Politik 2006
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Erstveröffentlichung dieses Artikels: 2006 - Quelle: NJ-Autoren

"Die Forderungen der Hinterlader
sind unangebracht und ekelhaft"

"Schwulen-Lebenspartnerschaften sind Schweinereien"

Am 14. Januar 2006 demonstrierten in Mailand und Rom Tausende von Menschen, mit dem inoffiziellen Segen von Papst Benedikt XVI., gegen schwule "Lebensgemeinschaften". Anläßlich der in Italien vorerst nur diskutierten, aber noch nicht in Aussicht gestellten Lebenspartnerschaften von Schwulen (dort PACS genannt), gehen nicht nur die Menschen zu Tausenden gegen die "Hinterlader" auf die Straße, sondern auch Minister "schießen scharf". Der Minister für Reformen, Roberto Calderoli, feuerte am Samstag (14.1.2006) im Fernsehen die Demonstrationen mit der Parole an: "Die PACS und andere Schweinereien gründen sich auf bloßen Sex, und die absurden Forderungen nach Privilegien seitens der Hinterlader sind unangebracht und ekelhaft." (Die Welt, 16.1.2006, S. 5)

Was die Linken am Ende vollkommen demoralisierte und kollabieren ließ, war die Parteinahme Romano Prodis für die Volks-Allianz gegen eine "Lebensgemeinschaft" von Schwulen. Immerhin handelt es sich bei Romano Prodi um Berlusconis designierten Gegenkandidaten bei der nächsten Wahl.

Der durchtriebene Prodi weiß, daß es auch heute noch nicht möglich ist, in Italien eine Wahl gegen päpstliche Empfehlungen und Weisungen zu gewinnen. Und die Richtung des Vatikan wurde von Papst Benedikt XVI. klar vorgegeben: Eheähnliche Lebensgemeinschaften könne es nur zwischen Mann und Frau, aber nicht zwischen homosexuellen Partnern geben.

Die "Abartigen-Lobby" wollte vor dem Hintergrund des Aufstandes der Anständigen und Normalen gegen sie Standhaftigkeit beweisen und symbolisch drei homosexuelle Paare von dem ranghohen Juristen am Kassationsgericht, Giovanni Palombarini, trauen lassen. Doch auch Palombarini zog den Schwanz ein und "verzichtete" auf das Zeremoniell für die "Hinterlader".

"Auch von Parlamentspräsident Ferdinando Casini kam ein klares 'Nein' zu den PACS, mit den bekannten Thesen zur Familie, die 'nur aus Mann und Frau bestehen könne'." (Die Welt, 16.1.2006, S. 5)