Politik 2003

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Das Rumsfeld-Geständnis:
Kein Plan, was im Irak geschehen soll - außer Öl klauen

Der Krieg gegen die unterdrückte Welt kann nicht gewonnen werden

Die Welt, 24.10.2003, S. 7

Rumsfeld: Es läuft einiges schief

Ein Geheim-Memorandum bringt die US-Regierung in Bedrängnis

Rumsfeld gesteht scheitern sei-ner Kriegsverbrechen in Irak und Afghanistan in einem vertrauli-chen Memorandum ein.

Washington - Kritische Äußerungen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfelds über den Erfolg der USA im Kampf gegen den Terrorismus belegen nach Ansicht demokratischer Politiker die Ratlosigkeit der Regierung. Rumsfeld habe mit seinem am Mittwoch bekannt gewordenen vertraulichen Memorandum eingestanden, "dass diese Regierung keinen Plan für den Irak und keine langfristige Strategie im Kampf gegen den Terrorismus hat", meinte Ex-General Wesley K. Clark am Donnerstag im Fernsehen. Clark ist einer der neun Bewerber für die demokratische Präsidentschaftskandidatur.

Rumsfeld verteidigte seine kritischen Anmerkungen mit dem Hinweis, er habe Themen angeschnitten, "um alle zum Nachdenken in der größtmöglichen Offenheit zu bringen. " Der Pentagon-Chef hatte sich in dem "vertraulichen Schreiben an engste Mitarbeiter", so das Verteidigungsministerium, pessimistisch zu bisherigen Fortschritten im Anti-Terror-Kampf geäußert. Die Zeitung "USA Today" hatte das Papier veröffentlicht.

Danach meint Rumsfeld, die USA hätten bisher noch keine "wirklich kühnen" Schläge gegen Al Qaida und andere Terrorgruppen unternommen und müssten sich im Irak und in Afghanistan auf ein "langes hartes Abschuften" einrichten. Insgesamt sei der Anti-Terror-Krieg extrem kostspielig. "Die Kosten-Nutzen-Rechnung ist gegen uns. Wir geben Milliarden aus im Vergleich zu den Millionen-Ausgaben der Terroristen.

Mit diesen Äußerungen ist Rumsfeld, einer der Väter der neuen offensiven US-Sicherheitspolitik, für die Wahlkampfmunition der Demokraten gegen Bush verantwortlich. Die ungewohnt selbstkritischen Äußerungen bringen die Regierung in Not.

Zwar stellte der Verteidigungsminister nur Fragen, die aber sind äußerst brisant: "Gewinnen oder verlieren wir den globalen Krieg gegen den Terrorismus?" Und: Wieso geben die USA Milliarden im Kampf gegen Al Qaida aus und haben nur "durchwachsenen Erfolg", so Rumsfeld. Hinterfragt wird auch, ob die Strukturen im Verteidigungsbereich und bei den Geheimdiensten effizient genug seien angesichts der globalen Herausforderung durch die Terrornetze. Diese funktionierten offensichtlich mit bescheidenem Millionen-Aufwand - gegen all die Milliarden Dollar, die die USA einsetzen.

Rumsfeld spricht zwar von Entschlossenheit der Regierung, den Kampf gegen der Terrorismus fortzuführen, bis er gewonnen wird. Aber es werde ein langer, harter Kampf, um Al Qaida zu besiegen, betonte Rumsfeld - das haben er und Bush durchaus schon öfters eingeflochten, überwiegend aber gab es optimistische Prognosen. Aus den jüngsten Formulierungen von Rumsfeld ist davon wenig zu spüren.

Im Pentagon, dem US-Verteidigungsministerium, läuft sichtlich einiges schief. Denn laut der "New York Times" hatten nur vier engste, hochrangige Mitarbeiter von Rumsfeld das Memorandum erhalten. Wie also konnte es passieren, dass die "USA Today" an das Papier herankam? Diese Frage wird sicher auch Bush stellen. Er hat laut CNN noch in Australien Rumsfeld verteidigt. Aber schon einmal musste er dementieren, dass die Amtszeit seines Ministers bald abläuft. dpa <Ende WELT>

Klar kann der Kreuzzug gegen den Islam nicht gewonnen werden. Erstens weil es sich bei den islamistischen Kämpfern um Idealisten handelt, die den Tod nicht fürchten, und zweitens, weil sie Dank Multikultur millionenfach in den Ländern des Westens angesiedelt wurden. Es macht doch keinen Sinn, Bomben auf Länder im Mittleren Osten oder Asien zu werfen, wenn der angebliche Feind den Krieg bereits in die Heimatländer der Kriegführenden getragen hat. Weder Afghanistan noch Irak, noch irgend ein anderes Land auf der Erde, stellen eine Bedrohung für Amerika oder Europa dar, weil weder Amerika noch Europa für die dort lebenden Kämpfer mit ihren Handgranaten oder biologischen Waffen erreichbar sind. Aber Millionen aus der multikulturellen Siedlungsmasse Europas und Amerikas sind in der Lage, den Westen vom Westen aus zu vernichten. Der Kreuzzug gegen den Islam im Mittleren Osten und Asien ist eine Farce.


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