Juden 2005

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"Ich schäme mich, daß solches Unrecht
im Namen des Judentums begangen wird"

Der Wiener Oberrabbiner Moishe Arye Friedman gehört jenen jüdischen Bewegungen an, die sich die wahren Juden nennen. Im Gegensatz zu seinem berüchtigten Namensvetter Michel Friedman, predigt Oberrabbiner Friedman Liebe, anstatt Haß. Werden jetzt die Deutschen als "Volksverhetzer" verfolgt, wenn sie Moishe Friedmans Worte veröffentlichen und sich mit seinen jüdischen Gemeinden solidarisch erklären? Alles ist möglich in dieser BRD, wo jenen gehuldigt wird, die Jesus Christus als die "Kinder des Teufels" brandmarkte. Es ist schon seltsam, daß die Polit-Größen der BRD sich nicht auf die Seite des wahren Judentums schlagen, auf die Seite der Versöhnung und der Liebe, anstatt auf die Seite des Hasses. Welch eine Republik!

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Leserbriefe, 19.1.2005, S. 7

Das richtige Lernen

Oberrabbiner von Wien, Moishe Arye Friedman

Von Oberrabbiner Moishe Arye Friedman

Als Oberrabbiner der strenggläubigen orthodoxen antizionistischen jüdischen Gemeinde Wiens und Rabbiner mit jahrhundertealten Wurzeln in Deutschland bin ich sehr berührt über die von Kardinal Meisner in seinen Feiertagspredigten geäußerten historischen und theologischen Wahrheiten und seinen Mut, diese mit festen Worten zu äußern.

Gestatten Sie mir auch als Leser der F.A.Z. und echter Freund Deutschlands, dem deutschen Volk und der katholischen Kirche alles Gute für das neue Jahr 2005 zu wünschen. Für eine in jeder Hinsicht erfolgreiche Zukunft, von der ich mir insbesondere Frieden und Gerechtigkeit für das Heilige Land erhoffe, für ein vom Zionismus befreites Jerusalem und die Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat.

Andererseits bin ich sehr empört und entsetzt über die verbalen Angriffe gegen Kardinal Meisner und alle Deutschen anläßlich seiner Predigt zum Dreikönigstag. Dazu möchte ich folgendes klarstellen: Die, die den sogenannten Holocaust herbeigeführt haben, waren gerade die Gottlosen, weshalb es besonders wichtig ist, den Gottesbezug in der europäischen Verfassung einzubinden. Heute scheint sich aber fast niemand mehr ernsthaft um die Lehren aus den Verbrechen der Vergangenheit zu kümmern.

Bolschewismus und Stalin, der viel mehr unschuldige Menschen und Juden umgebracht hat als Hitler im Zweiten Weltkrieg, scheinen fast vergessen, wohl weil sich diese Verbrechen nur schlecht instrumentalisieren lassen, um mit ihnen Geschäfte zu machen.

Auf die problematischen Teile der deutschen Vergangenheit sollte auch nicht nur zu zwielichtigen Zwecken hingewiesen werden, sondern um daraus das Richtige zu lernen, die rechten Schlüsse zu ziehen -und die können nur in einer echten und intensiven Rückkehr zu den guten nationalen Traditionen des Deutschtums und zum aufrichtigen und tiefen Glauben an Gott gehören. Die heutige feierliche Propaganda zielt aber auf eine Erniedrigung des deutschen Volkes und bewirkt so das Gegenteil des eben Gesagten -- mit katastrophalen Konsequenzen.

Die Behauptung, daß die Groß- und Urgroßväter der heutigen jungen Deutschen durch die Bank Verbrecher waren, führt zu einer Entwurzelung und Selbstunterschätzung und letztlich zum Versuch, sich von der eigenen nationalen Identität abzuwenden. Diese Entwicklung ist eine große Gefahr für die Zukunft Deutschlands.

Wenn Kardinal Meisner einen Zusammenhang zwischen Herodes, Stalin, Hitler und den heutigen Abtreibungen herstellt, ist dies hingegen aus unserer religiösen Sicht völlig legitim und richtig. Die verbalen Attacken dagegen und die ungeheuren Methoden, mit denen versucht wird, den mutigen Prediger mundtot zu machen, stellen eine grobe Verletzung der Menschenrechtskonvention der Europäischen Union des Artikel 9 (Glaubensfreiheit) und auch Artikel 10 (Meinungsfreiheit) dar!

Ich schäme mich, daß solches Unrecht im Namen des Judentums und durch Leute, die den gleichen Namen wie ich tragen, begangen wird.

Darüber hinaus ist es hoch an der Zeit, daß das deutsche Volk einen recht verstandenen Nationalstolz wiederentdeckt, sich zur in so vielem, guten und großartigen Geschichte Deutschlands bekennt und zu seinem überlieferten Glauben zurückfindet.

Nur auf diesem Weg entsteht wieder jenes geistige Klima, das für ausreichenden Nachwuchs nötig ist.

Als Vater von sieben Kindern wünsche ich auch dem deutschen Volk herzlichst, daß es zu einem solchen geistigen Klima finden möge, um sich vor einer Überfremdung zu schützen, die eigene Identität auch in Zukunft zu bewahren und der eigenen Jugend eine unbelastete und hoffnungsfrohe Zukunftsperspektive zu ermöglichen.

Oberrabbiner Moishe Arye Friedman, Wien

Judenführer attackiert Kardinal Meisner