Politik 2008

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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 15/05/2008 - Quelle: NJ-Autoren

Der Kampf um den Kreml

Die Hoffnung des Westens, aus Medwedew einen neuen Jelzin zu machen

Nach dem formalen Abtritt Wladimir Putins von der russischen Präsidentenmacht lechzte der Lobby-Westen nach einem neuen "Jelzman" im Kreml. Und so sehen sie im neuen Präsidenten Russlands, Dmitrij Medwedew, den Mann, den sie gerne zum Königs-Agenten der Lobby krönen würden.

Das Monster Globalismus wird verbrennen, die alte Weltordnung ist am Ende, die Lobby wird untergehen!

Die Lobby platzierte bereits ihre Elite-Einheit, die ehemalige Jelzin-Lenkungsmannschaft, um den neuen Mann im Präsidentenpalast. "Zu Mewedews Vertrauten zählt Jelzins Ex-Justizminister Pawel Krascheninnikow, jetzt Duma-Abgeordneter und wieder für hohe Ämter im Gespräch. Medwedew leitet zudem den Beirat des 'Instituts für moderne Entwicklung'. In diesem Think-Tank sammeln sich frühere Jelzin-Parteigänger, darunter Ex-Wirtschaftsminister Jewgenij Jassin, der sich immer wieder mit öffentlicher Kritik an Putins Politik hervorwagt." (Spiegel, 19/2008, S. 121)

Es ist ganz natürlich, dass die Israel-Lobby mit ihren Vasallen wie Merkel, McCain, Sarkozy und Brown Milliarden von Euro ins Medwedew-Umfeld pumpen, um im Kreml in Zukunft wieder ihre eigene Politik, wie damals mit der Marionette Jelzin, gegen das russische Volk machen zu können. "'Veteranen der Jelzin-Epoche', behauptet der Politologe Alexej Muchin vom Zentrum für politische Information in Moskau, scharten sich um Medwedew, um eine 'Rückkehr zum Jelzinschen Modell' zu erreichen.“ (Spiegel, 19/2008, S. 121)

Macht ist eine Droge, selbst wenn es nur eine vermeintliche Macht ist. Dieser Droge wird auch der Persönlichkeits-Winzling Dmitrij Medwedew erliegen, daran kann es überhaupt keinen Zweifel geben. Er wird höchstwahrscheinlich den Machtkampf mit Putin irgendwann suchen, trunken von der formalen Präsidentschaft und aufgeputscht durch die Anfeuerungstiraden der Lobbyisten. "Will der Neue aber mehr sein als nur ein Frühstücksdirektor Putins, dann muss er den Konflikt mit dessen Geheimdienst-Seilschaften wagen. Erste Anzeichen dafür gibt es. … Auch hinter der Empfehlung [Medwedews], man dürfe sich an Russlands Größe 'nicht berauschen', versteckt sich Kritik: an zu viel Nationalstolz, den Putin und seine Freunde immer wieder einfordern." (Spiegel, 19/2008, S. 121)

Die Lobby sieht in Panik ihre Weltmacht in einem schwarzen Loch des Niedergangs verschwinden, während sich vor ihren Augen eine neue, ihr feindlich gesinnte Weltordnung, entfaltet. Unter "Jelzman" regierte die Lobby Rußland, raubte das Land aus und richtete das Riesenreich zugrunde. Nachdem Wladimir Putin die Bande von den Schalthebeln der Macht entfernt hatte, blühte das Riesenreich erneut auf. Heute ist Rußland lobbyfrei, also ganz oben, reich an Rohstoffen und Devisen - und obendrein militärisch unbesiegbar. "Nach längerer Absenz tritt Russland wieder als Weltmacht auf." (Welt, 16.5.2008, S. 8) Das treibt den Weltstrippenziehern den Angstschweiß auf die Stirn.

Und da ist China, dem sich der Westen, getrieben von unersättlicher Gier, in fast allen Bereichen regelrecht freiwillig ausgeliefert hat. Die Patente von hundertfünfzig Jahren Forschung wurden dem Reich der Mitte einfach überlassen. Darüber hinaus hat sich der Westen verbrauchs-industriell von China vollkommen abhängig gemacht. Aber neben China ist bereits der über eine Milliarde Menschen zählende Subkontinent Indien zu einer bedeutenden Macht herangewachsen.

