Politik 2003

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Bush fehlt das Geld für seinen Weltbürgerkrieg
Haß auf Schröder, weil der nicht bezahlen will

Amerika ist wirtschaftlich und finanziell defacto bankrott. Washington benötigt immer mehr Geldzuflüsse aus dem Ausland, obwohl diese durch den Euro weniger werden, um mangels eigener Produktivität seine Importe bezahlen zu können. Dies führt zu einem unüberbrückbaren Leistungsbilanzdefizit: "Das Leistungsbilanzdefizit betrage inzwischen rund vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts, ein auf Dauer nicht tragfähiger Zustand. Dahinter verbirgt sich die Einschätzung, daß Amerika nicht für immer in der Lage sein werde, genügend ausländisches Kapital anzulocken, um die hohen Importe zu bezahlen." (FAZ, 2.2.2002, S. 16) "USA gleiten wieder in die Rezession." (Die Welt, 1.2.2002, S. 12)

Für Bush führt aus dieser finanzpolitisch ausweglosen Situation nur ein Weg heraus, ein dauerhafter globaler Krieg. Vor allem muß er sich die Rohöl-Reserven des Nahen Ostens sichern, damit die wichtigsten Energie-Reserven der Welt an den Dollar gekoppelt bleiben. Der ausschlaggebende Kriegsgrund gegen Saddam Hussein war doch der, daß der Irak als erstes Ölförderland seine Exporte in Euro abrechnete, die Amerika als Devisenrücklauf seither verlorengingen. Irak war als Ölexporteur wohl nicht allzu bedeutend, da durch Boykotte gefesselt, aber Saddams Beispiel, in Euro zu verkaufen, war im Begriff Schule zu machen, wie die Saudis zu erkennen gaben. Darüber hinaus gibt sich Amerika ja nicht damit zufrieden, nur das irakische Öl, die zweitgrößten Erdölreserven der Welt, zu kontrollieren. Saudi Arabien, das die größten Öl-Reserven auf diesem Globus besitzt, steht ebenfalls auf Amerikas Abschußliste: "Saudi-Arabien als Feind der USA, 'Kern des Bösen' ... wie wir [Amerikaner] eure Ölfelder und euren Besitz in Amerika annektieren. ... Amerika stößt das Haus Saud damit wie den Irak, den Iran, den Sudan, Libyen in den aufnahmefähigen Klub der Achsenmächte des Bösen." (Die Welt, 27.11.2002) Amerika strebt an, die größten Erdöl-Reserven der Welt zu kontrollieren und den Erdölausstoß in Dollar abzurechnen, um den maroden Dollar zu stützen.

Nach dem Irak-Krieg, so Washingtons Kalkül, würden die meisten Länder der Welt gegenüber den USA tributpflichtig gemacht werden, wodurch sich Amerika finanzpolitisch und wirtschaftlich wieder fangen soll. Amerikas Reichtum gründete sich schon immer auf niedergeworfene Länder wie die Beispiele Deutschland, Japan und Korea zeigen: "Deshalb sind wir heute reicher. Wir sind in Korea, Japan und in Deutschland - für immer, und es zahlt sich aus ... Wenn Sie zurückschauen und sehen, was über die Jahre alles geschah, dann sehen Sie, daß wir immer reicher, reicher und reicher wurden," sagte General Odom in der US-Fernsehsendung MCLAUGHLIN'S "ONE ON ONE", ausgestrahlt am 24/25. April 1999. General William Odom graduierte in West Point. Er promovierte zum Doktor an der Columbia Universität und diente zwei Präsidenten, Carter und Reagan, als Berater. Ein Mann also, der weiß, wovon er spricht.

Eines steht fest, Amerika kann seinen Anleihen-Import auf Dauer nicht durchhalten, solange dem Dollar eine Welt-Konkurrenzwährung in Form eines erstarkenden Euro gegenübersteht. Da die europäische Volkswirtschaft noch gesünder ist als die amerikanische, "müsse es früher oder später zu einer Abwertung der Währung kommen," schrieb die FAZ am 2.2.2002 auf Seite 16. Dieser Fall ist mittlerweile eingetreten!

Als der deutsche Kanzler Amerika unmißverständlich zu verstehen gab, daß Berlin sich finanziell auf keinen Fall am Irak-Krieg beteiligen werde, geriet Bush ins stolpern. Eine militärische Beteiligung Deutschland war ohnehin nie wirklich der Wunsch Washingtons. Amerika wollte von Deutschland die Bezahlung seines Krieges und die Kosten für den Wiederaufbau gesichert wissen. Amerika Geld zu verweigern, wird niemals vergessen und vergeben werden, darauf sollte sich die Schröder-Regierung einstellen. Dies ist auch der Grund, warum der gedemütigte Bush immer wieder versuchte (mit Bestechung und Drohungen), im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Mehrheit für die eigenen Kriegspläne zustande zu bekommen. Sobald die Vereinten Nationen dem Krieg zugestimmt hätten, wären nämlich Amerikas Kosten auch über diese Schiene bezahlt worden. Der wohl einzige Nettozahler bei den Vereinten Nationen ist wiederum die Bundesrepublik. Da Deutschland aber ebenfalls vor der Pleite steht, hatte Schröder vorsorglich angekündigt, auch dann an Bushs Krieg nicht teilzunehmen, selbst wenn dieser von der UNO abgesegnet worden wäre.

