Juden 2006

NJ Logo  
site search by freefind Detailsuche

Und noch ein prominenter christlicher Antisemit

Bischof Meiser "wehrte sich gegen die Verjudung des deutschen Volkes"

Zur Klarstellung: Ein Antisemit ist jemand, den die Juden hassen! Jesus Christus, der Erlöser der Menschheit, war der berühmteste "Antisemit" der Weltgeschichte. Er nannte die Juden "Kinder des Teufels, Lügner und Menschenmörder von Anbeginn". Wer dem Alten Testament, dem jüdischen Gesetz, nicht Folge leisten will, wird als Antisemit verfolgt. Das Alte Testament ist eine Aneinanderreihung von Anleitungen zu Todsünden und abgrundtiefem Haß. Das dürfte  der ehemalige evangelische Landesbischof Hans Meiser gemeint haben, als er sich "gegen die Verjudung des deutschen Volkes wehrte". Der derzeitige evangelische Landesbischof Johannes Friedrich fiel vor der jüdischen Gemeinde zu Boden und flehte das Judentum mit einer "Vergebungsbitte" an, ihm Absolution zu erteilen, weil er einen Gedenkgottesdienst für den prominenten ehemaligen Landesbischof Hans Meiser halten wollte. Wäre Friedrich konsequent, müßte der die Lutherische Kirche auflösen, denn Kirchengründer Martin Luther war ein viel, viel "schlimmerer Antisemit" als Hans Meiser.

Der Spiegel, 21/22.5.2006, Seite 19

Landesbischof Hans Meiser 1945

KIRCHE

Evangelischer Antisemit?

Ein Streit über die Bewertung des prominenten ehemaligen Landesbischofs Hans Meiser ist unter bayerischen Protestanten entbrannt. Entzündet hat sich die Kritik an einem für Anfang Juni in Nürnberg geplanten Gedenkgottesdienst für den 1956 verstorbenen Meiser, dem seine Verstrickung in den Nationalsozialismus vorgeworfen wird. Die Nürnberger Israelitische Kultusgemeinde protestierte ebenfalls gegen das Vorhaben des jetzigen Landesbischofs Johannes Friedrich, der daraufhin eine "Vergebungsbitte" im Gottesdienst versprach. Der protestantische Theologe

Wolfgang Stegemann verlangt die Absetzung des Gedenkgottesdienstes, weil Meiser "eindeutig antisemitisch gewesen ist" und sogar "die Nazi-Gegner in der Kirche unterdrückt" habe.

Schon 1926 wehrte sich Meiser etwa in seinem Gutachten "Die evangelische Gemeinde und die Judenfrage" gegen "die Verjudung unseres Volkes" und erklärte sich einverstanden mit völkischen Idealen, deren Anhänger "mit der antisemitischen Bewegung in einer Front stehen".

Inzwischen fordern evangelische Christen die Umbenennung der Nürnberger Bischof-Meiser-Straße. Auch in München hat die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Bayerns ihren Amtssitz in einer Meiserstraße, von denen es in bayerischen Städten ein halbes Dutzend gibt.

Martin Luther: "Von den Juden und ihren Lügen"