Diese neuen Großstaaten sind ebenfalls lobbyfrei, militärisch unbezwingbar und finanziell unabhängig. Ja, sie sind mittlerweile sogar sehr reich. Anders das ehemalige Kraftwerk der Lobby. Die USA sind total pleite, ohne nennenswertes Produktivvermögen, ohne Zugriffe auf die letzten Rohstoffreserven der Welt. Ein bitteres Ende!

Bis noch vor nicht allzu langer Zeit waren die USA die Macht auf Erden, die jedes Land auf dem Globus zerstören konnte. Darüber hinaus besaß das Lobby-Kraftwerk auch noch die finanzpolitischen Folterinstrumente, mit dem der Rest der Welt versklavt, unterdrückt und bis aufs Blut ausgequetscht wurde. Mit Weltbank und IWF (Internationaler Währungsfonds) wurde der Rest der Welt, insbesondere die sogenannte Dritte Welt, nicht nur ausgenommen wie eine Schlachtgans, sondern auch noch erpresst. Immer unter dem Schutz der US-Army.

Doch aufgrund der neu entstandenen Machtstaaten benötigen heute selbst die ärmsten Länder der Welt die Auspressungs-Kredite von IWF und Weltbank nicht mehr. Selbst Im Hinterhof der USA hat Venezuelas Präsident Hugo Chávez die Entwicklungshilfe in die eigenen Hände genommen. Er löste die Schulden Argentiniens beim IWF und der Weltbank ab, kappte also der Lobby den Zugriff auf das ehemals in ihrem "Besitz befindliche" Land. Außerdem pumpte er Milliarden in die brasilianische Rohstoffgewinnung, was dazu führte, dass Brasilien seine Kredite zurückgezahlt und keine neuen aufgenommen hat. Mehr noch, die ärmsten Länder der Welt lassen sich mittlerweile von China, Indien und Russland finanzieren, anstatt von Weltbank und IWF: "Die einstigen Hauptnehmerstaaten, gewandelt zu aufstrebenden Wirtschaftsmächten, verteilen nun selbst großzügig Kapital, um sich Loyalitäten und Rohstoffe zu sichern. China etwa vergab allein im vergangenen Jahr Kredite über 20 Milliarden Dollar an Afrika. Und vor wenigen Wochen kündigte Indien 500 Millionen Dollar für Investitionen in Entwicklungsländern an und eine Verdopplung der Kredite auf über fünf Milliarden Dollar für afrikanische Länder." (Spiegel, 20/2008, S. 90)

Somit sprengten also die armen Länder der Welt den Strangulierungsgriff der Lobby und verpfändeten ihre Bodenschätze den neuen Mächten. Die Ironie der Entwicklung ist die, daß diese neuen Mächte aus der höllischen Gier der Lobby entstanden sind. Mehr noch, die USA, der Bluthund der Lobby, verliert jetzt den überlebenswichtigen Zugang zu den Rohstoffen der Welt.

Früher mussten die armen Länder für Lobby-Dollars nicht nur ihre Bodenschätze an die USA abliefern, womit diese und sich erneut finanzierten and andere Länder damit erpressten. Vielmehr mußten sie auch noch für die an ihnen vollzogene finanzielle Strangulation Wucherzinsen bezahlen. Die Lobby-Oberen sahnten also tausendfach ab. Und mit dem Teufelswerkzeug Globalismus wollte die Lobby endgültig die Weltherrschaft für alle Zeiten an sich reißen. Doch ist es anders gekommen, die Lobby geht an ihrer Erfindung Globalismus kaputt: "Mehr als 60 Jahre nach ihrer Gründung drohen Weltbank und IWF von der Globalisierung überrollt zu werden. Die gesamte nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte internationale Finanzarchitektur ächzt bedrohlich unter dem Ansturm und den Ambitionen der neuen Wirtschaftsmächte China und Indien. … Es fehlt an Einnahmen. Wenn der Fonds immer weniger Kredite vergibt, bekommt er auch keine Zinsen mehr, über die er sich finanziert." (Spiegel, 20/2008, S. 90)

