Zeitgeschichte 2005

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Aussig: Unrecht verjährt nicht! Niemals vergessen

Wien, 10. August 2005/GE

60-Jahrgedenken an Aussiger Massaker

Tschechisches Außenministerium setzt historische Geste

Am 31. Juli 1945 ereignete sich in Aussig an der Elbe ein Massenmord an Sudetendeutschen. Tschechiens Außenminister Cyril Svoboda wird im Gedenken an die damaligen Ereignisse bei der Enthüllung einer Gedenktafel an der Aussiger Edvard-Beneš-Brücke anwesend sein.

Unmittelbar nach der Explosion in einem Aussiger Fabriksgelände wurde im Rahmen einer gezielten und perfekt vorbereiteten Provokation ein Massenmord an über 2000 Sudetendeutschen begangen. Kleinkinder im Kinderwagen, wehrlose Frauen und selbst 80-jährige Greise wurden gnadenlos in die Elbe geworfen, und wer sich schwimmend zu retten versuchte, wurde rücksichtslos mit Maschinenpistolen erschossen. Bis weithin nach Sachsen wurden damals Tote aus der Elbe gefischt.

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) kritisiert, dass die offizielle "demokratische" Tschechische Republik nicht willens ist, irgendeine Form der Verantwortung für dieses Massaker zu übernehmen.

Dass jetzt im Beisein des tschechischen Außenministers Svoboda eine Tafel im Gedenken an das Massaker vom 31. Juli 1945 angebracht wird, ist ein erster wichtiger Schritt zur Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels in der tschechischen Zeitgeschichte. Noch aber ist die tschechische Regierung nicht bereit, die in den Prager Archiven befindlichen Unterlagen der Öffentlichkeit zur Einsicht zur Verfügung zu stellen, um die damaligen Verbrechen an den Sudetendeutschen historisch zu dokumentieren.

Die "Todesbrücke von Aussig" ist außerdem nach der politischen Wende von 1989/90 nach dem Vertreiberpräsidenten Dr. Edvard Beneš benannt worden, was für die Nachkommen der Aussiger Opfer und für die vertriebenen Sudetendeutschen bis heute nur als eine politische Provokation empfunden werden kann. Beneš hatte in zahlreichen Aufrufen die tschechische Bevölkerung zum gewaltsamen Vorgehen gegen die Sudetendeutschen aufgefordert.

Die SL-Salzburg veranstaltete zu Ehren der 2000 sudetendeutschen Opfer von Aussig am Samstag, dem 30. Juli um 16 Uhr am Makartsteg gemeinsam mit dem Eghalanda Gmoi eine Gedenkveranstaltung.

Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
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