Jüdische Studien 2003

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Israel, wie ein "tollwütiger Hund". Gefahr für ganz Europa
Antisemit ist, wer sich dennoch bedroht fühlt!

The Jordan Times, Wednesday, 5.11.2003 - http://jordantimes.com/Wed/opinion/opinion4.htm

Europas Antisemiten

Von Gwynne Dyer

Die europäischen Antisemiten haben es mal wieder geschafft. In einer europaweiten Umfrage vom Oktober 2003 wurde den Befragten eine Liste mit Ländern genannt und gefragt: "Wer stellt Ihrer Meinung nach von diesen Ländern eine Bedrohung des Weltfriedens dar." 59 Prozent der Europäer nannten Israel. Die anderen Länder, die nach Meinung der Befragten eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellen, wurden als weniger gefährlich, also hinter Israel eingestuft. Nach Israel wurden (absteigend) genannt: Iran, Nord Korea und Afghanistan.

Neben allen anderen Geschenken, überließ Deut-schland dem Judenstaat drei U-Boote der Delphin-Klasse, mit denen Deutschland, Europa und die Anrainerstaaten des indischen Ozeans atomar bedroht werden können.

"65 Prozent der Deutschen fühlen sich der Umfrage zufolge von Israel bedroht."

(Die Welt, 4.11.2003, S. 6)

"Dieses schockierende Ergebnis ... entbehrt jeder Logik und stellt eine rassistische Flucht der Phantasie dar. Es belegt, daß Antisemitismus tief in der europäischen Gesellschaft verwurzelt ist, mehr als in jeder anderen Periode seit Ende des 2. Weltkriegs", lautete Rabbi Marvin Hiers Antwort auf das Umfrage-Resultat der EU-Kommission. Rabbi Hier ist der Gründer des Simon Wiesenthal-Zentrums. Andere jüdische Gruppen in den USA stimmten im Chor der Verdammungen ein und gaben dem im 'alten Europa' festverankerten Antisemitismus die Schuld.

Aber die Umfrage wurde in den 15 EU-Staaten durchgeführt und es wurden jeweils 500 zufällig ausgewählte Leute befragt, von Irland bis Griechenland, von Portugal bis Finnland.

Diese Länder unterscheiden sich sehr voneinander. Warum aber sagten dennoch 59 Prozent der EU-Bürger, "Ja", Israel ist eine Bedrohung des Weltfriedens? Eine mögliche Erklärung ist, daß 59 Prozent aller Schweden, Holländer, Spanier und Italiener rasende Antisemiten sind, die ihre Zeit damit verbringen, jüdische Friedhöfe zu schänden. Eine andere Möglichkeit ist, daß sie tatsächlich glauben, Israels derzeitige Regierung stelle eine Bedrohung des Weltfriedens dar. ...

Es gibt viele besorgte Bürger in den Mittelmeerländern und in den Anrainerstaaten des indischen Ozeans, die im vergangenen Monat erfahren mußten, kurz nachdem Israel zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder Syrien bombardierte, daß sie alle in der Reichweite von Israels Atomraketen liegen. Diese Raketen werden derzeit in die von Deutschland [als Geschenk] gelieferten Delphin-U-Boote eingebaut. ...

Martin van Crefeld, Professor für Militärgeschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem, warnte schon seit Jahren, daß am logischen Ende von Scharons Siedlungspolitik ethnische Säuberungen stehen: also die Vertreibung der Palästinenser aus den West-Bank-Gebieten durch das israelische Militär. Scharon hingegen ist zuversichtlich, daß er von den USA unter der gegenwärtigen Regierung niemals eine Intervention seiner Politik befürchten muß. Van Crefeld glaubt, daß, sollten die Europäer ihrerseits an eine Intervention denken, ganz leicht abzuschrecken seien. ...

"Wir besitzen mehrere hundert atomare Sprengköpfe und Raketen, die wir auf alle Ziele in alle Richtungen abfeuern können, sogar auf Rom," sagt van Crefeld in der Neuauflage von David Hirsts klassischem Buch bezüglich des arabisch-israelischen Konflikts: "The Gun and the Olive Branch" (Gewehr und Olivenzweig). "Die meisten europäischen Hauptstädte sind Ziele unserer Luftwaffe. Ich möchte General Mosche Dayan zitieren: ‘Israel muß sein wie ein tollwütiger Hund, zu gefährlich, um sich mit ihm anzulegen.’ ... Unsere Armee ist nicht die 30-stärkste der Welt, sondern die zweit oder drittstärkste. Wir haben die Fähigkeit, die Welt mit uns in den Untergang zu reißen. Und bevor Israel untergeht, wird die Welt untergehen."

Der Autor arbeitet in London als unabhängiger Journalist. Seine Artikel werden in 15 Ländern der Welt veröffentlicht.
<Ende Jordan Times>

Die EU-Führung hat sich bei den Juden für die von ihr in Auftrag gegebene Umfrage entschuldigt