Somit könnte Bush mit dem Irak-Abenteuer seinem von Globalisten abgefressenen Amerika den Todesstoß versetzen: 

"Den USA laufen die Kosten für einen möglichen Krieg gegen den Irak davon. ... In US-Zeitungen heißt es, ein Antrag der US-Regierung an den Kongress beziffere die Kriegskosten auf 95 Mrd. Dollar. ... In jedem Fall muss sich Bush für den Kampf gegen Bagdad weiter verschulden. Schon jetzt hat sein Etat ein Rekorddefizit von 300 Mrd. Dollar. Bisher hatte die Regierung behauptet, ein Krieg werde 60 Mrd. Dollar kosten. Inzwischen soll das Verteidigungsministerium mit über 100 Mrd. Dollar für den Waffengang, die Besetzung des Iraks und für Finanz-Zusagen an Alliierte rechnen. ... Experten veranschlagen einen zwei Monate währenden Konflikt mit 250 000 US-Soldaten auf 40 Mrd. Dollar. Jeder zusätzliche Tag koste 500 Mio. Dollar – der Wiederaufbau des Irak und die Wiederaufrüstung der US-Armee nicht mitgerechnet. Nach Schätzungen der Investmentbank Lehman Brothers würde eine Friedenssicherung im Irak über mehrere Jahre 500 Mrd. Dollar kosten. ... Über die Belastung des US-Haushaltes hinaus würde ein Irak-Krieg auch schweren volkswirtschaftlichen Schaden anrichten. Eine vom Ökonomen William Nordhaus vorgelegte Studie erwartet im schlimmsten Fall Kosten in Höhe von 1,9 Billionen Dollar. ... In der Folge komme es in der US-Wirtschaft zu einer Vertrauenskrise, zu einem Rückgang des Konsums, einem Börsencrash und einer weltweiten Rezession." (Die Welt, 27.2.2003, S. 11)

Die Achse Paris, Berlin, Moskau dürfte ihrerseits versuchen, Amerika in den finanziellen Abgrund zu treiben, indem sie Washington zur Abwechslung auf den Kosten seines Aggressions-Krieges sitzen läßt. Wird diese Politik durchgehalten, ist es mit der sogenannten Freundschaft mit den USA endgültig vorbei. Amerika könnte durch die finanziellen Konsequenzen des völkerrechtswidrigen Krieges gegen den Irak auf einen Weg gedrängt werden, den bereits die Sowjet-Union beschreiten mußte. Wie dramatisch es für den Aggressions-Krieger Bush aussieht, konnten die Zuschauer an der Reaktion des prominenten jüdischen Journalisten Don Jordan in einer ARD-Fernseh-Diskussion kurz nach Kriegsbeginn erleben. Jordan verlor seine Fassung und schrie plötzlich auf: "Warum bezahlt Deutschland nicht für den Krieg? Deutschland soll sein Herz dorthin legen, wo sein Geld ist. Deutschland soll bezahlen, bezahlen."

Die Lage ist dramatisch, denn am 3. April 2003 wird US-Außenminister Colin Powell versuchen, die Europäer für die von seiner Regierung befohlenen Kriegsschäden im Irak aufkommen zu lassen. Denn ohne die Bezahlung des Wiederaufbaus, kann auch die Ölförderung nicht gesichert werden: "Powell wird vor allem Altlast-Europäern (Frankreich und Deutschland) auf nette Art das Ansinnen übermitteln, das Donald Rumsfeld vor Tagen als böses Ultimatum formulierte: Wer zu schäbig war, mit Amerika zu marschieren, zu stimmen oder wenigstens die Kriegskosten zu zahlen, muss umso höhere Reparationen beim Wiederaufbau leisten. Das verlangt nicht zuletzt ein Kongress, dessen Revanchegelüste an Europäern und Türken auch die eigene Furcht beschwichtigen soll, von den bald kriegsmüden Wählern für ein explodierendes Haushaltsdefizit zur Rechenschaft gezogen zu werden." (Die Welt, 2.4.2003, S. 8)

Wenn Frankreich und Deutschland noch einmal hart bleiben, kann die Totenglocke für USrael ganz schnell läuten. So wie Amerika den Irak mit seinen Bomben vernichtet hat, so könnte es sich durch die Folgekosten dieser schrecklichen Aggression selbst vernichten. Sollte darüber hinaus das Öl des Mittleren Ostens nicht ganz in Amerikas Hände fallen und die Ölexporte zunehmend in Euro bezahlt werden, wäre USraels monetäre und finanzielle Existenz vollends besiegelt.

Wir steuern einer aufregenden Zeit entgegen, vielleicht wird es den Menschen dieser Welt in nicht allzuferner Zukunft vergönnt sein, das Licht der wirklichen Freiheit mit dem Untergang des derzeitigen amerikanischen Systems zu erleben. 


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