hauptschuldigen seien die 'Führungspersonen von Nazi-Deutschland'. Die 'internationale Gemeinschaft' habe das Urteil von Nürnberg als 'endgültig und unwiderrufbar anerkannt'." (Welt, 13.8.2009, S. 7)

Das wiederum interessiert die Lobby wenig, wenn sie ihre Macht durch die russischen Aktivitäten nicht nur global, sondern sogar in ihrem eigenen Haus BRD zu verlieren droht. Welchen Sinn würde dann noch ihre Holocaust-Politik machen, wenn sie trotz Holo-Sozio-Verankerung aus Europa hinausflöge? Noch dazu, wenn auch der Kaukasus weiterhin unter russischer Kontrolle bliebe, mit BRD-Billigung. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, werden wir vielleicht mit einer neuen, völlig unerwarteten Überraschung konfrontiert werden. Dann wird nämlich die Lobby Rache an Merkel und Konsorten nehmen, weil sie nichts mehr zu verlieren hat. Dann wird es vielleicht die Lobby sein, die Merkel und Genossen mit der Wahrheit stürzen.

Jedenfalls sieht Systemschreiberling Michael Stürmer düstere Geschichtswolken einer neuen Machtgestaltung über der BRD aufziehen: "Eine ernste Debatte steht bevor, und wer glaubt, das sei eine Sache der Studierstuben, der verkennt die Macht der Geschichte über Gegenwart und Zukunft." (Welt, 13.8.2009, S. 7)

Und wer als politisch-korrekter Systemling noch glaubt, die Darstellung der Geschichte habe keinen Einfluß auf die Läufe der Weltpolitik, der muß jetzt eine bittere Pille schlucken. Vorab: Ohne die Holo-Geschichte, die die hebräische Lobby in der Welt unangreifbar machte, wäre die globale Ausraubung der Menschheit nicht möglich gewesen. Die Russen wissen um dieses Machtmittel, deshalb drohen sie doppeldeutig. Einmal geben sie zu verstehen, dass sie selbst zu dieser Wunderwaffe der Aufklärung greifen könnten, wenn man ihnen den Zugriff auf den BRD-Markt verweigert. Andererseits, wohl hauptsächlich den BRD-lern zuliebe, deren politische Existenz von der Holo-Politik abhängt, sprach der Kreml eine Ritualwarnung zur Beruhigung von Merkel und Konsorten aus: "Wer an die Komplizenschaft zwischen Hitler und Stalin erinnert", so die russische Androhung, der "wolle 'Revision der Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs'. Das 'unterminiere das bestehende System der internationalen Beziehungen und lasse neue Spannungsherde zwischen den Völkern und Staaten des europäischen Kontinents entstehen." Das dürfte nicht sehr ernst gemeint sein, schließlich weiß Rußland, daß es am Ende nur mit der Aufklärung seine Traditionsfeinde endgültig besiegen kann.

Schließlich wurde Moskau deutlich mit dem Hinweis auf die politischen Holo-Fakten als Instrument im Ringen um die Weltmacht. Allerdings schwingt in den Worten auch eine Drohung mit, nämlich wie mit revisionistischen Fakten das Ringen um die zukünftige Welt beeinflußt und neu gestaltet werden könnte: "Historische Fakten? Sie seien 'Instrument im heutigen Ringen um Einfluss in der Welt'." (Welt, 13.8.2009, S. 7)