Politik 2005 |
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Was waren die Ziele des mörderischen Irak-Kriegs?
Das Ergebnis jedenfalls wird weltweiter Terrorismus
nd ein islamistischer
Repressions-Staat sein
"Amerika hat nirgends in der Welt eine Demokratie errichtet"
"Glaubt man einem Bericht der "Washington Post", wird weder die
Demokratisierung noch die ökonomische Autarkie, weder die nationale
Einheit noch die säkulare Verfassung von Regierungsvertretern noch für
machbar gehalten. 'Wir hatten unrealistische Erwartungen', heißt es nun.
Der Landfrieden - die Grundlage für alles weitere - ist in weiteste
Ferne gerückt. ... Der militärische Teil des Krieges ist gut gelaufen,
was danach kam, war ein ziemliches Desaster. Wenn die
Administration zu dem Schluß kommt, daß amerikanische Truppen inzwischen
mehr Teil des Problems als seiner Lösung sind, wird sie sie abziehen."
(Die Welt, 15.8.2005, Seite 6) "US-Regierungsbeamte haben
eingeräumt, daß viele der amerikanischen Zielsetzungen im Irak
unrealistisch waren und die Erwartungen zurückgeschraubt werden müssen.
Die USA müßten sich damit abfinden, daß weitaus weniger Fortschritte
erzielt werden könnten als erhofft, zitierte die 'Washington Post' am
Sonntag namentlich nicht genannte US-Offizielle in Washington und
Bagdad. So erwarteten die USA nun nicht mehr eine neue
'Modelldemokratie', eine auf eigenen Füßen stehende Ölindustrie oder
eine Gesellschaft, in der die Mehrheit der Menschen frei von Sorgen
leben könne. 'Was wir erwartet haben, war angesichts des Zeitplans und
der Ereignisse auf dem Boden niemals realistisch', zitierte die
'Washington Post' einen hochrangigen Beamten wörtlich." DW (Die
Welt, 15.8.2005, Seite 1) "Angesichts des nicht nachlassenden gewaltsamen Widerstands und der Schwierigkeiten bei der Ausarbeitung einer Verfassung macht sich in der US-Administration offenbar Resignation breit. Die 'Washington Post' berichtete, die Bush-Regierung sei von ihren ursprünglichen Zielen für das Land abgerückt. Washington strebe nicht mehr länger eine modellhafte Demokratie für den Staat an, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ungenannte Regierungsvertreter in Washington und Bagdad. Eine sich selbst tragende Ölindustrie werde ebensowenig erwartet wie eine Gesellschaft, in der die meisten Menschen frei von Angst um ihre Sicherheit und frei von Armut leben können. Die US-Regierung verabschiede sich von den unrealistischen Erwartungen, die zu Beginn der Irak-Invasion dominiert hätten, berichtete das Blatt. Vor allem die Ausarbeitung der neuen irakischen Verfassung zeige die Lücke zwischen den US-Erwartungen und der Realität. Die USA hätten den Irak zu einem modernen und säkularen Land mit Vorbildfunktion machen wollen, das Menschenrechte achte und die verschiedenen Volksgruppen eine. Statt dessen strebten nun sowohl Schiiten als auch Kurden nach langfristigen Privilegien. Auch Frauenrechte erhielten in der Verfassung nicht den Stellenwert, den sich Washington gewünscht habe. Die Verfassung werde wesentlich stärker am Islam orientiert sein als von den USA ursprünglich angestrebt, zitierte das Blatt die Regierungsvertreter." (Die Welt, 15.8.2005, Seite 5) "Francis Fukuyama berät die Bush-Regierung, bezeichnet aber den Irak-Krieg als Fehler; er ist einer der respektiertesten neokonservativen Kommentatoren, doch bei den letzten Wahlen gabe seine Stimme John Kerry. 'Amerika', gibt er zu Protokoll, 'hat nirgends auf der Welt eine Demokratie errichtet. In Staaten, wo Menschen nach Demokratie strebten, haben diese die Demokratie selbst errichtet. Die USA können nicht einfach beschließen, sie müssen die internen Diskurse stärken, die in diese Richtung drängen'." (Die Welt, 16.8.2005, Seite 7) |