Politik 2003

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"Rumsfeld hält Kriegsgefangene in barbarischen Zuständen
bis sie verreckt sind"

Daily Mirror, London, 24.3.2003, S. 4

Die Heuchler in Amerika schreien "unfair, unfair"

Paul Routledge

Nichts illustriert die gräßliche Heuchelei Amerikas mehr, als Washingtons Reaktion auf die Bilder der gefangenen US-Soldaten im Krieg gegen den Irak.

Verteidigungsminister Donald Rumsfeld schrie den Irakern zu, "Genfer Konvention, Genfer Konvention", als diese im Fernsehen die Bilder amerikanischer Kriegsgefangenen zeigten.

"Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hält Kriegsgefangene in barbarischen Zuständen, bis sie verrecken."

Irakische Kriegsgefangene

Rumsfeld donnerte, die gezeigten Bilder seien Propaganda, wodurch die Rechte der Gefangenen nach dem internationalen Kriegsrecht verletzt würden.

Wie kann ein Mensch nur so heucheln?

Rumsfeld ist jener Kriegstreiber, der das internationale Recht ohne zögern brach, als die UNO sich weigerte, seinen Kriegsplänen gegen den Irak zuzustimmen.

Es war Rumsfeld, der entschied, daß die letztes Jahr von Amerikanern gemachten Kriegsgefangenenin Afghanistan KEINERLEI Rechte haben sollten. Er ordnete an, daß diese Männer wie Tiere in Käfigen im Lager "Durchleuchtung" auf Guantanamo (Kuba) gehalten werden.

Rumsfeld zeigte 300 Kriegsgefangene, die aus Kabul ausgeflogen wurden, als man ihnen Tüten über die Köpfe stülpte und an jedem denkbaren Teil ihrer Körper Ketten anbrachte. Diese Bilder wurden unter großem Jubel im US-Fernsehen gezeigt. Selbst die Website des Pentagon zeigte die Bilder voller Stolz.

Das war alles in Ordnung. Diese Bilder wurden benötigt, um die amerikanischen Rachegefühle für den 11. September zu befriedigen.

Aber Saddam Hussein darf die Yankee-Methoden natürlich nicht kopieren. Wenn er es dennoch tut, dann erschallt der Ruf: "Er verkörpert das Böse, er ist das Böse" und seine Taten seien widerlich.

Nach 18 Monaten befinden sich unter den Kriegsgefangenen des Pentagon im Lager auf Guantanamo neun Briten. Es ist ihnen nicht erlaubt, die Hilfe eines Anwalts oder die der Botschaft in Anspruch zu nehmen.

Tony Blair hat sich dieser Unrechtmäßigkeit ebenfalls verschworen, denn vergangene Nacht verurteilte er die Bilder des arabischen Fernsehsender Al Jazeera.

Zumindest wissen die Verwandten der Kriegsgefangenen im Irak, wo ihre Angehörigen sich befinden. Sie können auch darauf hoffen, daß die Freilassung ihrer Angehörigen nach den Kriegshandlungen vollzogen wird.

Die Familien der Verlorenen von Guantanamo können diese Hoffnungen nicht hegen. Diese Unseligen werden in barbarischen Zuständen gehalten, unter klarem Bruch der Genfer Konvention - bis sie verrecken. ...

Die Amerikaner schreien sofort nach der Genfer Konvention, wenn es um ihre eigenen Leute geht, aber die Gefangenen aus dem Afghanistan-Krieg demütigen sie tagtäglich. ...

Die amerikanische Kultur versucht das Leiden zu verhindern. Der Islam, eine Religion der Wüste, geht sozusagen darin auf. Das ist der Grund, warum dieser Konflikt mehr ist, als ein Zusammenprall der Waffen.

"Bush bringt der Welt den Terror"
Filmemacher Michael Moore während der Oskarverleihung. (Mirror, London, 24.3.2003, S.. 12)

"Gesichter des Terrors: Ein Kind mit furchtbaren Verbrennungen wird in einem Bagdader Krankenhaus behandelt."
Daily Mirror (London), 24.3.2003, S. 1


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