Der Untergang der Lobby-Herrschaft vor dem Hintergrund der vernichteten Währungen, Volkswirtschaften und Finanzsysteme wurde von der spanischen Tageszeitung El País zwar noch mit einem Fragezeichen versehen, aber dennoch treffend bei Namen genannt: "Die Apokalypse des Kapitalismus?" (27.4.2008, S. 4)

Die Lobby wird am Ende nur noch auf die BRD als treuen Untertan zählen können. Aber selbst Ausnehmen wird künftig kaum noch möglich sein, da die BRD de facto hundert Mal bankrott ist. Sie ist finanzpolitischer Klatschmohn. Wie verzweifelt das Machtjudentum auf die am Horizont immer sichtbarer werdende neue Welt starrt, konnte man bei Merkels Besuch im März 2008 in Israel erleben. Die Knesset-Juden jubelten einer Frau zu, der sie früher noch nicht einmal erlaubt hätten, in einem parlamentarischen Hinterhof auf einen israelischen Staatssekretär zu warten. Eine Frau, die nur aus Sprechblasen besteht, noch dazu aus Deutschland kommt und in der kommenden Welt die Rolle des getretenen Hundes einnehmen wird. Diese Person galt in Israel tatsächlich als Überlebens-Hoffnung. Die Oberjuden lassen sich von der Volksverfolgung in der BRD blenden, denn eine Holo-Gläubigkeit wird in der kommenden Welt überhaupt keine Rolle mehr spielen.

Vor dem am Horizont für die Lobby sichtbar gewordenen Untergang versteht man ihre Anstrengungen, über Medwedew wieder die Macht im Kreml zu erringen.

Die jüdische Carnegie-Stiftung in Moskau verlieh der hebräischen Verzweiflung Stimme, als der Kollege von Maria Lipman, Dmitri Trenin, sich selbst aufputschte und Medwedews Sieg über Putin förmlich herbeizubeten versuchte: "Medwedjew ist der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, er trifft die zentralen Entscheidungen bei der Besetzung der Exekutive." (Welt, 7.5.2008, S. 3)

Aber ein Mann wie Wladimir Putin, der mit allen Wassern der Geheimdienststrategie gewaschen ist, weiß um diese Dinge. Nichts ist ihm fremd. Nichts plant er, was er nicht bis in alle Einzelheiten durchgespielt und durchdacht hätte. Da er sich aber entschieden hatte, die russische Verfassung zu respektieren und auf eine weitere Amtszeit als Präsident zu verzichten, musste er zwangsläufig einen neuen Präsidenten hinnehmen. Doch in Moskau war man sich weitestgehend darüber klar: "Putin geht, um zu bleiben." (Welt, 7.5.2008, S.)

So fiel seine Wahl auf Dmitrij Medwedew als neuer Präsident, bis auf weiteres zumindest. Hätte er nationalistische Schwergewichte als seine Nachfolger favorisiert, wäre ein möglicher Machtkampf vielleicht sehr schwer geworden. Alexej Kudrin oder Sergej Iwanow wären nicht so leicht unter Kontrolle zu halten gewesen. Da war ihm ein "Wichtelmännchen" wie Medwedew lieber, sollte dieser den Machtkampf suchen. Das wird auch von Kennern der Szene hinter vorgehaltener Hand kolportiert und recht offen umschrieben: "Wahrscheinlicher ist, dass Medwedjew als äußerst loyaler und scheinbar beeinflussbarer Politiker besser in Putins Zukunftskonzept passt." (Welt, 7.5.2008, S. 3)

Sollte also, was wahrscheinlich ist, Medwedew wegen der Anfeuerung der Lobby die Kraftprobe mit Putin suchen, rechnet man mit Medwedews totalem Untergang. Es dürfte dann in Russland der Ruf erschallen: Alle Macht dem "nationalen Führer", Wladimir Putin. "Die Wetten aber stehen gegen ihn [Medwedew]: Wenn es ums Kräftemessen geht -, halten viele Russen den durch physischen wie politischen Kampfsport gestählten Premier Putin für den erfahreneren Kampfer." (Spiegel, 19/2008, S. 121) Selbst das Time-Magazin machte sich keine Illusionen, wer in Zukunft in Rußland das Sagen haben wird: "Putins Präsidentschaft endet, nicht aber seine Herrschaft". (time.com, 27.2.2008)